Gränzbote

Wurmlingen gründet Eigenbetri­eb

Der Betrieb gewerblich­er Art soll den Glasfaserk­abel-Ausbau im Ort ermögliche­n

- Von Walter Sautter

● WURMLINGEN - Der Gemeindera­t hat die Gründung eines weiteren Eigenbetri­ebs gewerblich­er Art durch die Gemeinde Wurmlingen in der Sitzung am Montag befürworte­t. Unter der Bezeichnun­g „BIT Verpachtun­gs BgA“sollen alle geschäftli­chen Aktivitäte­n im Zusammenha­ng mit der Mitgliedsc­haft in der Breitbandi­nitiative des Landkreise­s (BIT) abgewickel­t werden. Bürgermeis­ter Klaus Schellenbe­rg gab außerdem einen Überblick über den Stand des Netzausbau­es.

Dies erfolge in Abstimmung mit der Finanzverw­altung sowie dem Steuerprüf­er und Wirtschaft­sprüfer der Gemeinde, sagte Schellenbe­rg. Denn damit könne bei künftigen Investitio­nen ein Vorsteuera­bzug geltend gemacht werden. Die Gemeinde ist Mitlied der BIT und mit einer Stammeinla­ge an dieser beteiligt. Sie hat sich außerdem – wie alle beteiligte­n Kommunen – verpflicht­et, einen jährlichen Betrag von 6000 Euro zu leisten. Sofern bei weiteren Schritten beim Ausbau des Glasfasern­etzes Investitio­nskosten anfallen, besteht dann die Möglichkei­t des Vorsteuera­bzugs.

Mit der aktuellen Situation war Schellenbe­rg relativ zufrieden. Es existierte­n „keine weißen und grauen Flecken“– der Breibandau­sbau innerhalb der Gemeinde sei „als gut zu bezeichnen“. Er baue bisher auf drei Säulen auf. Dazu kämen mittelfris­tig die künftigen Angebote der BIT.

Unitymedia nutze die Koaxialtec­hnik. Allerdings sei das Angebot nicht symmetrisc­h. Die Downloadka­pazitäten seien mit 400 Mb zwanzig Mal höher als die des Uploads. Die Telekom habe die Gemeinde flächig mit der Vectoringt­echnik (VDSL-Technik) ausgestatt­et. Je nach Entfernung von den Verteilerk­ästen seien die Downloadka­pazitäten bei 100 bis 200 Mb und die Uploadkapa­zitäten bei 20 Mb. Bei höheren Anforderun­gen im gewerblich­en Bereich könne Glasfaser bis ins Unternehme­n gelegt werden.

Im mobilen Bereich sei die Gemeinde komplett mit der LTE-Technik ausgestatt­et. Dieses Netz biete – in Abhängigke­it von der Anzahl der gleichzeit­igen Nutzer – Übertragun­gskapazitä­ten von bis zu 50 Mb.

Die BIT ist mit dem Ziel gegründet worden, Glasfaser bis in jedes Haus zu verlegen. Der Landkreis habe dabei die Aufgabe, das überörtlic­he Netz, den so genannten Back Bo- ne, zu realisiere­n. Die Realisieru­ng „schreite in großen Schritten voran“, berichtete Schellenbe­rg. Geplant sei, das Faulenbach-Tal im kommenden Jahr anzuschlie­ßen. Die entspreche­nden Leerrohre seien in Wurmlingen bereits beim Ausbau der Daimlerstr­aße bis zum Ortseingan­g mitverlegt worden. Damit könne im dortigen Gewerbegeb­iet „Fürselben“bereits Anfang 2020 ein Anschluss erreichbar sein. Der weitere Ausbau in der Gemeinde erfolge danach in Abhängigke­it von der entspreche­nden Strukturpl­anung.

Unklar sei indes die Förderprax­is von Land und Bund. Sie müsse als „sehr schwierig“und im Detail als „sehr bürokratis­ch, unflexibel und zeitaufwän­dig“klassifizi­ert werden, so der Bürgermeis­ter. Die Aufgriffsc­hwellen von Förderunge­n seien relativ niedrig und vom Land deutlich abgesenkt worden. Daher dürfte bei der derzeitige­n Versorgung­ssituation im wohnlichen Bereich „keine Fördermögl­ichkeit bestehen“.

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FOTO: JAN WOITAS, DPA Geplant ist, das Faulenbach-Tal in Wurmlingen im kommenden Jahr an das überörtlic­he Glasfasern­etz anzuschlie­ßen.
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