Kinder sind zum Ärgern da
Jüngst saß ich mit Freunden im Hattinger „Ochsen“, und wir hatten sechs Kinder und Jugendliche im Schlepptau. Kein Wunder, dass wir nach kurzer Zeit auch auf die Frage zu sprechen kamen, ob es gut oder schlecht ist, wenn ein Gastwirt sein Restaurant zu einer kinderfreien Zone macht – so wie es jetzt ein Gastronom für die Abendstunden gemacht hat.
Vor allem die Damen in der Runde standen der Idee recht aufgeschlossenen gegenüber, zumal die sechs Kinder und Jugendlichen sich nicht gerade anschickten, leise zu sein und ruhig auf ihren vier Buchstaben sitzenzubleiben. Aber immerhin: Ihren Bewegungsdrang verlagerten sie schnell nach draußen (hoffentlich haben sie da nichts Dummes angestellt!).
Die Pro-Fraktion argmumentierte, dass es vor allem die Eltern seien, die ihre Kinder nicht mehr im Griff hätten und daher selbst Schuld an der Unruhe im Lokal seien. Derweil schaute ich verstohlen auf die fußlosen Flipflops meines Sohnes, die unter der Bank lagen. Gehört das nicht auch zum Kontrollverlust der Eltern, gar zu einem Desinteresse?
Und dann erinnerte ich mich an ein älteres Ehepaar, das wir vor Urzeiten in einem Restaurant an der Nordsee gesehen haben. Die schwiegen sich zwei Stunden an. Ist es da nicht viel schöner, wenn man sich über ungezogene, schuhlose, herumpolternde, lachende und laute Kinder aufregen kann? So bieten die schlecht erzogenen Eltern doch den perfekten Gesprächsstoff zur abendlichen Unterhaltung. Und die eigenen Bälger? Die sitzen doch eh längst in der Kommandozentrale des Lebens! (cg)