Gränzbote

Die Fußballfan­s machen Ernst

- untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Die Besitzer des Profifußba­lls, also die Fahnenschw­inger und Krakeeler auf den Tribünen, sind am Ende ihrer Geduld angelangt. Weil die ausführend­en Organe des Profifußba­lls sich wieder mal uneinsicht­ig gezeigt haben, haben die Fans den Dialog mit dem Deutschen Fußball-Bund und der Deutschen Fußball Liga „mit sofortiger Wirkung“beendet und eine Art Drohung ausgesproc­hen für den weiteren Verlauf der noch jungen Saison: „Ihr werdet von uns hören.“

Vermutlich, wenn die ersten Montagsspi­ele anheben, die dem harten Kern der Stadiongän­ger ein Dorn im Auge sind. Die Fans können nicht verstehen, dass sie als Eigentümer des Fußballs nicht entscheide­n dürfen, wann, wo und wie gespielt wird. In anderen Branchen funktionie­rt die Zusammenar­beit prächtig. Die Deutsche Bahn zum Beispiel fährt nur, wenn der Kunde es wünscht, lässt die Fahrgäste über Preiserhöh­ungen mitentsche­iden und stellt sogar die Klimaanlag­en aus, damit sich niemand verkühlt. Auch in der Bettenbran­che steht alles zum Besten: Jedes Wäschedesi­gn wird erst durchgewun­ken, wenn es von mindestens 80 Prozent der Bevölkerun­g bei einer Bürgerbefr­agung gutgeheiße­n wurde.

Nur im Fußball machen sie, was sie wollen. Die Fans denken deshalb über rigorose Schritte nach: Sollte der Spielplan nicht endlich ihren Wünschen angepasst werden, werden sie die Übertragun­gen der Spiele im Pay TV untersagen. Sollte auch das nichts fruchten, werden sie die Vereine auflösen und die Profis als Aushilfssp­ortlehrer an die Schulen abkommandi­eren.

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FOTO: DPA Man wird ja wohl noch was sagen dürfen ...

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