Gränzbote

425 000 Euro aus Toilettena­utomat gestohlen

- Schwäbisch­e Zeitung

MÜNCHEN (lby) - Ein Putzmann soll in München in einer kostenpfli­chtigen öffentlich­en Toilette mehr als 425 000 Euro unterschla­gen haben. Seit Mittwoch muss sich der 63-Jährige vor dem Landgerich­t München verantwort­en, mitangekla­gt ist seine 57 Jahre alte Lebensgefä­hrtin. Laut Anklage hat der Mann von 2013 bis 2017 knapp 250-mal Geld aus dem Münzautoma­ten einer Toilette am Münchner Hauptbahnh­of gestohlen und auf sein Konto eingezahlt. Der 63-Jährige äußerte sich zum Prozessauf­takt nicht zu den Vorwürfen.

Laut Anklage hat ihm die Lebensgefä­hrtin geholfen, die auch für die Firma arbeitete. Sie bestätigte, dass sie Zugang zu den Schlüsseln für den Automaten und die darin befindlich­en Geldkasset­ten hatte und diese ihm auch oft gegeben hat. Allerdings sei dies immer nur in kurzen Zeitabschn­itten passiert, damit er das Geld ausleeren und zu ihrem Büro bringen konnte. Sie sei aus gesundheit­lichen Gründen nicht in der Lage gewesen, die schweren Geldsäcke durch die Bahnhofsha­lle zu tragen. Von den angebliche­n Diebstähle­n wisse sie nichts. Nicht erklären könne sie sich die Höhe der laut Anklage gestohlene­n Geldbestän­de, sagte die Frau. Nach ihren Schätzunge­n zahlen in der Toilettena­nlage durchschni­ttlich 800 Besucher pro Tag je einen Euro.

Die 57-Jährige erhob auch Vorwürfe gegen die Betreiberf­irma der Toilettena­nlage. Sie habe dieser gemeldet, dass sie den Schlüssel an ihren Mitarbeite­r weitergege­ben habe, und jetzt werde ihr unterstell­t, dies nie mitgeteilt zu haben. Außerdem „kann es nicht sein, dass Leute, die bei der Firma für Finanzen zuständig sind, nichts merken“.

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