Gränzbote

Familie Becker übernimmt den „Engel“

Am 1. Oktober ist Wiedereröf­fnung – Deutsche Küche soll es geben

- Von Dorothea Hecht

TUTTLINGEN - Das Gasthaus „Engel“hat ab 1. Oktober einen neuen Pächter: Jochen und Luise Becker werden die Gaststätte in der Oberen Hauptstraß­e übernehmen. Seit August laufen die Gespräche, nun bestätigte die Hirsch-Brauerei, die den „Engel“verpachtet, unserer Zeitung den Wechsel.

Wie berichtet, haben die ehemaligen Pächter, die Familie Jeyaseelan, aus privaten Gründen aufgehört. Nicht ganz zwei Jahre hatte sie vorwiegend italienisc­he Küche angeboten.

Nun soll es wieder deutsche Küche im „Engel“geben. „Das passt auch zum Stil des Gebäudes am besten“, sagt Hubert Hepfer, Geschäftsf­ührer der Hirsch-Brauerei. Auch in der Vergangenh­eit war im „Engel“deutsche Küche zu haben. Es sei ihm ein Anliegen, „dass die Gaststätte­nTradition fortgeführ­t wird“.

Gutbürgerl­ich und lokal

„Deutsche, gut bürgerlich­e und lokale Küche“will Jochen Becker nach eigenen Aussagen anbieten. Seine Mutter Luise und er sind in der Tuttlinger Gastro-Szene keine Unbekannte­n: Luise Becker war mehr als zehn Jahre lang die Wirtin im „Grünen Baum“an der Möhringer Straße. Aus Altersgrün­den wollte sie sich zurückzieh­en, „hatte dann aber doch Lust, wieder etwas zu machen“, sagt Jochen Becker. Zwischenze­itlich betrieb er mit seiner Mutter zusammen die Gaststätte im Tennisheim, allerdings nur bis 2014. „Es hat dann einfach nicht mehr gepasst“, sagt Becker.

Gerne hätten sie in Tuttlingen gemeinsam eine andere Gaststätte übernommen, „aber es gibt ja nichts“, so Becker. Der 37-Jährige ist gelernter Kaufmann und war in den vergangene­n Jahren als Angestellt­er im Hotel „Schlack“tätig, aktuell arbeitet er im Parkrestau­rant in Neuhausen ob Eck. Schlagzeil­en machte Jochen Becker bis Mitte 2015 als umstritten­er Vorsitzend­er der Jungen Union in Tuttlingen.

Personal noch gesucht

Für den „Engel“haben die Beckers nun gemeinsam ein Gewerbe angemeldet und sind zuversicht­lich, am 1. Oktober öffnen zu können. Eine Köchin sei gefunden, „wir müssen noch Personal aufstocken, aber das kriegen wir hin“, sagt Becker.

Der Wechsel im „Engel“ist einer von mehreren in den vergangene­n zehn Jahren. Nach dem aufwändige­n Umbau hatte Rainer Schlack das Restaurant 2009 übernommen, allerdings nur für ein Jahr. Die FolgePächt­er, die Familie Schneider, waren bis 2016 geblieben, dann folgten die Jeyaseelan­s und nun die Beckers. „Da waren oft persönlich­e Gründe ausschlagg­ebend“, sagt Hepfer in Bezug auf die Wechsel. Grundsätzl­ich gehe die Hirsch-Brauerei, die fünf Gaststätte­n in Tuttlingen verpachtet, „mit der Motivation ran, lange Partnersch­aften zu pflegen“. Wenn solche Unwägbarke­iten aber aufträten, „lassen wir natürlich mit uns reden“. Zum Beispiel, indem – wie im aktuellen Fall – Pachtvertr­äge frühzeitig aufgehoben werden.

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FOTO: SEBASTIAN HEILEMANN Das Gasthaus „Engel“in Tuttlingen hat mehrere Pächterwec­hsel hinter sich.

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