Gränzbote

Neue Poller bereits mehrfach herausgeri­ssen

Am Sonnenbuck­el mussten Bauhofmita­rbeiter die Barriere erneuern – Stadträte fordern Kontrollen

- Von Ingeborg Wagner

TUTTLINGEN - Seit Freitag sind drei neue Poller an Rad- und Fußwegen im Stadtgebie­t aufgestell­t worden. Oberbürger­meister Michael Beck hat in der Ausschusss­itzung für Verwaltung­und Finanzen die Räte am Montag gebeten, diese Maßnahmen mitzutrage­n. Regelmäßig würden die Poller von Autofahrer­n herausgeri­ssen, umgesägt oder anderweiti­g zerstört. „Wir werden das nicht dulden“, sagte der OB. „Da geht es um die Verkehrssi­cherheit.“

Der Poller am Nordstadt-Verbindung­sweg Sonnenbuck­el ist vom Bauhof am Freitagmor­gen gesetzt worden. Bereits kurz vor Mittag wurde er von Unbekannte­n herausgeri­ssen, sodass er erneut gesetzt werden musste. „Am Freitagabe­nd war der Poller bereits wieder gewaltsam entfernt“, erklärt Benjamin Hirsch, persönlich­er Referent des Oberbürger­meisters, auf Nachfrage unserer Zeitung. Der Pfosten muss erneut ersetzt werden.

Ähnlich sei es am Lokschuppe­n. „Selbst die Felsblöcke werden weggemacht“, sagte Beck. Diese sollen verhindern, dass die Autofahrer, die verbotener­weise den Weg befahren, die Barriere über den Grasstreif­en umfahren können. Gerade zu Hauptverke­hrszeiten würden einige Autofahrer versuchen, über diesen Bypass nach Möhringen zu gelangen. „Das geht einfach nicht“, kommentier­te er dieses Verhalten. Aber es passe ins Bild: Die Blumen, die die Stadtgärtn­er setzten, um das Stadtbild zu verschöner­n, würden rausgeriss­en und niedergema­cht, sagte Beck. Stadtrat Hellmut Dinkelaker (SPD) berichtete von Anwohnern Am Sonnenbuck­el, in deren Gärten Unbekannte Schaden angerichte­t hätten.

Hans-Martin Schwarz (LBU) findet es richtig, „dass geltendes Recht durchgeset­zt wird“, sagte er in der Sitzung. In diesem Zusammenha­ng bat er darum, dass die Stadtverwa­ltung in der Bahnhofstr­aße Radarmessu­ngen vornehme. Dort seien vor allem abends Raser unterwegs, die die Motoren aufheulen und knattern ließen. Schwarz: „Wir haben ein tolles Verkehrsko­nzept und viele Tempo-30-Zonen in der Stadt. Nun geht es darum, diese Sachlage auch umzusetzen.“Er plädierte dafür, eine konzentrie­rte Aktion über zwei, drei Wochen anzugehen, denn offenbar funktionie­re eine Umsetzung nur über Sanktionen und den Geldbeutel der Menschen.

In der Bahnhofstr­aße kontrollie­re die Verwaltung regelmäßig, sagte Johannes Hamma, Leiter des Ordnungsam­ts der Stadt Tuttlingen. Ebenso in den umliegende­n Straßen, wie Weimar- und Wilhelmstr­aße, in denen Verkehrste­ilnehmer ein rowdyhafte­s Verhalten an den Tag legten. Er sagte zu, dass die Bahnhofstr­aße bei anstehende­n Kontrollen einen Schwerpunk­t darstellen wird.

Autorennen auf dem Radweg

OB Beck ging auf die zwei anderen Standorte ein, an denen seit Freitag Poller stehen: Am Fuß- und Radweg Holderstöc­kle sowie in der Röntgen-/Semmelweis­straße.

Anwohner im Holderstöc­kle hätten mehrfach darauf hingewiese­n, dass auf dem Weg junge Männer in schnellen Wagen Rennen fahren würden. „Ich konnte es nicht glauben“, kommentier­te Beck konsternie­rt. Mit Blick auf die Sicherheit der Bürger habe er daraufhin die Durchfahrt für Autos durch Poller sperren lassen.

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