Die Fußballfans machen Ernst
Die Besitzer des Profifußballs, also die Fahnenschwinger und Krakeeler auf den Tribünen, sind am Ende ihrer Geduld angelangt. Weil die ausführenden Organe des Profifußballs sich wieder mal uneinsichtig gezeigt haben, haben die Fans den Dialog mit dem Deutschen Fußball-Bund und der Deutschen Fußball Liga „mit sofortiger Wirkung“beendet und eine Art Drohung ausgesprochen für den weiteren Verlauf der noch jungen Saison: „Ihr werdet von uns hören.“
Vermutlich, wenn die ersten Montagsspiele anheben, die dem harten Kern der Stadiongänger ein Dorn im Auge sind. Die Fans können nicht verstehen, dass sie als Eigentümer des Fußballs nicht entscheiden dürfen, wann, wo und wie gespielt wird. In anderen Branchen funktioniert die Zusammenarbeit prächtig. Die Deutsche Bahn zum Beispiel fährt nur, wenn der Kunde es wünscht, lässt die Fahrgäste über Preiserhöhungen mitentscheiden und stellt sogar die Klimaanlagen aus, damit sich niemand verkühlt. Auch in der Bettenbranche steht alles zum Besten: Jedes Wäschedesign wird erst durchgewunken, wenn es von mindestens 80 Prozent der Bevölkerung bei einer Bürgerbefragung gutgeheißen wurde.
Nur im Fußball machen sie, was sie wollen. Die Fans denken deshalb über rigorose Schritte nach: Sollte der Spielplan nicht endlich ihren Wünschen angepasst werden, werden sie die Übertragungen der Spiele im Pay TV untersagen. Sollte auch das nichts fruchten, werden sie die Vereine auflösen und die Profis als Aushilfssportlehrer an die Schulen abkommandieren.