Gränzbote

Hans-Jürgen Schneck bei Tennis-WM

Tuttlinger startet beiden Senioren Weltmeiste­rschaften in Ulm.

- Von Klaus Berghoff

● TUTTLINGEN/ULM - Der Tuttlinger Hans-Jürgen Schneck hat sich einen lang gehegten Wunsch erfüllt. Der 54-Jährige nahm an den Tennis-Weltmeiste­rschaften der Senioren in Ulm teil. „Das war ein super Erlebnis“, schwärmt er von den Spielen und der angenehmen Atmosphäre. „Das Dabeisein war wichtiger als der sportliche Erfolg“, sagt er rückblicke­nd.

Schneck, der auch einige Jahre Vorsitzend­er des TC Rot-Weiß Tuttlingen war, hat sich dem Tennisspor­t verschrieb­en, nimmt neben den Verbandssp­ielen auch regelmäßig an Turnieren teil. Unterm Jahr spielt er in der Regionalli­ga bei den Senioren des TV Buchschlag, einem Vorort von Frankfurt. Zuvor hatte er auch schon für den TC Überlingen (2. Regionalli­ga) das Racket geschwunge­n. In der Hallen-Winterrund­e spielt er für die Herren 40 des TC RW Tuttlingen, mit denen er auch regelmäßig trainiert.

Um an den Tennis-Weltmeiste­rschaften teilnehmen zu können, musste sich Schneck bei der Internatio­nalen Tennis-Federation anmelden. Ohne Weltrangli­stenpunkte musste er in die Qualifikat­ion. Zehn Minuten vor dem Eröffnungs­spiel (9 Uhr) dieser Titelkämpf­e gegen den Schweden Owe Pipkorn, sagte dieser kurzfristi­g ab. „Er meldete sich aus Norddeutsc­hland und meinte, am Nachmittag könne er da sein und spielen“, sagt Schneck. Doch darauf ließ sich der Oberschied­srichter nicht ein und der Tuttlinger zog kampflos in die zweite Qualifikat­ionsrunde ein.

Schneck verliert ersten Satz 6:7 im Tiebreak

Dort war Chandra Bhushan, die Nummer eins aus Indien, der Gegner. Bhushan ist in seinem Heimatland, wie viele seiner Familienmi­tglieder, Tennistrai­ner. „Es war ein hartes Match und ein umkämpfter erster Satz“, sagt Schneck, der sich schließlic­h nach mehr als zwei Stunden mit 6:7 im Tiebreak geschlagen geben musste. Den zweiten Satz verlor der Donaustädt­er deutlich 2:6.

Schneck ließ sich daraufhin auf die Lucky-Loser-Liste setzen. Diese Spieler rücken nach, wenn andere Akteure kurzfristi­g absagen. Schneck: „Ich habe mir ein paar andere Spiele angeschaut, als mich der Oberschied­srichter anrief und fragte, ob ich in 20 Minuten spielen könnte.“

Schneck traf dann in der ersten Runde auf den starken Rene Sturm aus Darmstadt, der als über 50-Jähriger in der Herren-Regionalli­ga 40 an Nummer eins seines Vereins spielt. „Bis zum 4:3 haben Sturm und ich den Aufschlag durchgebra­cht. Dann schaffte mein Gegner ein Break und gewann den ersten Satz 6:3“, blickt Schneck auf die Partie zurück. „Im zweiten Satz hatte ich dann keine Chance“, erkannte Schneck die Überlegenh­eit des Gegners bei der 3:6 und 1:6-Niederlage an. Sturm war im vergangene­n Jahr in Florida mit seinem Partner Ralph Schmücking Weltmeiste­r im Doppel geworden und hatte dabei im Finale den ehemaligen Davis-Cup-Spieler Karsten Braasch besiegt.

„Es war ein super Einstieg für mich, auf diesem Niveau Tennis spielen zu können. Und es gab sogar ein paar Weltrangli­stenpunkte“, sagt er zur Teilnahme an diesen Weltmeiste­rschaften, die noch bis zum Wochenende andauern. Insgesamt hatten 1500 Tennisspie­ler in den Altersklas­sen 50, 55 und 60 Jahre für die WM in Ulm gemeldet.

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FOTO: PRIVAT
 ?? FOTO: PRIVAT ?? Der Tuttlinger Hans-Jürgen Schneck (rechts) und Rene Sturm, die sich in der ersten Runde der Tennis-Weltmeiste­rschaften der Senioren in Ulm gegenüber standen.
FOTO: PRIVAT Der Tuttlinger Hans-Jürgen Schneck (rechts) und Rene Sturm, die sich in der ersten Runde der Tennis-Weltmeiste­rschaften der Senioren in Ulm gegenüber standen.

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