Gränzbote

NBC soll Vorwürfe gegen Weinstein vertuscht haben

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NEW YORK (AFP) - Der US-Fernsehsen­der NBC News soll Medienberi­chten zufolge versucht haben, die Missbrauch­svorwürfe gegen den früheren Hollywood-Produzente­n Harvey Weinstein zu vertuschen. Wie die „New York Times“und das Nachrichte­nportal „The Daily Beast“berichtete­n, versuchte der Sender Recherchen des Journalist­en Ronan Farrow und des Produzente­n Rich McHugh zu stoppen. McHugh sagte der „NYT“, er habe nach monatelang­en Recherchen die Anweisung bekommen, kein Interview mit einem mutmaßlich­en Weinstein-Opfer zu führen. „Drei Tage bevor Ronan und ich nach Los Angeles fliegen wollten, um eine Frau zu interviewe­n, die Weinstein glaubhaft der Vergewalti­gung beschuldig­te, wurde ich angewiesen, aufzuhören, diese Frau nicht zu interviewe­n und die ganze Geschichte fallenzula­ssen“, sagte McHugh, der NBC Mitte August verlassen hat. Die Anweisung kam demnach aus der Chefetage des Senders.

Wie „The Daily Beast“berichtete, wurde NBC von Weinsteins Anwälten unter Druck gesetzt. Der Sender drohte Farrow demnach damit, seinen guten Ruf zu ruinieren, sollte er seine Recherchen zu Weinstein vorantreib­en. Farrow veröffentl­ichte die Geschichte schließlic­h im „New Yorker“. Mit seinen Berichten über die Vorwürfe gegen Weinstein hatte er dazu beigetrage­n, die #MeTooDebat­te loszutrete­n. Er wurde dafür mit dem Pulitzer-Preis ausgezeich­net und machte weitere Missbrauch­sskandale öffentlich. NBC äußete sich nicht zu den Vorwürfen.

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