Albblick-Pläne stoßen auf Kritik
In einer Bebauungsplanänderung vorgesehene höhere Gebäude kommen nicht nur gut an
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TROSSINGEN - Weil im Neubaugebiet „Albblick I" auch ein Kindergarten entstehen soll, muss der entsprechende Bebauungsplan zum nunmehr dritten Mal geändert werden. Dass dabei nach einem ersten Entwurf teilweise auch Anhebungen der erlaubten Gebäudehöhen vorgesehen sind, stieß im Gemeinderat aber auch auf Kritik.
Auf vier Grundstücken, die ursprünglich für Wohnbebauung vorgesehen waren, soll der neue Kindergarten „Albblick" entstehen. Direkt am Kindergarten entstehen weitere Stellplätze. Außerdem sollen zwei kleinere Parzellen zusammengelegt werden für die Schaffung einer 600 Quadratmeter großen öffentlichen Grünfläche und sechs weiterer Stellplätze.
Es entsteht zudem ein kurzer Fuß-Rad-Weg als Verbindungsstück zum Fuß- und Rad-Weg, der am Südrand des Gebiets entlang laufen wird. Die Nordrandstraße, die das Gebiet im Norden abschließen wird, soll lediglich um 50 Zentimeter gesenkt, der Lärmschutzwall, der Straße und Wohngebiet trennt, dagegen auf 1,50 Meter erhöht werden.
Auf Kritik stieß dagegen, dass mit der Planänderung auch eine „moderate Nachverdichtung“verbunden sein soll.
„Ich fühle mich als Gemeinderat nicht richtig eingebunden", klagte FDP-Sprecher Willy Walter. Dass mit der Bauplanänderung auch Änderungen der erlaubten Bauhöhen
verbunden sind, sei zuvor so nicht kommuniziert worden, weshalb sich die Fraktion auch noch nicht darüber habe beraten können. Nach Ansicht von Walter werde der Charakter des Gebiets gegenüber der ursprünglichen Planung „massiv verändert“.
Bürgermeister Clemens Maier sieht in den Neuregelungen dagegen keine „massiven“Veränderungen: „Die Geschossigkeit bleibt überall gleich“, so Maier, „nur die Höhe wird angepasst, weil man sonst nichts Gescheites bauen kann“. „Was nach Verdichtung aussieht“, sei lediglich eine Anpassung an das, was sich der bisherigen Erfahrungen nach, viele Bauherren wünschten. Die Zahl der dadurch möglichen Wohneinheiten erhöhe sich von 37 auf 45.
Während Stadtrat Gustav Betzler (Freie Wähler) beklagte, dass man nur noch auf „Verdichtung, Verdichtung, Verdichtung“setzte und dem klassischen Einfamilien-„Häuslebauer“immer weniger Chancen gelassen würden, sah Susanne Reinhardt-Klotz (OGL) im Namen der Grünen den Trend zur Verdichtung eher positiv, weil er den Flächenverbrauch verringert.
Technischer Ausschuss soll beraten
„Wir vergeben uns nichts", betonte Bürgermeister Maier gegenüber den Kritikern des jetzigen Bebauungsplanvorschlags, da in diesem ersten Schritt des Verfahrens zur Planänderung lediglich die Beteiligung der Öffentlichkeit, der Behörden und sonstiger Träger öffentlicher Belange beschlossen, und noch nichts endgültig festgelegt werde. Im Technischen Ausschuss könne man dann immer noch über die Einzelheiten des Plans diskutieren und – wenn gewünscht – auch auf die veränderten Gebäudehöhen verzichten und die Planänderung allein auf den Kindergarten beschränken.
Clemens Henn (CDU) stimmte in diesem Punkt dem Bürgermeister bei: Es werde ja noch kein Satzungsbeschluss gefällt, sondern lediglich die Anhörungen in die Wege geleitet.
Bei zwei Gegenstimmen und drei Enthaltungen entschied der Gemeinderat sich für diesen ersten Verfahrensschritt.