Fast 500 Lehrstellen unbesetzt
23 Prozent mehr Ausbildungsplätze als im Vorjahr ohne passenden Bewerber.
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TUTTLINGEN - Im September starten wieder Hunderte Auszubildende im Landkreis Tuttlingen in eine Ausbildung. Doch auch in diesem Jahr bleiben viele Stellen unbesetzt. Schon Ende Juli zeichnete sich ab: In diesem Jahr werden rund 23 Prozent mehr Lehrstellen offen bleiben als noch im vergangenen Jahr.
Kurz vor dem Start des neuen Ausbildungsjahres sind im Handwerk der Region noch einige Ausbildungsplätze frei. Fast 300 offene Lehrstellen verzeichnet die Ausbildungsplatzbörse der Handwerkskammer Konstanz, davon rund 80 im Landkreis Tuttlingen.
Am häufigsten gesucht werden von den Betrieben angehende Chirurgiemechaniker, Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk, Kraftfahrzeugmechatroniker, Zerspanungsmechaniker und Maurer. Aber auch in vielen weiteren Berufen vom Automobilkaufmann bis zum Zimmerer gibt es im Handwerk der Region noch die Chance auf eine Lehrstelle, teilt die Handwerkskammer auf Nachfrage unserer Zeitung mit.
Für Spätentschlossene sei der Einstieg ins Handwerk aber auch noch im Oktober oder November möglich. Bei Fragen können sich Jugendliche, Eltern und Lehrer die Ausbildungsberater der Handwerkskammer Konstanz wenden (siehe Ende des Artikels).
Bei den Berufsbildern, die von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg betreut werden, sind derzeit 98 Stellen in insgesamt 68 Betrieben in der Region nicht besetzt. Insgesamt habe die Nachfrage nach einer Ausbildung in gewerblich-technischen Berufen – etwa dem des Mechatronikers oder dem des Zerspanungstechnikers – im Vergleich zum Vorjahr um 7,2 Prozent zugenommen. Ebenso haben die Ausbildungsverträge im Handel um zwei Prozent zugelegt.
Steigerung über Landesschnitt
Etwas geringer hingegen seien die Abschlüsse von Ausbildungsverträgen bei den Industriekaufleuten ausgefallen. „Viele Schulabgänger, die sich für diesen Beruf interessieren, wählen den Weg über die Dualen
Hochschulen“, sagt Martina Furtwängler von der IHK. Insgesamt liegt die Steigerung der Ausbildungszahlen aber in der Region mit einem Plus von rund 3,3 Prozent im Vergleich zu 2017 über dem Landesdurchschnitt von 2,1 Prozent.
Insgesamt gab es laut Agentur für Arbeit Rottweil/Villingen-Schwenningen in diesem Jahr insgesamt 819 Jugendliche im Kreis Tuttlingen, die sich auf die Suche nach einem Ausbildungsplatz gemacht haben – darunter 463 männliche Bewerber. Die interessierten sich trotz des von der IHK verzeichneten Rückgangs immer noch stark für den Beruf des Industriekaufmanns (68 Bewerber), den des Zerspanungsmechanikers
(65) und den des Einzelhandelskaufmanns (43). Die 356 weiblichen Auszubildenden in spe bewarben sich vor allem für eine Lehrstelle zur Industriekaufrau (47 Bewerberinnen), zur Medizinisch-Technischen Assistentin (37) und zur Kauffrau im Einzelhandel (22).
22,9 mehr unbesetzte Stellen
Bisher keine Lehrstelle fanden insgesamt 217 Bewerber aus dem Kreis Tuttlingen. Besonders betroffen dabei waren Anwärter für Ausbildungen im kaufmännischen Bereich, zumeist wegen der fehlenden Qualifikation. Insgesamt kamen in diesem Jahr 1,36 Ausbildungsstellen auf jeden Bewerber. Dennoch bleiben 472 Lehrstellen im Landkreis vorerst unbesetzt – eine Steigerung von 22,9 Prozent zum Vorjahr. Zur Verfügung standen den Schulabgängern insgesamt 1700 Stellen im Landkreis.
Ansprechpartnerin im Kreis Tuttlingen für Lehrstellen im Handwerk ist Miriam Braun, Telefon 07531 / 205-345, E-Mail miriam.braun@hwk-konstanz.de. Freie Lehrstellen sind über die App „Lehrstellenradar“, kostenlos – erhältlich im App Store oder bei Google play – zu finden, oder auf der Internetseite www.hwk-konstanz.de/ lehrstellenboerse.