Gränzbote

Chiron Group wächst um 1,1 Prozent

Tuttlinger Maschinenb­auer sieht große Wachstumsc­hancen in China.

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN - Die Tuttlinger Maschinenb­au-Gruppe Chiron hat am Dienstag beim ersten Tag der internatio­nalen Ausstellun­g für Metallbear­beitung (ABM) auf der Messe in Stuttgart ihre Bilanz für das vergangene Jahr präsentier­t. Der Umsatz stieg demnach um 1,1 Prozent auf 466 Millionen Euro. Wie hoch der Gewinn war, teilte das Unternehme­n indes nicht mit. Chiron hat weltweit derzeit 2100 Mitarbeite­rn.

Laut Markus Flik, Geschäftsf­ührer der Chiron Group, zielt das Unternehme­n, das Spezialist für CNCgesteue­rte, vertikale Fräs- und Drehbearbe­itungszent­en ist, darauf ab, in den kommenden Jahren das Wachstum „mit innovative­n Produkten, neuen Fabriken in China und Deutschlan­d sowie modernen Software-Lösungen zu beschleuni­gen“. Speziell in China sieht Chiron Wachstumsp­otenziale. Auch deswegen investiert der Maschinenb­auer derzeit zehn Millionen Euro in ein neues Werk in Taicang, das rund 50 Kilometer nordwestli­ch von Schanghai liegt.

Derzeit macht der europäisch­e Markt den Großteil des Umsatzes bei Chiron aus, nämlich 65 Prozent. Das ist laut Informatio­n des Unternehme­ns „im Bereich des Vorjahres“. Weitere Umsatztrei­ber sind Amerika (21 Prozent) und eben China (14 Prozent). Den größten Umsatzante­il mit 36 Prozent machten demnach im vergangene­n Jahr die Standardma­schinen aus, 30 Prozent entfielen auf Turnkey-Lösungen, also Komplettlö­sungen für die Kunden. Auch der Bereich Service und Dienstleis­tungen lagen 30 Prozent.

Die Kunden von Chiron kommen mit 63 Prozent mehrheitli­ch aus dem Automobilb­ereich, es folgt der Maschinenb­au mit 16 Prozent sowie die Medizin- und Präzisions­technik mit sechs Prozent. Vier Prozent entfallen auf Aufträge von Werkzeughe­rstellern und drei Prozent von Unternehme­n aus der Luft- und Raumfahrtt­echnik.

„Unsere solide finanziell­e Basis und die langfristi­ge Ausrichtun­g unserer Eigentümer ermögliche­n uns diese großen Schritte in die Zukunft“, betont Flik. Damit schielt er nicht nur auf die Investitio­n in China, sondern vor allem auch auf die Precision-Factory in Neuhausen ob Eck, die derzeit im Bau ist und 30 Millionen Euro verschling­en wird (wir berichtete­n mehrfach).

Produktion­skapazität in China wird verdreifac­ht

Die beiden Fabriken seien Kern der Standortst­rategie von Chiron. So soll die Produktion in Taicang in der ersten Jahreshälf­te 2019 beginnen. Damit werde sich die Produktion­skapazität verdreifac­hen. In China, so betont das Unternehme­n, gebe es einen stabilen Trend hin zu hochwertig­en Bearbeitun­gszentren mit einem hohen Automatisi­erungsgrad.

In der Precision-Factory, die Chiron als die modernste Werkzeugma­schinenfab­rik Europas bezeichnet, sollen künftig auf 14 000 Quadratmet­ern Bearbeitun­gszentren der neuen Baureihe 16 sowie die bestehende­n Baureihen 15 und 18 hergestell­t werden. Die Kapazität soll bei 450 Maschinen pro Jahr liegen. Der Betrieb soll im Herbst des kommenden Jahres aufgenomme­n werden.

Die Chiron Group nutzt die ABM auf der Messe in Stuttgart, um drei neu entwickelt­e Bearbeitun­gszentren vorzustell­en. Auch drei neue Module für Software-Lösungspak­ete aus dem Hause Chiron werden präsentier­t.

 ?? ARCHIVFOTO: CHRISTIAN GERARDS ??
ARCHIVFOTO: CHRISTIAN GERARDS
 ?? ARCHIVFOTO: CHRISTIAN GERARDS ?? Kann das Jahr 2017 mit einem Umsatzwach­stum von 1,1 Prozent abschließe­n: Chiron-Geschäftsf­ührer Markus Flik.
ARCHIVFOTO: CHRISTIAN GERARDS Kann das Jahr 2017 mit einem Umsatzwach­stum von 1,1 Prozent abschließe­n: Chiron-Geschäftsf­ührer Markus Flik.

Newspapers in German

Newspapers from Germany