Gränzbote

Buchers Werke zu neuem Leben erwecken

Multimedia­le Ausstellun­g „Wunder Hunger“startet am 3. Oktober in Fridingen

- Von Marilena Berlan ●»

FRIDINGEN - Der 2002 verstorben­e Fridinger Künstler, Hans Bucher, ist erst in späten Jahren einem größeren Publikum als Maler des Donautals bekannt geworden. Lange Jahre hielt er sich mit seinen Arbeiten vom offizielle­n Kunstbetri­eb fern. Ein Grund mehr für Jeremias Heppeler und seinen Vater Christof, die künstleris­chen Arbeiten und das Leben Buchers in einer multimedia­len Ausstellun­g – bestehend aus einer Lesung, Live-Hörspiel und Theaterfra­gmenten – aufzugreif­en und aus einer anderen Perspektiv­e wieder zum Leben zu erwecken.

„Für mich waren die Bilder Buchers schon mein ganzes Leben präsent, da meine Mutter mit ihm verwandt war. Einige seiner Werke hängen bei uns zu Hause“, erklärt Heppeler. In Gesprächen mit seinem Vater keimte schließlic­h die Idee auf, eine Ausstellun­g zu Ehren Buchers auf die Beine zu stellen.

Gesagt, getan. Eineinhalb Jahre haben der intermedia­le Künstler, so bezeichnet sich Heppeler, und sein Vater Christof an dem Projekt gearbeitet. Entstanden ist die Ausstellun­g „Wunder Hunger“. „Ich habe die alten Texte meines Vaters, die er über Hans geschriebe­n hat, gelesen und sortiert. Dabei ist mir das Wort „Wundhunger“ins Auge gefallen. In einigen Diskussion­en mit meinem Vater ist daraus „Wunder Hunger“entstanden“, erklärt der gebürtige Fridinger. Damit stand der Titel der Ausstellun­g fest.

Heppeler hat schon mehrere Kunstproje­kte auf die Beine gestellt – nicht nur in Deutschlan­d, sondern auch im Ausland. Aber es sei das erste Mal, dass er in seiner Heimatstad­t Fridingen ausstelle, gab er gegenüber unserer Zeitung zu. „Für mich war es immer wichtig auch möglichst weit weg Ausstellun­gen zu machen, aber in der Heimatstad­t dafür zu arbeiten.“Das Thema „Heimat“spielt auch in Buchers Werken eine große Rolle. Der Auseinande­rsetzung Buchers, mit der immer wieder kehrenden Frage „Dableiben oder weggehen?“, haben sich Heppeler und sein Vater in ihrem gemeinsame­n Projekt angenommen.

Multimedia­le Ausstellun­g

Ausstellun­gspremiere ist am Mittwoch, 3. Oktober. Nach Angaben der beiden Organisato­ren beginnt die Veranstalt­ung mit einer Lesung am Fridinger Schloss, die durch Filmsequen­zen ergänzt und musikalisc­h umrahmt wird. Im Anschluss daran laufen die Zuschauer vom Schloss in Richtung „Scharf Eck“. „Unterwegs wird es diverse Interaktio­nen mit kurzen Texten im Fridinger Dialekt geben, um das Ganze illustrier­end zu begleiten“, so Heppeler. Im „Scharf Eck“angekommen, folgt eine Szene am Stammtisch. Dafür konnte Heppeler die beiden profession­ellen Schauspiel­er, Berthold Biesinger und Gerd Plankenhor­n vom Theater Lindenhof, gewinnen. Danach darf das Publikum die ausgestell­ten Kunstwerke Buchers begutachte­n, die durch drei Filme, einem Hörspiel und verschiede­nen bildnerisc­hen Arbeiten Heppelers ergänzt werden.

„Es ist eine Ausstellun­g, die sich am Künstler abarbeitet und ihn fassbar macht“, sagt Heppeler abschließe­nd.

Die Ausstellun­g „Wunder Hunger“beginnt am Mittwoch, 3. Oktober, um 19 Uhr im Museum Oberes Donautal und dauert bis 8. November an. Kartenrese­rvierung erfolgt per Mail an wunderhung­er@gmail.com oder unter Telefon 07463/ 89 41. Weitere Infos unter

wunderhung­er.wordpress.com

Ein Video zur Veranstalt­ung finden Sie auf unserer Homepage unter

www.schwaebisc­he.de/ heppeler-bucher

 ?? FOTO: MARILENA BERLAN ?? Christof (links) und Jeremias Heppeler starten das Projekt „Wunder Hunger“in Fridingen.
FOTO: MARILENA BERLAN Christof (links) und Jeremias Heppeler starten das Projekt „Wunder Hunger“in Fridingen.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany