Herzstück Ovalkurs
Auf vier 4,1 Kilometern Länge und 16 Metern breiten Straßen werden Autobahnfahrten simuliert
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RAVENSBURG - Das neue Prüf- und Technologiezentrum des Autobauers Daimler findet seinen Platz auf einer Fläche von mehr als 500 Hektar südlich der Gemeinde Immendingen und südlich der Donauaue. Einst war das umwaldete Gebiet ein militärisches Übungsgelände.
Stück für Stück hat Daimler dieses Gelände bereits seit dem Ende des Jahres 2011 gefassten Beschluss zur Übernahme erobert. 20 hochmoderne Teststrecken finden Platz, einige – wie das 1,5 Kilometer lange „Schlechtwege-VerschmutzungsModul“– sind bereits in Betrieb. Dort setzen die Fahrer die neuen Luxuskarossen vier Stunden lang Schmutz, Staub, Kälte, Hitze, Salz und Nässe aus. Erst wenn die neu entwickelten Fahrzeuge Herausforderungen wie diese meistern, geht es vom Testgelände raus auf die öffentlichen Straßen.
Spezielles Parkhaus
In zwei ehemaligen BundeswehrGebäuden sind bereits Daimler-Büros entstanden. Weitere Teststrecken sind seit Herbst 2017 fertig. Darunter das Stadtquartier zum Simulieren von Stadtverkehr, der Albdauerlaufkurs mit Steigungen und Gefällen, das Bertha-Modul für autonome Fahrzeuge und Fahrassistenzsysteme oder die Allrad-Teststrecke.
Um das autonome Parken zu testen, ist auf dem Gelände zudem ein spezielles Parkhaus mit engen Auffahrten entstanden. Herzstück soll aber der Ovalrundkurs werden: Eine Strecke mit 16 Meter breiten Fahrbahnen von 4,1 Kilometern Länge. Mit langen Gerade und überhöhten Kurven sollen dort Autobahnfahrten simuliert werden. Ein Großteil der über 20 Strecken kann direkt nach der offiziellen Eröffnung genutzt werden. Rund 68 Kilometer Schotterwege und Straßen sind fertig.
Dort, wo einst eine von Bundeswehr und deutsch-französischer Brigade genutzte Schießanlage stand, entstehen noch Testmodule, die bis 2019 fertiggestellt werden sollen.
Auf dem früheren KasernenAreal entstehen in den kommenden Jahren eine große Werkstatt und ein Bürogebäude. Laut Daimler sollen auf dem Testareal in Immendingen insgesamt 300 Arbeitsplätze entstehen, bereits jetzt seien 170 Mitarbeiter vor Ort.