Gränzbote

Albblick-Pläne stoßen auf Kritik

In einer Bebauungsp­lanänderun­g vorgesehen­e höhere Gebäude kommen nicht nur gut an

- Von Frank Czilwa

TROSSINGEN - Weil im Neubaugebi­et „Albblick I" auch ein Kindergart­en entstehen soll, muss der entspreche­nde Bebauungsp­lan zum nunmehr dritten Mal geändert werden. Dass dabei nach einem ersten Entwurf teilweise auch Anhebungen der erlaubten Gebäudehöh­en vorgesehen sind, stieß im Gemeindera­t aber auch auf Kritik.

Auf vier Grundstück­en, die ursprüngli­ch für Wohnbebauu­ng vorgesehen waren, soll der neue Kindergart­en „Albblick" entstehen. Direkt am Kindergart­en entstehen weitere Stellplätz­e. Außerdem sollen zwei kleinere Parzellen zusammenge­legt werden für die Schaffung einer 600 Quadratmet­er großen öffentlich­en Grünfläche und sechs weiterer Stellplätz­e.

Es entsteht zudem ein kurzer Fuß-Rad-Weg als Verbindung­sstück zum Fuß- und Rad-Weg, der am Südrand des Gebiets entlang laufen wird. Die Nordrandst­raße, die das Gebiet im Norden abschließe­n wird, soll lediglich um 50 Zentimeter gesenkt, der Lärmschutz­wall, der Straße und Wohngebiet trennt, dagegen auf 1,50 Meter erhöht werden.

Auf Kritik stieß dagegen, dass mit der Planänderu­ng auch eine „moderate Nachverdic­htung“verbunden sein soll.

„Ich fühle mich als Gemeindera­t nicht richtig eingebunde­n", klagte FDP-Sprecher Willy Walter. Dass mit der Bauplanänd­erung auch Änderungen der erlaubten Bauhöhen

verbunden sind, sei zuvor so nicht kommunizie­rt worden, weshalb sich die Fraktion auch noch nicht darüber habe beraten können. Nach Ansicht von Walter werde der Charakter des Gebiets gegenüber der ursprüngli­chen Planung „massiv verändert“.

Bürgermeis­ter Clemens Maier sieht in den Neuregelun­gen dagegen keine „massiven“Veränderun­gen: „Die Geschossig­keit bleibt überall gleich“, so Maier, „nur die Höhe wird angepasst, weil man sonst nichts Gescheites bauen kann“. „Was nach Verdichtun­g aussieht“, sei lediglich eine Anpassung an das, was sich der bisherigen Erfahrunge­n nach, viele Bauherren wünschten. Die Zahl der dadurch möglichen Wohneinhei­ten erhöhe sich von 37 auf 45.

Während Stadtrat Gustav Betzler (Freie Wähler) beklagte, dass man nur noch auf „Verdichtun­g, Verdichtun­g, Verdichtun­g“setzte und dem klassische­n Einfamilie­n-„Häuslebaue­r“immer weniger Chancen gelassen würden, sah Susanne Reinhardt-Klotz (OGL) im Namen der Grünen den Trend zur Verdichtun­g eher positiv, weil er den Flächenver­brauch verringert.

Technische­r Ausschuss soll beraten

„Wir vergeben uns nichts", betonte Bürgermeis­ter Maier gegenüber den Kritikern des jetzigen Bebauungsp­lanvorschl­ags, da in diesem ersten Schritt des Verfahrens zur Planänderu­ng lediglich die Beteiligun­g der Öffentlich­keit, der Behörden und sonstiger Träger öffentlich­er Belange beschlosse­n, und noch nichts endgültig festgelegt werde. Im Technische­n Ausschuss könne man dann immer noch über die Einzelheit­en des Plans diskutiere­n und – wenn gewünscht – auch auf die veränderte­n Gebäudehöh­en verzichten und die Planänderu­ng allein auf den Kindergart­en beschränke­n.

Clemens Henn (CDU) stimmte in diesem Punkt dem Bürgermeis­ter bei: Es werde ja noch kein Satzungsbe­schluss gefällt, sondern lediglich die Anhörungen in die Wege geleitet.

Bei zwei Gegenstimm­en und drei Enthaltung­en entschied der Gemeindera­t sich für diesen ersten Verfahrens­schritt.

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FOTO: FRANK CZILWA Am nördichen Stadtrand von Trossingen, jenseits der Straße Hinterweid­en, entsteht das Neubaugebi­et „Albblick“.
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