FED 2000 wartet täglich auf die Baugenehmigung
Allerdings gibt es einen Einspruch eines Anwohners gegen den Neubau an der Hermannstraße in Tuttlingen
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TUTTLINGEN - Der Familienentlastende Dienst (FED 2000) in Tuttlingen wartet auf die Baugenehmigung für seinen geplanten, barrierefreien Neubau an der Hermannstraße. Das berichteten Vorstandsmitglied Markus Waizenegger und der neue Geschäftsführer Andreas Weckerle im Gespräch mit unserer Zeitung.
Allerdings liegt ein Einspruch eines Nachbarn vor. Laut Arno Specht, Pressesprecher bei der Stadt Tuttlingen, geht es dabei um die Sorge vor einem zunehmenden Verkehr sowie um die Frage, ob das Gebäude für den FED, der Menschen mit einer Behinderung und deren Angehörige unterstützt, in das Wohngebiet hineinpasst. „Die Tendenz geht dahin, dass wir den Einspruch abweisen“, sagt Specht. Dann sei die Frage, ob der Anwohner den Klageweg beschreiten wird.
„Wir warten jeden Tag auf die Baugenehmigung“, betont Waizenegger. Den Antrag habe der FED vor der Sommerpause im Rathaus eingereicht. Er berichtet, dass die Stadt bereits signalisiert habe, dass die Baugenehmigung erteilt wird: „Sie will uns nach Kräften unterstützen. Wir hoffen, dass das mit dem Einspruch geräuschlos läuft“, sagt das Vorstandsmitglied. Da es für den Bereich in der Innenstadt keinen Bebauungsplan gebe, kann das Bauvorhaben nach Paragraf 34 des Baugesetzbuches durchgeführt werden. Es muss sich demnach an die Umgebungsbebauung anpassen.
Baubeginn im Frühjahr
Wenn die Baugenehmigung erteilt sei, dann wolle der FED schnell damit beginnen, das auf dem Grundstück befindliche Gebäude abzureißen. Der Baubeginn soll, auch wenn der Verein die Planungen für den Neubau weiter vorangetrieben hat, aber erst im kommenden Frühjahr erfolgen. Das habe der Vorstand intensiv mit den Mitarbeitern so besprochen.
Das Ziel ist es, dass die Handwerker ihre Arbeiten für den Neubau frühzeitig einplanen können – und der FED vielleicht auch an der Kostenspirale drehen kann: „Wir wollen edn langen Vorlauf nutzen um bei unseren Partnern gute Preise zu bekommen“, sagt Waizenegger.
Die Finanzierung weist derzeit noch eine Lücke auf. Deswegen bewirbt sich der FED um eine Geldspritze von der „Aktion Mensch“. Der Verein hofft dabei auf 330 000 Euro. Die Hermle-Stiftung hat bereits 500 000 Euro zugesagt, vom Lions Club kamen insgesamt 60 000 Euro. Auch die Stadt und der Landkreis Tuttlingen beteiligen sich mit insgesamt 100 000 Euro an dem Neubau. 400 000 Euro will der Verein für das Zwei-Millionen-Euro-Projekt selbst aufbringen.
Der FED unterstützt derzeit 320 Familien aus dem Kreis Tuttlingen. Er kann dabei auf den Rückhalt von rund 400 Mitgliedern vertrauen. Der Verein unterstützt Menschen mit eiern Behinderung und deren Angehörige in der bedürfnisorientierten und altersentsprechenden Gestaltung ihrer Freizeit und bei allen Dingen des alltäglichen Lebens.