Zwei Brücken bekommen schlechte Noten
Brückenprüfung in Seitingen-Oberflacht – Gemeinde muss investieren
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SEITINGEN-OBERFLACHT - In der Gemeinderatssitzung in SeitingenOberflacht sind die Ergebnisse der Brückenbauwerksüberprüfung sowie mögliche Sanierungsmaßnahmen vorgestellt worden. Am schlechtesten abgeschnitten – mit der Note vier – haben die Brücke bei der Bruckmühle und die Brücke in der Mühlengasse Einmündung Ringstraße.
Die Gemeinde ist verpflichtet, ihre Brücken- und alle anderen Ingenieurbauwerke alle sechs Jahre überprüfen zu lassen. „Dies hat nichts mit dem Brückeneinsturz in Genua zu tun, sondern ist eine Vorgabe des Bundes. Außerdem gibt es dieses und nächstes Jahr noch einen Zuschuss von 50 Prozent vom Land Baden-Württemberg“, sagte Bürgermeister Bernhard Flad.
Die Bauwerke wurden auf Standsicherheit, Verkehrssicherheit und Dauerhaftigkeit untersucht, daraus ergab sich eine Note von eins bis vier. Schon ein fehlendes Brückengeländer kann zu einer schlechten Note führen. Das Ingenieurbüro Rehe überprüfte sechs Brücken beziehungsweise Stege in Seitingen und acht in Oberflacht. Gemeinderat Otto Ilg wies darauf hin, dass eine Brücke nach Gunningen vergessen wurde. Dies wird nachgereicht. Ingenieurbauwerke an der L 432 fallen in den Zuständigkeitsbereich des Landkreises und wurden deshalb nicht überprüft.
Brücke bei Bruckmühle hat zu wenig Tragkraft
Die Brücke bei der Bruckmühle mit der Note vier hat keine Tragkraft mehr über zwei Tonnen und muss passend beschildert, als Fußgängersteg verengt oder gar gesperrt werden. Ebenfalls muss kurzfristig die Brücke in der Mühlengasse Einmündung Ringstraße ausgebessert werden. Dort fehlt eine Schutzplanke, die das Abrutschen in das Flussbett verhindert. Durch diese Maßnahme würde die Brücke von der Note vier in Richtung der Note zwei gehen.
Mit der Note drei wurden die Brücke bei der Aumühle und die Brücke Lupfenstraße bewertet. Die Brücke an der Aumühle soll baulich saniert und vergrößert werden, um eine Umleitungsstrecke zu gewährleisten. Derzeit ist die Kurve für Busse und Lkws zu eng. Auch der Fußsteg in der Karpfenstraße muss erneuert werden, obwohl der Steg noch nicht allzu alt ist.
Die restlichen Brücken sind in einem guten Zustand. Maßnahmen, um die Note zu verbessern, wären, den Grasbewuchs zu beseitigen, das Flussbett unter der Brücke zu räumen (Hochwassergefahr) und leichte (Anfahr-) Schäden zu sanieren. Da das Budget nicht reicht, um alle Brücken auf einmal zu sanieren, entschied der Gemeinderat, die Brücken mit der Note vier zu verbessern. Dies stellt sich bei der Brücke in der Mühlengasse Einmündung Ringstraße als einfach heraus, da man nur eine Schutzplanke anbringen muss. Die Bruckmühle hingegen bereitet Probleme.
Zuschüsse bis April 2019 beantragen
Ob ein Neubau, Abriss oder Umbau in einen Fußsteg sinnvoll ist, wird überprüft. Ersterer müsste an eine andere Stelle gebaut werden, da die jetzige Brücke über privates Gelände führt. „Ein Abriss kommt nicht in Frage, da die Bruckmühle einen Zugang zur L 432 braucht“, warf Ilg ein. Dieser Ratschlag wurde vom Gemeinderat wohlwollend aufgenommen. Der genaue Ablauf wurde auf die nächste Sitzung vertagt. Die Beantragung der Zuschüsse muss bis zum 19. April 2019 beim Regierungspräsidium Freiburg eingegangen sein.