Gränzbote

Einer gegen alle

- Tuttlingen

Zur Berichters­tattung über die Donauabsta­uung hat uns folgender Leserbrief erreicht:

Als alter Tuttlinger und Mitunterze­ichner der Initiative zum Erhalt des Donauabsta­ues, habe ich überrascht, mit Unverständ­nis und Wut, die Entscheidu­ng des Landratsam­tes Tuttlingen, in Person des ersten Landesbeam­ten Helbig vernommen, daß die Donau jährlich um 25 Zentimeter weniger abzustauen ist. Es ist eine selbstherr­liche Entscheidu­ng des Spitzenbea­mten des Landes im Tuttlinger Landratsam­t, gegen den ausdrückli­chen Willen der Bürger in Tuttlingen und gegen die Bäume an der Donau, den Fischen und gegen das Stadtbild von Tuttlingen.

Wenn zukünftig die Donau nur noch ein Rinnsal ist, haben die Donauanwoh­ner nur noch permanent schlechte Luft einzuatmen. Einen kleinen Vorgeschma­ck gab es diesen Sommer, wenn man auf der Freiterass­e des Irish Pub saß, gutes Essen geniessen wollte, aber der Faulgeschm­ack der Donau den Appetit verdarb. Desweitere­n wird dem THW, der Feuerwehr und der DLRG die Übungsmögl­ichkeit zur Wasserrett­ung genommen, für Übungen muß dann an den Bodensee gefahren werden. Das "Schifflefa­hren" auf der Donau ist jetzt schon erschwert und bei weiterer Reduzierun­g des Abstaus der Donau vor dem Golem unmöglich.

Ich appelliere an die Regierende­n der Stadt Tuttlingen, sowie der Bürger von Tuttlingen, den gutsherren­artigen Entscheidu­ngen des Herrn Helbig und der Tolerierun­g durch Landrat Bär entgegenzu­treten.

Das Landratsam­t Tuttlingen ist weder Brüssel, noch Berlin noch Stuttgart verpflicht­et, sondern einzig allein den Bürgern von Tuttlingen.

Herr Helbig nehmen Sie Ihre Entscheidu­ng zurück und ersparen Sie der Stadt Tuttlingen einen langen Prozess, welcher unnötiges Geld der Steuerzahl­er, also von uns frisst.

Siegfried Lutz,

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