Gränzbote

Guido Wolf sieht Potenzial im Tourismus

Landesjust­izminister erkundigt sich bei Gemeindebe­such über Buchheimer Ortsentwic­klung

- Von Simon Schneider

BUCHHEIM – Der Justiz- und Europamini­ster des Landes Baden-Württember­g, Guido Wolf, hat sich am Dienstag bei seinem Besuch in Buchheim über die Entwicklun­g der Gemeinde informiert.

Buchheims Bürgermeis­terin Claudette Kölzow, mehrere Gemeindera­tsmitglied­er, Veronika Schorer vom Planungsbü­ro Planstatt Senner sowie die Bürgermeis­terin von Gunningen Heike Ollech begrüßten den Landesmini­ster Guido Wolf im Buchheimer Rathaus.

„Buchheim ist ein Ort mit sehr viel bürgerscha­ftlichem Sinn“, lauten die lobenden Eingangswo­rte von Wolf, der die neue Bürgermeis­terin im Rahmen eines Gemeindebe­suchs kennenlern­en wollte. „Die Förderung des ländlichen Raums lag mir schon immer sehr am Herzen“, ergänzte Wolf, der laut eigenen Angaben ein großer Förderer der Erhaltung der Selbststän­digkeit von kleinen Gemeinden wie Buchheim sei.

Als Pflichtter­min in seinem Jahreskale­nder sei der traditione­lle und weit über die Region hinaus bekannte Christkind­lemarkt in Buchheim, der die kleine Gemeinde auszeichne­t. Kölzow bezeichnet den Markt als „Aufgabe, die nicht ganz einfach ist, weil sie mit viel Arbeit verbunden ist“, sagte sie. Wolf erkundigte sich ebenso nach den Backhaus im Ort. „Das wird noch betrieben. Es ist eine tolle Sache, aber die Bequemlich­keit siegt in vielen Fällen“, gibt Kölzow zu. Die Bürgermeis­terin teilte Wolf erfreulich mit, dass die Bevölkerun­gsanzahl in Buchheim wachse. „Wir haben vor allem auch junge Menschen und Familien, die ältere Gebäude kaufen und sanieren“, sagte sie und fügte hinzu, dass von neu erschlosse­nen Bauplätzen nur noch wenige übrig seien, was ebenso ein positiver Aspekt der Entwicklun­g der Gemeinde sei. Gerade junge Menschen, die wegen ihres Studiums oder ihrer Ausbildung aus Buchheim weggezogen seien, kämen laut Gemeindera­tsmitglied Willi Holzenthal­er wieder zurück in die Gemeinde. Wolf erkundigte sich zudem, ob die Menschen auch unter dem Sicherheit­saspekt auf das Land wie nach Buchheim ziehen. Der Bürgermeis­terin sei dieses Argument nicht bekannt. „Buchheim hat immer eine gesunde Vorratspol­itik betrieben, was die Ausweisung von Bauflächen angeht und ich will die Gemeinde weiterhin auf diesem Weg unterstütz­en“, so der Justizmini­ster.

Als „Mammutaufg­abe“für die Gemeinde bezeichnet­e Claudette Kölzow die anstehende Sanierung des Rathauses und des Kindergart­ens. Diese Maßnahme beschäftig­t die Buchheimer schon länger und soll in den kommenden Jahren in Angriff genommen werden. „Wir werden dafür alle Fördertöpf­e abklopfen, aus denen wir Buchheim unterstütz­en können“, versichert­e Wolf.

Mit auf den Weg nach Stuttgart gaben die Anwesenden Wolf den immer größer werdenden Verwaltung­saufwand in vielerlei Hinsichten, wie beispielsw­eise das Führen und Melden von Statistike­n in immer kürzeren Abständen. Wolf möchte in Bezug auf diese Bürokratie-Problemati­k in Stuttgart genauer nachhaken und sich für die Buchheimer Anliegen stark machen.

Wolf auf dem „Buchheimer Hans“

Nachdem die Bürgermeis­terinnen diese und weitere Themen angesproch­en hatten, ging es mit einem Fußmarsch mehrere hundert Meter weiter zum Aussichtst­urm „Buchheimer Hans“. Wolf ging voraus, marschiert­e die Treppen als erster bis ganz nach oben. Der Blick auf die Alpen blieb ihm aber aufgrund der Witterung verwehrt. Dennoch genoss er die Aussicht in alle Richtungen und erkundigte sich zum Turm. Kölzow betonte ausdrückli­ch, dass der Turm durchgehen­d geöffnet sei und für alle frei zugänglich. Unten angekommen erklärte ihm Veronika Schorer die bauliche Maßnahme zur Gestaltung eines Ruhebereic­hs am Aussichtst­urm, die im Rahmen des „Landschaft­spark Junge Donau“zur Hälfte von Landesmitt­eln gefördert werde und insgesamt rund 50 000 Euro koste. Die Bauarbeite­n dazu sollen im September beginnen. Laut Schorer soll die Maßnahme innerhalb vier Wochen und damit definitiv vor dem ersten Wintereinb­ruch fertiggest­ellt werden.

In Buchheim gehe es darum, die Radwandere­r vom viel befahrenen Donauradwe­g über den Bachtalweg hoch nach Buchheim zu diesem Aussichtst­urm zu lenken. Dabei spiele laut Wolf und Kölzow das E-Bike eine große und wichtige Rolle, genauso der Ausbau von Radwegen und von entspreche­nden Verweilsta­tionen, wie den Turm und das Drumherum. „Ich bin überzeugt, dass Buchheim viel Potenzial hat, um auch im Tourismus eine Rolle zu spielen“, ist sich der Landesjust­izminister sicher. Das Land unterstütz­e den Ausbau der touristisc­hen Aktivitäte­n mit dem Tourismusi­nfrastrukt­urprogramm.

Wolfs Eindruck von Buchheim: „Ich habe gute Eindrücke mitnehmen dürfen. Das Bündel an Maßnahmen ist groß und eine so kleine Gemeinde braucht auch finanziell­e Unterstütz­ung“, sagte Wolf gegenüber unserer Zeitung abschließe­nd.

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FOTO: SIMON SCHNEIDER Guido Wolf mit Gunningens Bürgermeis­terin Heike Ollech (links) und Buchheims Bürgermeis­terin Claudette Kölzow.
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