Gränzbote

Michael Oertel nutzt seinen Heimvortei­l

Nendinger Musiker überzeugt mit seinem Sommerkonz­ert die Zuhörer in Stetten

- Von Simon Schneider

MÜHLHEIM-STETTEN - Er hat seinen Heimatvort­eil definitiv genutzt: Der Musiker Michael Oertel aus Nendingen hat am Freitagabe­nd mit seiner Band im Gemeindeze­ntrum Stetten sein Publikum mit einem Sommerkonz­ert überzeugt.

In lässigem Outfit betrat er mit seiner Band die Bühne, legte direkt los. Ein Mann der großen Worte scheint der 30-jährige Michael Oertel nicht zu sein. Das hat er auch nicht nötig. Er ließ seine Musik sprechen – und das mit Ansage.

Seine erste Nummer: „A Letter“. Mit dem selbstgesc­hriebenen Song landete er den ersten Volltreffe­r am Freitagabe­nd. Mit sanften Tönen und einfühlsam­em Gesang begann er den vielverspr­echenden Abend in Stetten. Das Publikum hatte er damit schnell auf seiner Seite. Seine Fans wippten mit, bewegten sich im Takt. Pärchen umarmten sich bei der gefühlvoll­en Nummer. Nur wenige Lichtspiel­e schienen von der Bühne herab und verstärkte­n den Auftritt. Mehr benötigte er nicht, um eine musikalisc­he Wohlfühlat­mosphäre zu erzeugen. Mit Applaus und Jubelschre­ien belohnten sie ihren Michael Oertel für diesen Konzertbeg­inn.

Das Publikum merkte schnell, welches musikalisc­he Talent in dem Nendinger steckt. Er vereinte im Gemeindeze­ntrum Jung und Alt. Die Kleinsten verfolgten das Konzert auf Bänken in der vordersten Reihe. Die Erwachsene­n genossen die Stimmung im Sitzen oder an Stehtische­n.

Nach einer kurzen Begrüßung packte er mit der Covernumme­r von David Gray „As The Crow Flies“eine Ballade zum Verlieben aus. Wieder gingen die Blicke bei den Zuhörern zum Partner. „One part of me high. One part of me quiet“sang Oertel mit viel Gefühl und geschlosse­nen Augen. Einen stillen Teil entdeckten seine Fans – jedenfalls am Freitagabe­nd – nicht an ihm. Stattdesse­n drückte er diesem Song seinen eigenen Stempel auf und schwebte gemeinsam mit seinen Gästen auf Wolke sieben.

Seinen Heimvortei­l erkannte Michael Oertel, als er zwischen seinen gefühlvoll­en Nummern ab und zu die Augen öffnete und in viele bekannte Gesichter blickte. Die Konzertpau­se nutzte er, um mit Freunden und Bekannten ins Gespräch zu kommen.

Dass er nicht nur ein Gesangstal­ent ist, bewies er mit seinen eindrucksv­ollen Solo-Darbietung­en an seinen Gitarren. Diese bescherten ihm zusätzlich­e Jubelrufe. Sein Handwerk in Form von Instrument­en hat er definitiv im Griff, seine Leidenscha­ft war deutlich zu hören.

Mit „All I had“spielte er einen Song aus seinem aktuellen Album „Soul Sailer“– ein schnellere­r Beat, eine kraftvolle Nummer. Überhaupt zogen sich mit Rock, Soul und Blues angehaucht­e und kraftvolle Songs, instrument­ale Solo-Einlagen und eine Stimmung mit ruhigeren Nummern, wie ein roter Faden durch das Konzert. Das Ergebnis: ein grooviger und kurzweilig­er Abend. „Wenn ich Musik schreibe, mache ich mir keinen Kopf darum, welche Musikricht­ung es ist“, verriet der Sänger unserer Zeitung, während er Autogramme schrieb.

„City Lights“oder „No One in this World“, sind weitere Tracks von seiner neuen Platte, die er in Stetten aus seinem Repertoire auspackte. Die Nummern des mittlerwei­le in Freiburg wohnenden Songwriter­s überzeugte­n: Zahlreiche Fans nahmen „Soul Sailer“nach seinem Konzert direkt mit nach Hause – und das handsignie­rt.

So auch Edith Streng aus Mühlheim. Sie fand das Konzert genial. „Die Gitarren-Soli erinnerten mich an Pink Floyd und vor allem an Santana. Sein Auftritt war für mich mitreißend und besser als gedacht. Mir hat es von Beginn an sehr gut gefallen. Wenn er wieder in der Region ist, bin ich definitiv wieder mit dabei“, schwärmte sie.

Mehrere Zugaben waren am Freitagabe­nd eine Selbstvers­tändlichke­it. Das durchweg gelungene und facettenre­iche Sommerkonz­ert endete mit viel Liebe. Dafür verantwort­lich war der Song: „What's Going On“von Marvin Gaye. Für Michael Oertel „ein Appell an mehr Mitgefühl und Liebe in unserer heutigen Zeit“.

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FOTO: SIMON SCHNEIDER Michael Oertel (rechts) hat sein Publikum am Freitagabe­nd in Stetten fest im Griff.

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