Gränzbote

Längerer Einsatz im Irak

Verteidigu­ngsministe­rin wirbt für neues Mandat

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TADSCHI/BAGDAD (dpa) - Verteidigu­ngsministe­rin Ursula von der Leyen hat sich für einen langfristi­gen Beitrag Deutschlan­ds zu den militärisc­hen Stabilisie­rungsbemüh­ungen im Irak ausgesproc­hen. Bei einem Besuch des deutschen Einsatzkon­tingents der Koalition gegen die Terrormili­z „Islamische­r Staat“(IS) im Irak forderte sie einen „langen Atem“, um nach der Niederlage des IS für Sicherheit und die Absicherun­g des Wiederaufb­aus zu sorgen.

„Der Kampf gegen den IS hat tiefe Wunden und Narben im Land hinterlass­en und dementspre­chend braucht es Geduld“, sagte die CDU-Politikeri­n am Sonntag. Es gehe jetzt darum, „den Frieden zu gewinnen“. Deutschlan­d habe seit 2014 bereits 1,4 Milliarden Euro in den Irak investiert.

Im Militärkom­plex Tadschi nordwestli­ch von Bagdad bilden deutsche Soldaten unter dem Begriff „Fähigkeits­aufbau“erstmals auch im Zentralira­k Soldaten aus. Dazu hat am 11. August als Pilotproje­kt ein Lehrgang in der ABC-Abwehr begonnen, an dem irakische Militäraus­bilder teilnehmen. Lehrgänge in der Entschärfu­ng von Sprengsätz­en, Logistik und der Sanitätsau­sbildung sollen folgen.

Das Bundestags­mandat gilt bis 31. Oktober und steht dann zur Verlängeru­ng an. Von der Leyen wurde auf der am Samstag in Jordanien begonnenen Reise von Verteidigu­ngspolitik­ern der Bundestags­fraktionen begleitet. Am Samstag hatte von der Leyen in Jordanien erklärt, es müsse verhindert werden, dass die militärisc­h geschlagen­en IS-Extremiste­n im Irak Rückzugsrä­ume bildeten. Nach einem Besuch beim deutschen Einsatzkon­tingent der internatio­nalen AntiIS-Koalition in Jordanien war sie weiter in die irakische Hauptstadt Bagdad geflogen.

Die Bundeswehr ist von Jordanien aus am Kampf gegen den IS in Syrien und im Irak beteiligt. Das Bundestags­mandat dafür war erweitert worden, um nun auch Spezialist­en der irakischen Armee auszubilde­n und die Regierung in Bagdad zu beraten. „Der akute Kampf um das ehemals vom IS besetzte Territoriu­m ist vorbei. Jetzt kommt es unter anderem darauf an, unter einem neuen Mandat den Wiederaufb­au des Landes zu gestalten und zu schützen“, erklärte die Ministerin. „Deutschlan­d ist bereit, dem Irak weiterhin zu helfen, auf die Beine zu kommen. Deswegen bin ich hier.“

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FOTO: DPA Ursula von der Leyen (CDU, vorne, Mitte), besucht auf dem Militärstü­tzpunkt in Tadschi deutsche und irakische Soldaten.

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