Die Kunst des Klöppelns
Neue Ausstellung im Aldinger Seniorenzentrum zeigt Arbeiten von Mona Becker
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ALDINGEN - „Klöppeln ist Spitze“– unter diesem Motto ist am Sonntagnachmittag die dritte Ausstellung dieses Jahres im Aldinger Seniorenzentrum Im Brühl eröffnet worden. Zu sehen sind in den kommenden Wochen Arbeiten der Aldingerin Mona Becker. Im Foyer ziert ein Bild mit diesen Worten aus geklöppelten Buchstaben eine Wand.
Die Vorlagen dazu hat die Klöpplerin selbst entwickelt. „Die Idee zu der Ausstellung ist im letzten Jahr gereift, als ich beim Jahresfest einen Stand mit meinen Sachen hatte“, erzählte Mona Becker. Das Klöppeln habe sie Mitte der 1990er Jahre für sich entdeckt. Sie empfinde diese kreative Tätigkeit als sehr entspannend, so Becker.
Beim Klöppeln wird Faden auf eine Holzspule aufgedreht, immer zwei Spulen bilden ein Paar. Eine Vorlage, der sogenannte Klöppelbrief, wird auf einem Klöppelkissen befestigt. Dieses Kissen ist mit Rosshaar oder Heu gefüllt. Die Fadenspulen werden gedreht, gekreuzt oder geflochten.
Was so einfach klingt, demonstrierte Mona Becker in der Einführung zu ihrer Ausstellung. „Anfangs machte ich gerne kleine Teile, um einen schnellen Erfolg zu sehen“, erzählte sie den Zuhörern in der voll besetzten Cafeteria des Seniorenzentrums. In ihrem früheren Wohnort, in Ostrach, gab Mona Becker ihre Begeisterung weiter, indem sie Kurse gab. Im Verlaufe der Jahre ist im Hause Becker Weihnachts- und Osterschmuck entstanden und viele kleine Kunstwerke sind verschenkt worden. „Inzwischen klöpple ich auch schon mal einen Schwibbogen. Mein neuestes Werk ist eine Pyramide“, berichtete Mona Becker.
Besucherinnen zeigen sich höchst interessiert
Die Gäste, vor allen Dingen die Frauen unter ihnen, zeigten sich höchst interessiert. Sie konnten es kaum abwarten, die Exponate in den Gängen im Erdgeschoss zu sehen. Auch Einrichtungsleiter Ulli Hekeler hatte sich zum Thema im Netz schlau gemacht. „Mir sagte klöppeln bis dato gar nichts“, gab er zu. Er ließ die Gäste wissen, dass diese Kunstfertigkeit im 16.Jahrhundert aus Italien nach Deutschland gelangt ist.
Die musikalische Umrahmung der Vernissage übernahm diesmal Beate Müller mit Dina Merkel und ihren Töchtern Lorena und Cordula. Die Bewirtung des Nachmittags lag wieder in den Händen des Freundeskreises Seniorenzentrum Im Brühl. Die Vorsitzende Karin Korb hatte tatsächlich ein Lied über das Klöppeln finden können. Das wurde von den Musikerinnen vorgetragen, ehe sich die Gäste die Werke Mona Beckers ansehen konnten.