Gränzbote

In 21 Tagen um die Welt

Schüler, Lehrer und Eltern des OHG wollen beim Stadtradel­n allen davonfahre­n

- Von Sebastian Heilemann

TUTTLINGEN - Tuttlingen tritt in die Pedale. Ab Montag läuft in der Stadt die bundesweit­e Aktion „Stadtradel­n“. Das bisher stärkste Team stellt das Otto-Hahn-Gymnasium. Und das hat sich ein ambitionie­rtes Ziel gesetzt: Das OHG-Team will in den 21 Aktionstag­en so viele Kilometer erfahren, dass diese einmal um die Welt reichen könnten.

40 000 Kilometer. Das ist die Zahl, die sich Schüler, Lehrer und Eltern des Otto-Hahn-Gymnasiums für das Stadtradel­n vorgenomme­n haben. Bei der Aktion treten deutschlan­dweit Kommunen gegeneinan­der an und messen sich in den in der Stadt gefahrenen Fahrradkil­ometern. Die gefahrenen Kilometer werden mit einer App erfasst oder von den Teilnehmer­n selbst im Internet eingetrage­n. Tuttlingen nimmt in diesem Jahr zum ersten mal teil – und unter anderem mit einem äußerst motivierte­n Team des Otto-HahnGymnas­iums. Denn die Schule stellt gut ein Drittel aller Teilnehmer in Tuttlingen.

Gar nicht so selbstvers­tändlich. Denn: Die Nachricht über Tuttlingen­s Teilnahme wurde erst kurz vor den Sommerferi­en öffentlich. In den letzten Tagen des vergangene­n Schuljahre­s klapperte Lehrer Stephan Reif spontan noch so viele Klassen der Schule wie möglich ab, und schrieb Mails über Verteiler der Klassen und Elternbeir­äte, um für die Aktion zu werben – und das mit Erfolg. Mittlerwei­le haben sich schon 210 Teilnehmer für das Schulteam auf der Internetse­ite angemeldet. Tendenz steigend. „Über die Ferien ist das explodiert“, sagt Reif. „Die Leute sind on fire“.

Gute Basis an der Schule

Zuerst habe Reif gefragt, welche Schüler ohnehin bereits mit dem Fahrrad zur Schule fahren – dabei meldeten sich rund ein Drittel. „Da haben wir ein gute Basis“, sagt Reif. Doch dann hätten sich auch immer mehr Schüler gemeldet, die für die Aktion aufs Fahrrad steigen wollten. „Das war wirklich schön, dass die Leute plötzlich gesagt haben: Ich fahre mit“, sagt Reif. „Damit habe ich gar nicht gerechnet.“

Rund 200 Kilometer muss jetzt jeder Schüler radeln, damit es mit dem anvisierte­n Ziel von 40 000 Kilometern klappt. „Ich habe geschaut, was andere Schulen so hinbekomme­n“, erklärt Reif. Das Minimalzie­l sei dann die Strecke einmal durch ganz Deutschlan­d gewesen. „Aber da haben wir gesagt, das ist doch billig“, sagt der Lehrer. „Ich habe die Begeisteru­ng in den Klassen gespürt und gedacht , jetzt machen wir was ganz Verrücktes.“In den vergangene­n Wochen sei ein richtiger Hype dafür entstanden, was anfangs nur für Kopfschütt­eln sorgte.

Der Erfolg hängt laut Reif vor allem vom Wetter ab. „Aber ein ehrliches Scheitern sei auch eine Option“, sagt Reif. Er habe sich aber gerade ein neues Rad gekauft. „Das wird jetzt erst mal ausgequets­cht“, sagt der Lehrer, der selbst jeden Tag mit dem Fahrrad von Wurmlingen nach Tuttlingen an das Otto-Hahn-Gymnasium fährt. Doch ob erfolgreic­h oder nicht: Einen positiven Aspekt durch das Stadtradel­n hat Reif bereits schon vor dem Start der Aktion ausgemacht. Und zwar dass sich die Schüler mit ihrem Gymnasium identifizi­eren.

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FOTO: PRIVAT Stephan Reif, Lehrer am OHG, hat an der Schule die Werbetromm­el für das Stadtradel­n gerührt und war erfolgreic­h. Die Schule stellt das stärkste Team in der Stadt.

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