„Wir müssen das zweite Tor machen“
Der Tuttlinger Trainer Tasdemirci beklagt beim 1:0 in Gosheim die vergebenen Chancen
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TUTTLINGEN - Der SC 04 Tuttlingen punktet, ohne zu glänzen, der SV Gosheim wartet weiter auf den ersten Sieg und der FV 08 Rottweil leistet sich zu viele Schwächen in der Defensive – davon lesen Sie heute in der Nachspielzeit.
Der SC 04 Tuttlingen bleibt auch nach sieben Spielen in der FußballBezirksliga Schwarzwald ungeschlagen. Mit dem 1:0-Sieg beim SV Gosheim bauten die Donaustädter den Vorsprung an der Tabellenspitze auf drei Punkte aus, da der Verfolger SV Seedorf gegen die SG Deißlingen/ Lauffen nicht über ein 3:3 hinauskam.
Der Tuttlinger Erfolg in Gosheim war verdient, doch mit Ruhm bekleckerten sich die Kreisstädter nicht. „In der ersten Hälfte haben wir zu langsam gespielt. Ich habe nicht gespürt, dass die Jungs das Spiel gewinnen wollten“, sagte Ertan Tasdemirci nach dem Abpfiff. Der SC-Trainer: „Nach der Pause haben wir es besser gemacht, haben geduldiger gespielt und hatten dann auch mehr Torchancen. In der Defensive haben wir dem Gegner außer Standardsituationen nichts zugelassen. Das war gut.“
Und dennoch war der Tuttlinger Übungsleiter nicht mit allem zufrieden: „So lange es 1:0 steht, ist für den Gegner immer die Hoffnung auf den Ausgleich da. Wir müssen einfach das zweite Tor machen, dann hast du Ruhe im Spiel. Das ist unser Manko. Wir hatten drei große Chancen. Daran müssen wir arbeiten. Denn irgendwand wird es so kommen, dass du Punkte liegen lässt, wenn du nicht das 2:0 nachlegst.“Mit Blick auf das Ziel Meisterschaft sagte Tasdemirci: „Wichtig ist, dass wir gewonnen haben. Im Fußball zählt nur der Sieg.“
Kampf wurde nicht belohnt
Der SV Gosheim wartet nach sechs Saisonspielen immer noch auf den ersten Sieg. Mit zwei Punkten liegt der SVG auf dem drittletzten Platz. Spielertrainer Adem Sari: „Von der Leistung, vom Kampf, von der Aggressivität her bin ich zufrieden.“Seine Mannschaft hatte alles gegeben und dem Spitzenreiter das Leben nicht leicht gemacht. „Für einen Punkt hat es wieder nicht gereicht“, bedauerte der Coach und sagte: „Weil wir gut gekämpft haben und gut standen, wäre meiner Meinung nach ein 1:1 verdient gewesen.“
In der Offensive taten sich die Platzherren schwer. Fünf Tore sind die bisherige Ausbeute. Adem Sari: „Wenn man gegen den Tabellenführer spielt, der noch nicht verloren hat, dann ist es klar, dass man nicht so viele Chancen hat. Unsere Taktik war, erst einmal gut zu stehen, dann mitzuspielen und in der zweiten Hälfte mehr zu probieren.“
Die Gosheimer brauchen nach dem Verlust mehrerer Stammspieler im Sommer noch Zeit. Die Neuzugänge können die Abgänge nicht gleichwertig ersetzen. Spielertrainer Adem Sari, einst Profi in der Türkei und auch beim SC Pfullendorf und FC 08 Villingen aktiv, laboriert an einer Verletzung. „Ich habe drei Jahre nicht gespielt, bin zweimal an der Achillessehne operiert worden. Gegen Tuttlingen war es mein zweites Spiel, mit Schmerzmitteln.“Der Trainer weiß, dass sich langsam Erfolge einstellen müssen: „Im Fußball geht es um Punkte. Wir brauchen einen Dreier für das Selbstvertrauen. Uns fehlt momentan auch ein bisschen das Glück. Schade, dass wir für den Kampf nicht belohnt wurden.“
Bei Gegentoren mitgeholfen
Obwohl der Fußball-Landesligist
mit einem 3:3 beim den ersten Auswärtspunkt der Saison holte, war die Freude über das Unentschieden bei Rottweils Trainer doch gedämpft. „Wir hatten die Chance, in Nehren
08 Rottweil Nehren Uli Fischer FV SV
drei Punkte zu holen. Aber wir haben bei zwei Gegentoren kräftig mitgeholfen und so müssen wir mit dem einen Punkt leben, obwohl er eigentlich zu wenig ist“, sagte der Coach. Wenigstens gelang es den SchwarzGelben, einen Mitkonkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt auf Distanz zu halten, denn Nehren hat nun drei und Rottweil vier Punkte auf dem Konto.
Richtig zufriedenstellen konnte dies die Gemütslage von Fischer nicht. „Wir machen in der Defensive zu viele Fehler, die in dieser Liga bestraft werden. Wenn wir diese nicht abstellen, verkommen wir zur Schießbude der Landesliga“, so der Trainer kritisch. 19 Gegentore in fünf Spielen sind fürwahr keine gute Bilanz. Darunter sind schon elf Gegentore in drei Auswärtsspielen und deren acht bei der 1:8-Heimschlappe gegen den FC Holzhausen. Lediglich beim ersten Heimspiel gegen die Sportfreunde Gechingen blieb Rottweil ohne Gegentor und da gab es mit einem 2:0 den bisher einzigen Sieg für den Aufsteiger.
Demgegenüber sieht die Offensivbilanz mit zehn Toren recht ansprechend aus. Gerade in Nehren war unverkennbar, dass mit Mohammed Eid und Johannes Wenzler zwei Offensivspieler wieder in den Kader gerückt sind und dies wirkte sich gleich positiv aus.
Sieg – aber wenig Positives
Dem SV Zimmern gelang mit einem 2:0 gegen den Vorletzten aus Holzgerlingen der erste Heimsieg der Saison. Außer dem Doppelpack von Torjäger Christian Braun und den drei Punkten gibt es allerdings kaum Positives zu vermelden. Klar, dem SV Zimmern fehlten auch gegen Holzgerlingen zahlreiche Stammspieler. Und da die U 23 zeitgleich in Bubsheim im Einsatz war, mussten die Verantwortlichen ganz schön jonglieren, um zwei spielfähige Teams stellen zu können. Trotzdem war die Leistung der Landesliga-Mannschaft äußerst bescheiden, das wusste auch Spartenleiter Erwin Beck: „Wir müssen nicht drumherum reden. Wir mussten froh sein, dass wir auf so einen schwachen Gegner gestoßen sind, denn sonst wäre es mit unserer Leistung schwer geworden, zu punkten.“