Wurmlinger spielen Golf für den guten Zweck
Beim „Wurmlinger Masters“kommen 1550 Euro für den Sozialfonds der Gemeinde zusammen
● WURMLINGEN - Sie sind in keinem offiziellen Golf-Veranstaltungskalender und doch sind sie – zumindest unter Eingeweihten – bereits legendär: Die „Wurmlinger Masters“. Am Samstag wurden sie zum elften Mal ausgetragen.
Seit dem Vorjahr kommt sogar noch ein beachtlicher sozialer Anstrich dazu. An Bürgermeister Klaus Schellenberg wurde diesmal ein Scheck über 1550 Euro zugunsten des Sozialfonds überreicht – möglich dank einer Reihe von Sponsoren. Das Wurmlinger Masters haben Josef Zrinski und Arthur Schmid aus einer Bierlaune heraus einst im „Hirschen“ ins Leben gerufen. Ausgetragen wird es abwechselnd auf Golfplätzen in der Region. Rund 30 Golfer nehmen alljährlich daran teil.
Ganz neu in diesem Jahr waren bei dem auf dem Öschberghof in Donaueschingen ausgetragenen Masters zwei Dinge im sportlichen Bereich: Michael Weber konnte in der Netto-Klasse der Herren als Erster überhaupt seinen Titel verteidigen. Der „Star des Tages“war trotzdem Mitorganisator Michael Bacher. Ihm gelang ein „Hole in one“: An Loch 16 lochte er seinen Abschlag direkt ein. Das sei „reine Glückssache“, spielte er seinen Erfolg etwas herunter: Vier Schläge könne man da keinesfalls benötigen.
Das Masters ist fast eine echte Dorfmeisterschaft. Die Golfer kommen zwar aus einem Dutzend verschiedener Golfclubs, aber eine Bedingung müssen sie trotzdem erfüllen: Sie müssen in Wurmlingen wohnen, arbeiten oder dort zumindest geschäftlich tätig sein. Startrecht haben auch „ausgewanderte“gebürtige Wurmlinger: So kommen seit Jahren Theo und Ute Schmid aus Göttingen zum Turnier. Mit gut 500 Kilometern ist ihnen der Sonderpreis für die weiteste Anreise schon traditionell sicher.
Einen internationalen Hauch bekam das Turnier diesmal auch noch. Bei der Siegerehrung zusammen mit Mitorganisatorin Andrea Emser sprach – der Anwesenheit internationaler Vertreter der Sponsoren und dem Golf spezifischen Vokabular geschuldet – Michael Bacher auf Deutsch und Englisch.
Als erstes zeichnete er Michael und Christina Weber mit dem Sonderpreis als bestes Ehepaar aus. The longest drive – den längsten Schlag – hatte mit 185 Metern Elisabeth Schilling bei den Damen und Gerhard Hipp mit 233 Metern bei den Herren. Es gab zudem zwei Sonderpreise, die in der Ergebnisliste nicht explizit aufgeführt wurden: Mit dem „legendären Hacker-Preis“wurde den Schlusslichtern der Tabelle ein an den Zinken mit Golfbällen „entschärftes“Gartenhäckle übergeben, vielleicht als Grundausrüstung für eine eventuelle Greenkeeper-Karriere.
Mit dem Scheck über 1550 Euro soll der Sozialfonds der Gemeinde aufgefüllt werden. Bürgermeister Klaus Schellenberg dankte „für die beachtliche Summe“und erklärte, an anonymisierten Beispielen, wie geholfen werden könne. Mit dem Fonds leiste die Gemeinde unbürokratisch Hilfe, wenn schnelle Unterstützung nötig sei oder „Sozialhilfetöpfe nicht greifen“. Etwa, wenn eine Großmutter sich die Fahrkarte für einen Besuch bei ihren Enkeln nicht leisten könne, führte er als Fall an.