Licht und Schatten beim Ausbau der Bundesstraßen und Schienenwege
IHK legt neue Broschüre zur Verkehrsinfrastruktur vor
TUTTLINGEN (pm) - Die Industrieund Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg hat ihre Broschüre zur regionalen Verkehrsinfrastruktur neu aufgelegt und kommt zu einem geteilten Fazit. Zwar gehe es bei wichtigen Bundesstraßenprojekten in den Landkreisen Tuttlingen, Rottweil und im Schwarzwald-Baar-Kreis voran. Insbesondere beim Ausbau einiger Schienenwege in der Region bestehe dagegen akuter Handlungsbedarf.
Achim Scheerer, Geschäftsführer der Scheerer Logistik GmbH & Co. KG in Aichhalden und Mitglied im IHK-Verkehrsausschuss: „Die verkehrliche Erschließung unseres Wirtschaftsstandorts SchwarzwaldBaar-Heuberg erfolgt neben der A 81 hauptsächlich über das derzeit etwa 350 Kilometer lange Netz an Bundesstraßen. Dank der Geschlossenheit aller politischen Entscheidungsträger und des Regierungspräsidiums Freiburg wird in den kommenden drei Jahren mit den Planungen beinahe aller neuen Bundesstraßenprojekte begonnen.“
Bereits in Bau befänden sich die B 27 zwischen Donaueschingen und Hüfingen und die B 27 bei Behla. Die B 311 bei Immendingen und die B 27 bei Randen seien in Planung. Der weitere Zeitplan des Regierungspräsidiums sehe vor, dass die für Unternehmen und Berufspendler wichtigen Engpässe wie die Bundesstraße 14 in Spaichingen und die Talumfahrung B 462 Schramberg als überregional bedeutsamer Ost-West-Korridor bereits ab 2018 beziehungsweise 2019 geplant werden. Im Jahr 2020 folgten die Planungen für den Lückenschluss B 523/B 33. Mit den Planungen der Ortsumfahrungen B 27 Zollhaus und B 14 Rietheim-Weilheim werde im ersten Halbjahr 2021 begonnen. Lediglich die Planungen für die B 27 Rottweil/Neukirch erfolgten nicht vor 2025.
Einige Erfolge auf der Schiene
Auch auf der Schiene gäbe es einige Erfolge. Pendler und Zugreisende müssten sich beim Ausbau der Höllentalbahn Ost zwar noch einige Zeit mit Schienenersatzverkehren begnügen. Aber mit der Inbetriebnahme der Breisgau-S-Bahn voraussichtlich im Dezember 2019 sei der komplette Schwarzwald-Baar-Kreis mit maximal einem Umstieg in nur 45 Minuten an Freiburg angebunden. „Das ist ein hervorragendes Verkehrsangebot, das ohne die finanzielle Unterstützung des Landkreises nicht möglich gewesen hebt Scheerer hervor.
„Beim Ringzug ist mit dem Elektrifizierungskonzept des Landes glücklicherweise wieder etwas mehr Bewegung auf die Gleise gekommen. Jetzt geht es darum, dass der Bund die dafür erforderlichen Mittel zügig freigibt“, so Scheerer. Darüber hinaus werde derzeit an einer Erweiterung bis St. Georgen mit zusätzlichen Haltepunkten gearbeitet. Gearbeitet werde auch an einem Stundentakt auf der Donautalbahn, allerdings unter schwierigen verkehrlichen und infrastrukturellen Bedingungen.
Unverständlich bleibe für Scheerer das Warten auf den Ausbau des Schienenkorridors Stuttgart-Zürich: „Seit der Verabschiedung des Bundesverkehrswegeplanes mit der Ausbaustrecke Stuttgart-Zürich im vordringlichen Bedarf sind zwei Jahre vergangen. Trotz der Planfeststellung haben das Bundesverkehrsministerium und die Deutsche Bahn bisher immer auf das fehlende Verkehrskonzept und auf offene Finanzierungsfragen verwiesen. Nach dem jüngsten Versprechen von Staatssekretär Steffen Bilger in Singen hoffen wir, dass zusammen mit den regionalen Abgeordneten, mit den im Interessenverband organisierten Landkreisen und Kommunen sowie mit Verkehrsminister Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen) jetzt auch tatsächlich konkrete Fortschritte in Berlin erzielt werden.“ wäre“,
Wichtig für Wirtschaftsstandort
IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez betont die Bedeutung der Infrastruktur für die Wirtschaftsregion Schwarzwald-Baar-Heuberg: „Leistungsfähige Straßen und Schienenwege sind Grundvoraussetzung für den Erfolg unserer hoch entwickelten Wirtschaftsregion. Die schnelle Erreichbarkeit sowie der effiziente und reibungslose Güter- und Personenverkehr sind Schlüsselfaktoren im internationalen Wettbewerb. Dafür arbeiten wir kontinuierlich mit den Entscheidungsträgern in der Politik und in den Straßenbauverwaltungen zusammen.“
Die Broschüre „Verkehrsinfrastruktur in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg“kann bei der IHK angefordert werden. Sie ist auch als Download verfügbar auf der IHK-Homepage unter
www.ihk-sbh.de