Stadt weiht Bürgerpark offiziell ein
Rund 200 Interessierte erleben Rundgang – Umgestaltung kostet 1,4 Millionen
TUTTLINGEN (schn) - Die Stadt Tuttlingen hat mit vielen Verantwortlichen und Unterstützern den Bürgerpark beim Alten Krematorium feierlich eingeweiht – inklusive einem Rundgang und einer Aufführung des Kindergartens Kernstadt.
Oberbürgermeister Michael Beck erinnerte daran, dass es ein langer Prozess über zehn Jahre gewesen sei, bis alles vollbracht gewesen sei. 1990 fand die letzte Bestattung auf dem alten Friedhof statt, 2015 endeten die letzten Ruherechte. Als das Alte Krematorium bürgerschaftlich hergerichtet wurde, „war es eine zwangsläufige Folge, dass wir weitermachen“, erinnerte Beck.
Der Umgestaltungsprozess fand unter Berücksichtigung der Erinnerungskultur statt. „Ab heute ist der Bürgerpark ein Ort der Begegnung und des Austauschs“, sagte Beck. Der Bürgerpark sei eine Umgestaltung eines gesamten Quartiers, dazu gehöre das Innovations- und Forschungszentrum, aber auch das ehemalige Union-Areal, das neu bebaut werden soll.
Allen voran dankte er Michael Ungethüm, der damals als AesculapChef einen großen Betrag zur Verfügung gestellt hätte. Ebenso hob er den Obst- und Gartenbauverein Tuttlingen hervor, der sich ebenso finanziell beteiligte und der auch eine Patenschaft für die Pflege eines Teils des Parks übernimmt.
Insgesamt kostete der Umbau 1,4 Millionen Euro, 660 000 Euro davon erhielt die Stadt durch Förderprogramme des Landes, und 240 000 Euro stammen aus der Vielzahl von Spenden. 2009 nahm die Stadt die Hochschule Nürtingen mit ins Boot unter der Leitung von Sigurd Henne, der mit den Anregungen der Bürger und seiner Studenten das Konzept beeinflusste. Behutsam seien neue Elemente eingebracht worden, um den Park „besser nutzbar und sichtbar zu machen“, sagte Henne, der den Prozess als „lange und fruchtbar“bezeichnet. Er glaubt, dass der Park auch in Zukunft eine wichtige Funktion für Tuttlingen habe. Eine Vision sei es, dass der Bürgerpark noch mehr in die Stadtmitte rückt und einen lebendigen Naturpunkt in der Stadt darstelle.
Im Bürgerpark findet sich ein naturnaher Parkwald mit neu angelegten Wegen. Die meisten Bäume sind laut Beck erhalten, und alte Grabsteine sind an den ursprünglichen Stellen gelassen worden. Hinzugekommen seien neue Rasenflächen. Der Oberbürgermeister betonte die nahe Bindung zwischen dem Kindergarten Kernstadt und dem Bürgerpark.
Die Kinder dieses Kindergartens sorgten gemeinsam mit Schülerinnen der Musikschule unter der Leitung von Barbara Heni mit einer Darbietung für Abwechslung. Musikalisch wurde es auch mit dem Posaunen-Quartett der Musikschule Tuttlingen. Der Obst- und Gartenbauverein versorgte im Anschluss gemeinsam mit vielen Kinder alle Teilnehmer mit frischgepresstem Apfelsaft am Alten Krematorium. Das Heimatforum übernahm die Bewirtung.