Musikverein zeigt erneut Jubiläumsausstellung
125-jähriges Bestehen bei Wurmlinger Dorffest gefeiert
Seit 1997 lebt Reydelet wieder in Deutschland. Zuvor habe er bis 1997 in Paris studiert. Seine Schulzeit bis zum Abitur habe er in Deutschland verbracht. Seit 2017 wohnt er nun in Seitingen-Oberflacht. „Die Gemeinde ist mir in kurzer Zeit sehr ans Herz gewachsen“, erklärt er. Reydelet hat in Biologie promoviert. Außerdem ist er zertifizierter Datenschutzbeauftragter mit Spezialisierung in der klinischen Forschung.
Seit er im Ort angekommen ist, engagiert sich Reydelet im Männergesangsverein. „Dies hat mir sehr geholfen, mich schnell im Ort zu integrieren“, sagt er. Auch sei er seit kurzem im Angel- und Jagdverein, da auch das Angeln zu seinen Hobbys gehöre, erklärt er in einer schriftlichen Stellungnahme auf Nachfrage unserer Zeitung.
Ein politisches Amt hat Reydelet bisher noch nicht ausgeführt, sagt er. Er sei aber als Diplom-Ingenieur in Landschaftsplanung und -architektur in der Vergangenheit oft mit Themen aus dem Verwaltungsrecht in Berührung gekommen. Vor allem mit den Sachgebieten Städteplanung, Landschaftsplanung, Bauleitplanung, dem kommunalen Natur- und Landschaftsschutz sowie der Beratung von Bauherren. Seiner Meinung nach ist es wichtig, dass ein Bürgermeister in der Gemeinde wohnt, die er verwaltet. „Daher ist es mir wichtig, dass unser Bürgermeister aus dem Ort kommt.“Seine Heimatgemeinde reize ihn, da sie über gute und solide Grundstrukturen verfüge, so Reydelet. Bürgermeister Bernhard Flad hinterlasse seinem Nachfolger zudem eine schuldenfreie Gemeinde mit guten Rücklagen.
Breitbandversorgung ist Thema
Wichtige Themen für Reydelet sind die Fertigstellung des Ausbaus der Ostbaarhalle und die Erweiterung der Schule. Aber auch um die Breitbandversorgung mit Glasfaseranschlüssen müsse man sich in Zukunft kümmern, so Reydelet.
Gemeinde soll gestärkt werden
„Klimaschutz und Energiewende werden weiter ein wichtiges Thema bleiben.“Auch müsse sich die Gemeinde um ihre Kanalisation und das Thema Wasser kümmern. Ziel solle aber auch sein, den Charme der Gemeinde zu erhalten, erklärt Reydelet. Das bestehende Vereinswesen, Industrie und Gewerbe, der Einzelhandel und Gastronomie müssten gestärkt werden, damit der Standort Seitingen-Oberflacht auch weiterhin attraktiv und lebenswert bleibe, erklärt er weiter in seiner Stellungnahme.
Er wolle das Ehrenamt unterstützen und wolle Entscheidungen stets gemeinsam mit den Bürgern transparent erarbeiten. „Auf eine stabile und nachhaltige Finanzpolitik lege ich sehr großen Wert.“Er wolle die Gemeinde mit den Bürgern weiterentwickeln und voranbringen.
Erste Treffen und Gespräche mit Mitbürgern habe es schon gegeben. „In den kommenden Wochen bis zur Wahl wird sich dies nochmals intensivieren“, sagt er. „Für ein Gespräch bin ich immer offen und bereit“, erklärt Reydelet. WURMLINGEN (ws) – Der Musikverein Wurmlingen feiert in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Im Rahmen des kulturellen Programms des Dorffests wiederholt er nun seine Jubiläumsausstellung. „125 Jahre Musikverein Eintracht Wurmlingen“heißt es dann am Dorffest-Wochenende in der Alten Vogtey.
Es sei schade gewesen, wenn die Ausstellung nach der Jubiläumsfeier wieder in der Versenkung verschwunden wäre, erklärt EintrachtVorsitzender Norbert Bacher. Denn es stecke nicht nur eine Menge Arbeit in der Ausstellung, sie biete auch einen profunden Blick in die Vereinshistorie. Mit seinem Vorschlag zur Wiederholung rannte er bei der Gemeinde offene Türen ein: Die Verwaltung – mit Bürgermeister Klaus Schellenberg und Hauptamtsleiter Rolf Liebermann – habe sich auf Anhieb davon angetan und kooperativ gezeigt, sagt Bacher.
Konzipiert und zusammengestellt wurde die Ausstellung von Ulrike Westhauser – von 2014 bis 2018 war sie zweite Vorsitzende im Musikverein. Unterlagen, vor allem Fotos, habe sie nicht nur von den Musikerkollegen, sondern aus dem ganzen Dorf bekommen, sagt sie. Allerdings seien „die ganz alten Sachen“aus der Gründerzeit des Vereins eher Mangelware. Es sei schwierig gewesen, aus dieser Ära etwas zu entdecken. Aber es seien ab den 50er Jahren viele schöne alte Bilder ausgegraben worden, erzählt sie. Diese würden vor allem „das Drumherum“schildern: Kappenabende, Familienfeste, Kinderfeste. Denn der Verein sei nicht nur Musik, sondern stehe auch für intensive Gemeinschaft mit sozialen Aspekten.
Mit archivierten Zeitungsberichten half Rudolf Staudenmaier aus, fündig wurde Ulrike Westhauser auch im Fundus auf der Bühne der Vogtey. Als Glanzstücke gelten die erhalten gebliebenen vier MusikerUniformen aus früheren Epochen. Christoph Haller aus Tuttlingen stelle wieder Puppen zur Verfügung.
Neuer Ausstellungsort
In der Vogtey wird es allerdings etwas beengter zugehen, als bei der Premiere im Kleinen Saal der Schlosshalle. So habe sie den Umfang um etwa ein Drittel reduzieren müssen, erklärt die Ausstellungsleiterin. Aber es sei auch etwas Neues dabei: Fotos von den bisher präsentierten drei Glanzlichtern des Jubiläums: dem Frühjahrskonzert, dem Kindermusical und dem Festwochenende mit Bankett und Umzug.
Zu den Glanzstücken gehört auch eine Tafel aus den 1950er Jahren. Sie entstand damals auf Initiative von Walter Kapp, der selbst Rahmen und Haltestange fertigte. Die Schnitzereien stammen von einem zugezogenen Wurmlinger. Der Lindwurm ist eine Replik des, auf den ehemaligen Ortstafeln angebrachten, Originals. Die Fotografien wurden vom Wurmlinger Fotografen Bacher gemacht.
Die Ausstellung in der Vogtey eröffnet am Samstag, 8. September, um 14 Uhr. Geöffnet ist sie am Samstag von 16 bis 19 Uhr und am Sonntag von 11 bis 18 Uhr.