Mein erster Schultag
So haben die Bürgermeister im Verbreitungsgebiet ihren ersten Schultag in Erinnerung: SeitingenOberflachts Bürgermeister Bernhard
Flad (Foto links, Privat) erinnert sich: „Mein erster Schultag war im Frühjahr 1962. Obwohl meine Einschulung 56 Jahre zurückliegt kann ich mich noch an das ein oder andere erinnern. Mein Vater war bereits bei der Arbeit. Meine Mutter hat mich am Morgen verabschiedet und mir mit auf den Weg gegeben, dass ich ja brav sein soll und gut aufpassen soll, was der Lehrer sagt. Schultüte oder die Begleitung der Eltern zum Schulanfang war damals – jedenfalls bei uns – nicht üblich. Ein Junge aus der Nachbarschaft war bereits in der dritten Klasse. Mit ihm bin ich den etwa einen Kilometer langen Weg zur Schule gegangen. Der bereits schulerfahrene Drittklässler hat mir auf dem Schulweg gesagt, dass man im Klassenzimmer immer möglichst weit hinten sitzen sollte, denn da kommt man weniger dran. Das hat mir irgendwie nicht eingeleuchtet, da ich ja was lernen wollte. Erste und zweite Klasse wurden in unserer Volksschule – wie sie damals noch hieß – in einem Raum unterrichtet. Der Lehrer war mit einem weißen Arbeitsmantel bekleidet und hat uns die Plätze zugewiesen. Ich habe gefragt, ob ich in der ersten Reihe sitzen darf und das durfte ich dann auch. An mein erstes Pausenvesper erinnere ich mich auch noch. Butterbrot mit Marmelade. Das Vesperbrotpapier musste ich wieder nach Hause bringen, da es mehrmals verwendet wurde. Mein Schulranzen war viel zu groß für mich, aber den hat man natürlich auf Vorrat für die nächsten Klassen gekauft. Am zweiten Schultag gab es für einen Klassenkameraden die ersten „Tatzen“, also Schläge mit einem Bambusstock auf die Handfläche. Das hat mich schockiert und mir mächtig Respekt eingeflößt. Aber: An meine Volksschulzeit erinnere ich mich gern.“
„In meiner Erinnerung war am ersten Schultag schönes sommerliches Wetter und zusammen mit meinem Vater sind wir in die Schule gelaufen“, sagt Wurmlingens Bürgermeister
Klaus Schellenberg (Foto rechts, Privat). „Natürlich war ich aufgeregt. In der neuen Klasse hat man sich gegenseitig „beschnuppert“, da man nur ganz wenige kannte. Ich erinnere mich noch an unsere erste, ganz nette Klassenlehrerin, die einige Hinweise gab. Ansonsten stand das obligatorische Bild auf dem Programm. Stolz war ich auf meine Schultüte und natürlich gespannt, was darin zu finden sein wird.“