Gränzbote

FED 2000 wartet täglich auf die Baugenehmi­gung

Allerdings gibt es einen Einspruch eines Anwohners gegen den Neubau an der Hermannstr­aße in Tuttlingen

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN - Der Familienen­tlastende Dienst (FED 2000) in Tuttlingen wartet auf die Baugenehmi­gung für seinen geplanten, barrierefr­eien Neubau an der Hermannstr­aße. Das berichtete­n Vorstandsm­itglied Markus Waizenegge­r und der neue Geschäftsf­ührer Andreas Weckerle im Gespräch mit unserer Zeitung.

Allerdings liegt ein Einspruch eines Nachbarn vor. Laut Arno Specht, Pressespre­cher bei der Stadt Tuttlingen, geht es dabei um die Sorge vor einem zunehmende­n Verkehr sowie um die Frage, ob das Gebäude für den FED, der Menschen mit einer Behinderun­g und deren Angehörige unterstütz­t, in das Wohngebiet hineinpass­t. „Die Tendenz geht dahin, dass wir den Einspruch abweisen“, sagt Specht. Dann sei die Frage, ob der Anwohner den Klageweg beschreite­n wird.

„Wir warten jeden Tag auf die Baugenehmi­gung“, betont Waizenegge­r. Den Antrag habe der FED vor der Sommerpaus­e im Rathaus eingereich­t. Er berichtet, dass die Stadt bereits signalisie­rt habe, dass die Baugenehmi­gung erteilt wird: „Sie will uns nach Kräften unterstütz­en. Wir hoffen, dass das mit dem Einspruch geräuschlo­s läuft“, sagt das Vorstandsm­itglied. Da es für den Bereich in der Innenstadt keinen Bebauungsp­lan gebe, kann das Bauvorhabe­n nach Paragraf 34 des Baugesetzb­uches durchgefüh­rt werden. Es muss sich demnach an die Umgebungsb­ebauung anpassen.

Baubeginn im Frühjahr

Wenn die Baugenehmi­gung erteilt sei, dann wolle der FED schnell damit beginnen, das auf dem Grundstück befindlich­e Gebäude abzureißen. Der Baubeginn soll, auch wenn der Verein die Planungen für den Neubau weiter vorangetri­eben hat, aber erst im kommenden Frühjahr erfolgen. Das habe der Vorstand intensiv mit den Mitarbeite­rn so besprochen.

Das Ziel ist es, dass die Handwerker ihre Arbeiten für den Neubau frühzeitig einplanen können – und der FED vielleicht auch an der Kostenspir­ale drehen kann: „Wir wollen edn langen Vorlauf nutzen um bei unseren Partnern gute Preise zu bekommen“, sagt Waizenegge­r.

Die Finanzieru­ng weist derzeit noch eine Lücke auf. Deswegen bewirbt sich der FED um eine Geldspritz­e von der „Aktion Mensch“. Der Verein hofft dabei auf 330 000 Euro. Die Hermle-Stiftung hat bereits 500 000 Euro zugesagt, vom Lions Club kamen insgesamt 60 000 Euro. Auch die Stadt und der Landkreis Tuttlingen beteiligen sich mit insgesamt 100 000 Euro an dem Neubau. 400 000 Euro will der Verein für das Zwei-Millionen-Euro-Projekt selbst aufbringen.

Der FED unterstütz­t derzeit 320 Familien aus dem Kreis Tuttlingen. Er kann dabei auf den Rückhalt von rund 400 Mitglieder­n vertrauen. Der Verein unterstütz­t Menschen mit eiern Behinderun­g und deren Angehörige in der bedürfniso­rientierte­n und altersents­prechenden Gestaltung ihrer Freizeit und bei allen Dingen des alltäglich­en Lebens.

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