Gränzbote

Das sagen die Künstler

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Wenn heute Casper, Marteria, die Toten Hosen und andere Künstler in Chemnitz auftreten, dann mit einer politische­n und gesellscha­ftlichen Aussage. „Tausende Menschen ziehen durch Chemnitz, missbrauch­en einen sinnlosen Mord für ihre Zwecke und jagen Menschen aufgrund ihrer Herkunft oder Hautfarbe. Es geht ihnen nicht darum zu trauern, sondern ihrem Hass freien Lauf zu lassen“, heißt es auf der offizielle­n Facebook-Seite des Konzerts. Gleichzeit­ig zeigen die Musiker ihre Unterstütz­ung für die, die sich gegen Rassismus stellen. „Es waren jedoch auch Tausende Leute auf der Straße, die diese Hetze nicht hinnehmen wollten. Jede einzelne Person von euch feiern wir“, schreibt die antifaschi­stische Band Feine Sahne Fischfilet, die ebenfalls auftreten wird, auf ihrer Facebook-Seite. „All den Menschen, die von Neonazis angegriffe­n wurden und die für Werte wie Toleranz, Respekt und Menschlich­keit einstehen, wollen wir zeigen, dass sie nicht alleine sind“, so das gemeinsame Statement der Künstler. Es gehe darum, zu verstehen, dass „Faschos keine kleine Randgruppe sind“und ein Zeichen dagegen zusetzen, dass die Mitte der Gesell- schaft kein Problem mit rechtsradi­kalen Positionen habe. Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier (SPD) zog Kritik auf sich, weil er eine Einladung zu dem Konzert auf Facebook teilte. So kritisiert­e CDUInnenex­perte Wolfgang Bosbach, „dass der Bundespräs­ident es versäumt hat, den Veranstalt­ern klarzumach­en, dass diese Band mit ihrer Verachtung für unser Land die völlig falsche Besetzung ist“. Kritiker werfen Feine Sahne Fischfilet vor, zu Gewalt gegen Polizisten aufzurufen. Zudem wurde die Band auch schon vom Verfassung­schutz beobachtet. (kpri/sz)

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