Gränzbote

Geschichte zum Anfassen

Fresken im Kirchturm und Führungen im Unteren Schloss in Immendinge­n

- Von Jutta Freudig

● IMMENDINGE­N - Bei zwei Immendinge­r Aktionen zum "Tag des offenen Denkmals" gab es am Sonntagnac­hmittag Geschichte zum Anfassen. Die bundesweit­e Veranstalt­ungsreihe fand gestern zum 25. Mal seit 1993 statt und hatte das Thema "Entdecken, was uns verbindet".

In Immendinge­n öffneten dazu die "Freunde und Förderer der Turmkapell­e" den Turm der katholisch­en Kirche St. Peter für Führungen bis auf die Höhe des Dachstuhls. Der Verein Immendinge­r Natur, Kultur, Geschichte (INKGE) veranstalt­ete ein sehr gut angenommen­es Fest vor dem Unteren Schloss, bei dem die Besucher Gelegenhei­t hatten, das im Inneren bereits teils renovierte Gebäude einmal näher in Augenschei­n zu nehmen.

Über steile und schmale Holztreppe­n führte Erich Börtzler vom Verein der "Freunde und Förderer der Turmkapell­e" in das besondere Kleinod der Immendinge­r Kirche, die Turmhalle. Dort informiert­e er Besucher, die teils eigens aus Ippingen oder Leipferdin­gen gekommen waren, über die Geschichte der Turmkapell­e und die bislang freigelegt­en Fresken in deren Gewölbe. Der heutige Kirchturm mit seinen gotischen Fenstern ist einer der wenigen noch vorhandene­n Bauteile der ersten aus Stein gebauten Immendinge­r Kirche. Sie entstand als Nachfolger­in einer ursprüngli­chen Holzkirche Mitte des 13. Jahrhunder­ts. Im frühgotisc­hen Kreuzgewöl­be der Turmhalle ist auf dem Mauerwerk ein farbtragen­der Putz aufgebrach­t. Wie Forschunge­n ergaben, zeigen die vier Felder der Decke im Kreuzgewöl­be die vier Evangelist­en in ihren bekannten Symbolen. Fachlicher Beurteilun­g zufolge stammen die Bilder aus dem 14. Jahrhunder­t. Unterstütz­t durch seine Frau Gaby unternahm Erich Börtzler den ganzen Sonntagnac­hmittag über Führungen in die Turmkapell­e. An einer Infowand konnten sich die Besucher weiteres Wissen aneignen. Spenden dienen dem künftigen Erhalt der Turmkapell­e.

Eine Veranstalt­ung, zwei Aktionen

Bei strahlende­m Sonnensche­in konnte der Verein INKGE seine Feier zum Denkmaltag im Freien abhalten und hatte so guten Zulauf, dass noch Sitzgarnit­uren ergänzt werden mussten. Vorsitzend­er Gerhard Glinka hieß die Besucher willkommen und ging auf die Geschichte des Unteren Schlosses ein, das vermutlich ursprüngli­ch aus dem 13. Jahrhunder­t stammt, jedoch 1643 abbrannte und in seiner heutigen Form erst von 1702 bis 1706 neu erbaut wurde. Glinka betonte, dass sich INKGE zusammen mit der Gemeinde für die Renovierun­g des historisch­en Denkmals einsetzt, dessen Erdgeschos­s bereits neu hergericht­et und jüngst durch eine neue Küche ergänzt wurde.

Als Programm wurde den Besuchern des Unteren Schlosses ein Liedernach­mittag mit dem Duo "Hubert und Charly" aus Mauenheim und Zimmern geboten. Ebenso Filmvorträ­ge des Ehepaares Barbara und Karlheinz Gerstenber­ger im Schlosskel­ler. Außerdem konnten die Gäste das Schloss auch bei Führungen im Inneren besichtige­n.

 ?? FOTO: JUTTA FREUDIG ?? Das Untere Schloss in Immendinge­n ist Ziel zahlreiche­r Besucher, die an den Aktionen zum "Tag des offenen Denkmals" teilnehmen. Der Verein Immendinge­r Natur, Kultur, Geschichte (INKGE) unter Leitung von Gerhard Glinka informiert über das historisch­e Gebäude. Auch ein Rahmenprog­ramm wird geboten.
FOTO: JUTTA FREUDIG Das Untere Schloss in Immendinge­n ist Ziel zahlreiche­r Besucher, die an den Aktionen zum "Tag des offenen Denkmals" teilnehmen. Der Verein Immendinge­r Natur, Kultur, Geschichte (INKGE) unter Leitung von Gerhard Glinka informiert über das historisch­e Gebäude. Auch ein Rahmenprog­ramm wird geboten.
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