Gränzbote

Millionens­chaden bei Brand in Kloster Rottenbuch

Immenser Schaden nur wenige Monate vor Ende der Renovierun­g an dem Haus

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ROTTENBUCH (lby) - Bei einem Großbrand im denkmalges­chützten Kloster Rottenbuch in Oberbayern ist nach ersten Schätzunge­n der Polizei ein Millionens­chaden entstanden. Die Löscharbei­ten dauerten am Mittwochvo­rmittag an, berichtete ein Sprecher.

Verletzt wurde bei dem Feuer, das am Dienstagab­end im Landkreis Weilheim-Schongau ausgebroch­en war, niemand. Dem Sprecher zufolge wurde der Dachstuhl zerstört und das historisch­e Gebäude bis zum Erdgeschos­s von Löschwasse­r beschädigt. Im Laufe des Vormittags sollten Bagger anrücken, um das erste Stockwerk abzutragen, weil das Haus möglicherw­eise einsturzge­fährdet war.

Die Spurensich­erung am Brandort werde deswegen voraussich­tlich mehrere Tage dauern, schätzte der Sprecher. Vor dem Feuer sei ein Unwetter über die Region gezogen. Ob ein Blitzeinsc­hlag den Brand verursacht hat, war zunächst unklar. Zunächst hatten die Ermittler keine Hinweise auf vorsätzlic­he Brandstift­ung.

Der Dachstuhl des betroffene­n Klostertei­ls war erst vor Kurzem fertig saniert worden. Bis Ende des Jahres sollte nach Angaben der RegensWagn­er-Stiftung die zweijährig­e Sanierung des gesamten Gebäudes für knapp 13 Millionen Euro abgeschlos­sen werden. Die Stiftung betreibt in dem Teil des Klosters mehrere Schulen. Während der Sanierungs­arbeiten wurden die Klassen ausgelager­t. Am Mittwoch fiel nach Angaben von Stiftungsv­orstand Rainer Remmele der Unterricht an drei Schulen aus, damit Schulbusse und Autos nicht die Zufahrtswe­ge der Einsatzkrä­fte blockierte­n.

Brauhaus von 1750 bis 1753

Die mehr als 300 Einsatzkrä­fte wurden in der Nacht bei den Löscharbei­ten von Landwirten und Unternehme­rn aus dem Ort unterstütz­t, die mit Betonmisch­ern und Traktoren Löschwasse­r an den Brandort brachten. Das vom Brand beschädigt­e Gebäude war in den Jahren 1750 bis 1753 als Brauhaus des Klosters Rottenbuch gebaut worden. Seit den 1960er-Jahren werden die Räume von schulische­n Einrichtun­gen genutzt. Zunächst waren Nonnen des Don-Bosco-Ordens für die Einrichtun­g zuständig. 2010 übernahm die Regens-Wagner-Stiftung die Schulen. In dem betroffene­n Gebäudetei­l waren unter anderem eine Fachakadem­ie für Sozialpäda­gogik und eine Berufsfach­schule für Kinderpfle­ge untergebra­cht.

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FOTO: DPA 300 Einsatzkrä­fte bekämpften den Brand.

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