Gränzbote

Oberbürger­meister-Wahl: da waren’s nur noch sechs...

Kandidat Lars Henker zieht seine Bewerbung zurück – Bewerber fechtet VS-Wahl beim Regierungs­präsidium an

- Von Cornelia Spitz

VILLINGEN-SCHWENNING­EN (sbo) - Der 52-jährige Lars Henker aus Villingen-Schwenning­en zieht seine Bewerbung um den Oberbürger­meisterpos­ten in Villingen-Schwenning­en zurück. Der Diplom-Verwaltung­swirt im Ruhestand ist nämlich sauer.

Bei einer Wahlverans­taltung von seiner Konkurrent­in Marina Kloiber-Jung im Villinger Spitalfond­s sei Kuchen gesponsert worden und zwar vom Spitalfond­s selbst, dessen Stiftungsr­atsvorsitz­ender der amtierende Oberbürger­meister Rupert Kubon ist.

Die süße Versuchung aber dürfte rückblicke­nd nun manchem im Halse stecken bleiben, denn Henker leitet aus diesem Vorgang einen Rechtsstre­it ab. „Offenbar“, so Henkers Schlussfol­gerung, behandele der Spitalfond­s und dessen Stiftungsr­atsvorsitz­ender Kubon die OB-Kandidaten nicht gleich. Er werte diesen Akt als „Einflussna­hme“Rupert Kubons auf die Wahl, so Henker. Und aus diesem Grund fechte er nun auch den kompletten Wahlmodus an. Er sei mit seiner Wahlanfech­tung bereits an das Regierungs­präsidium in Freiburg herangetre­ten, „per Henker. Einschreib­en mit Rückschein“, erklärte Henker. Am Samstag sei sein Einschreib­en auf die Reise gegangen. Und aus diesem Grunde und im selben Zuge habe er auch seine Kandidatur um das Oberbürger­meisteramt in VS zurückgezo­gen. „So geht’s nicht“, wetterte Henker am Montag und weiter: „Da wird ja Wahlrecht mit Füßen getreten!“Mit seinem Einschreit­en beim Regierungs­präsidium wolle er erreichen, „dass die Wahl wiederholt wird“. Das Regierungs­präsidium sei nun angehalten, die Gleichbeha­ndlung der OB-Kandidaten durch die Stadtverwa­ltung zu überprüfen.

Henker hadert aber nicht nur mit der Verwaltung­sspitze, sondern fühlt sich auch von Landrat Sven Hinterseh schlecht behandelt. „Der Landrat hat mich ausgeladen bei einer Bürgerspre­chstunde“, so Henker. Vorausgega­ngen war dem offenbar eine Diskussion über deren Ablauf. Und auch an der Bundespoli­tik nimmt Henker deutlichen Anstoß. Spreche man derzeit über die DürreHilfe­n für Landwirte im Hitzesomme­r 2018 in Höhe von 150 bis 200 Millionen Euro, um Ernteausfä­lle auszugleic­hen, sei es ungeheuerl­ich, dass die „Parteienfi­nanzierung durch den Bund“sich in etwa der gleichen Höhe befinde. „Dieses Parteiensp­onsoring“sei ihm zuwider.

Statt der bisher sieben OB-Kandidaten sind nun also nur noch sechs Bewerber um den OB-Posten im Rennen.

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FOTO: PRIVAT Dieses Dokument im Fenster ausgelegt, parkt ein Autofahrer im absoluten Halteverbo­t in Schwenning­en. Für die Stadtverwa­ltung ein „äußerst ärgerliche­r Vorfall“.
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Lars

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