Zepf Medical Instruments will erweitern
900 Quadratmeter großer Neubau für Unternehmen in Seitingen-Oberflacht
● SEITINGEN-OBERFLACHT - Seit der Firmengründung vor 18 Jahren ist der Vertreiber von chirurgischen Instrumenten Zepf Medical Instruments in seinem bisher einzigen Firmengebäude in der Gunninger Straße im Ortsteil Seitingen zu Hause. Das soll sich im kommenden Jahr ändern. Das mittelständische Unternehmen, das derzeit knapp 30 Mitarbeiter beschäftigt, ist im Verlauf der vergangenen Jahre immer weiter gewachsen und will jetzt anbauen. Baubeginn soll im Frühjahr des nächsten Jahres sein.
Ausschlaggebend für den Anbau ist unter anderem die neue Medizinprodukte-Durchführungsverordnung, die im Mai 2020 in Kraft tritt. Damit müssen Instrumente unter anderem frei von Fertigungs- und Reinigungsrückständen ausgeliefert werden. Die Firma erfüllt diese Norm zwar bereits, was aber derzeit mit einem deutlichen und manuellen Mehraufwand verbunden sei, wie beispielsweise das Wechseln der Körbe, in denen die Instrumente für die Reinigung untergebracht sind.
Gesetzliche Anforderungen sind streng
Für diesen Prozess schafft sich das Unternehmen eine meterlange Anlage an, um diesen Arbeitsablauf zu automatisieren und eine noch höhere Gewährleistung bieten zu können. „Wir brauchen eine Reinigungs- und Passivierungsanlage, die aber nicht mehr in das bestehende Firmengebäude passt. Deshalb haben wir uns auf die Suche nach mehr Platz gemacht“, erklärt Geschäftsführer Jochen Zepf und fügt hinzu: „Einerseits wachsen wir und auf der anderen Seite sind die gesetzlichen Anforderungen so strikt und streng, dass wir uns möglichst frühzeitig dafür einrichten wollen, ohne in Zeitdruck zu kommen.“
Bei der Suche nach einem geeigneten Bauplatz hat das Familienunternehmen Glück gehabt. Direkt neben dem bestehenden Firmengebäude verkaufte eine Familie ihr Gebäude. Dieses abbruchreife Gebäude wird im Laufe der nächsten Woche entkernt und im Anschluss abgerissen. „Wir planen im Frühjahr nächsten Jahres mit dem Neubau beginnen zu können, sodass auf Ende des nächsten Jahres das Gebäude bezugsfertig sein soll“, sagt Zepf, der diese Umsetzung als „strammen Plan“bezeichnet.
Hätte Zepf Medical Instruments die Möglichkeit nicht gehabt, direkt in der Nachbarschaft neu zu bauen, „hätten wir eine grüne Wiese suchen und das bisherige Firmengebäude verkaufen müssen“, so der Geschäftsführer.
Der Erweiterungsbau wird zweigeschossig und insgesamt knapp 900 Quadratmeter groß. Er erhält einen weißen Anstrich. Zwischen dem bestehenden Firmengebäude und dem Neubau soll es im oberen Geschoss einen Durchgang geben. Die beiden Bauten bleiben aber baulich klar getrennt. Ebenso sollen vor dem Neubau mehrere Parkplätze für die Mitarbeiter entstehen.
Es ist angedacht, dass sich die Mitarbeiter auf die beiden Gebäude verteilen werden. „Keiner hat bei uns feste und bestimmte Tätigkeiten, die er täglich erledigt. Jeder kann alles“, sagt Zepf, der sein ganzes Team als „große Familie“bezeichnet. Zusätzlich plant er, drei bis fünf zusätzliche Vollzeitarbeitskräfte einzustellen – nicht zuletzt für die Bedienung der neuen Anlage. Ebenso sollen Teile des Lagers in das neue Gebäude umziehen.
Für den 57-jährigen Jochen Zepf und seine Frau Heike ist der Neubau auch eine wichtige Investition in die nächste Generation. Denn: Mit der 26-jährigen Tochter Saskia Zepf und dem Schwiegersohn Dominik Brückler-Zepf steht für den ersten Generationenwechsel in der Firmengeschichte nichts mehr im Wege. Der Nachwuchs ist bereits im Unternehmen beschäftigt.