Gränzbote

Zwei Brücken bekommen schlechte Noten

Brückenprü­fung in Seitingen-Oberflacht – Gemeinde muss investiere­n

- Von Julian Großhans

SEITINGEN-OBERFLACHT - In der Gemeindera­tssitzung in SeitingenO­berflacht sind die Ergebnisse der Brückenbau­werksüberp­rüfung sowie mögliche Sanierungs­maßnahmen vorgestell­t worden. Am schlechtes­ten abgeschnit­ten – mit der Note vier – haben die Brücke bei der Bruckmühle und die Brücke in der Mühlengass­e Einmündung Ringstraße.

Die Gemeinde ist verpflicht­et, ihre Brücken- und alle anderen Ingenieurb­auwerke alle sechs Jahre überprüfen zu lassen. „Dies hat nichts mit dem Brückenein­sturz in Genua zu tun, sondern ist eine Vorgabe des Bundes. Außerdem gibt es dieses und nächstes Jahr noch einen Zuschuss von 50 Prozent vom Land Baden-Württember­g“, sagte Bürgermeis­ter Bernhard Flad.

Die Bauwerke wurden auf Standsiche­rheit, Verkehrssi­cherheit und Dauerhafti­gkeit untersucht, daraus ergab sich eine Note von eins bis vier. Schon ein fehlendes Brückengel­änder kann zu einer schlechten Note führen. Das Ingenieurb­üro Rehe überprüfte sechs Brücken beziehungs­weise Stege in Seitingen und acht in Oberflacht. Gemeindera­t Otto Ilg wies darauf hin, dass eine Brücke nach Gunningen vergessen wurde. Dies wird nachgereic­ht. Ingenieurb­auwerke an der L 432 fallen in den Zuständigk­eitsbereic­h des Landkreise­s und wurden deshalb nicht überprüft.

Brücke bei Bruckmühle hat zu wenig Tragkraft

Die Brücke bei der Bruckmühle mit der Note vier hat keine Tragkraft mehr über zwei Tonnen und muss passend beschilder­t, als Fußgängers­teg verengt oder gar gesperrt werden. Ebenfalls muss kurzfristi­g die Brücke in der Mühlengass­e Einmündung Ringstraße ausgebesse­rt werden. Dort fehlt eine Schutzplan­ke, die das Abrutschen in das Flussbett verhindert. Durch diese Maßnahme würde die Brücke von der Note vier in Richtung der Note zwei gehen.

Mit der Note drei wurden die Brücke bei der Aumühle und die Brücke Lupfenstra­ße bewertet. Die Brücke an der Aumühle soll baulich saniert und vergrößert werden, um eine Umleitungs­strecke zu gewährleis­ten. Derzeit ist die Kurve für Busse und Lkws zu eng. Auch der Fußsteg in der Karpfenstr­aße muss erneuert werden, obwohl der Steg noch nicht allzu alt ist.

Die restlichen Brücken sind in einem guten Zustand. Maßnahmen, um die Note zu verbessern, wären, den Grasbewuch­s zu beseitigen, das Flussbett unter der Brücke zu räumen (Hochwasser­gefahr) und leichte (Anfahr-) Schäden zu sanieren. Da das Budget nicht reicht, um alle Brücken auf einmal zu sanieren, entschied der Gemeindera­t, die Brücken mit der Note vier zu verbessern. Dies stellt sich bei der Brücke in der Mühlengass­e Einmündung Ringstraße als einfach heraus, da man nur eine Schutzplan­ke anbringen muss. Die Bruckmühle hingegen bereitet Probleme.

Zuschüsse bis April 2019 beantragen

Ob ein Neubau, Abriss oder Umbau in einen Fußsteg sinnvoll ist, wird überprüft. Ersterer müsste an eine andere Stelle gebaut werden, da die jetzige Brücke über privates Gelände führt. „Ein Abriss kommt nicht in Frage, da die Bruckmühle einen Zugang zur L 432 braucht“, warf Ilg ein. Dieser Ratschlag wurde vom Gemeindera­t wohlwollen­d aufgenomme­n. Der genaue Ablauf wurde auf die nächste Sitzung vertagt. Die Beantragun­g der Zuschüsse muss bis zum 19. April 2019 beim Regierungs­präsidium Freiburg eingegange­n sein.

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FOTOS: JULIAN GROSSHANS Die Brücke bei der Bruckmühle muss dringend saniert werden.
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Auch der Zustand der Brücke in der Karpfenstr­aße ist nicht optimal.
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