Nach 5500 Kilometer-Tour wieder zuhause
Rietheim-Weilheimer sind von Balkan Express Rallye zurückgekehrt – Viele Erlebnisse
●
RIETHEIM-WEILHEIM - Die vier Abenteurer aus Rietheim-Weilheim, Jörn Lenzing, Jürgen Braunbart, Manuel Braunbart und Dieter Hug, sind wieder von der Balkan Express Rallye zurück – mit einer ganzen Reihe von Erlebnissen und dem guten Gefühl, als Team das Ziel erreicht zu haben. Ihre Strecke führte sie 5500 Kilometer durch verarmte Gegenden, reiche Industriestädte und schöne Landschaften. Ihr Road-Trip diente dem guten Zweck.
Die Tour mit ihren über 20 Jahre alten Golf 2 und Golf 3 begann Ende August in Dresden. Rund 170 Teilnehmer aus aller Welt nahmen an der Balkan Express Rallye teil. Voraussetzung war, Spendengelder für wohltätige Einrichtungen zu sammeln. So kamen 285 000 Euro zusammen. Schon kurz nach dem Start haben sich die Teilnehmer aus den Augen verloren. Die vier RietheimWeilheimer sind aber vom Startschuss bis zur Ziellinie zusammen geblieben.
Ihre zehntägige Route führte die vier Männer von Deutschland über Tschechien in die Slowakei. Von dort ging es weiter nach Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Mazedonien, Albanien, Montenegro, Kroatien, Bosnien, und wieder Kroatien, nach Slowenien und Österreich. In Salzburg endete die Balkan Express Rallye. „Es war schön, gemeinsam ins Ziel zu fahren“, berichtet Dieter Hug rückblickend.
400 bis 500 Kilometer pro Tag
Doch bis dahin war es ein weiter Weg. Tag für Tag hat sich das Team ein Ziel gesetzt und die Route per Landkarte festgelegt, denn Navis waren verboten. Hug erzählt: „Wir sind zwischen 400 und 500 Kilometer pro Tag gefahren. Das ist ein ordentliches Stück – bei den Straßenverhältnissen sowieso. Wir sind meistens nicht schneller als 80 Kilometer pro Stunde gefahren. Anders wäre es gar nicht machbar gewesen.“
Während der Fahrt – Jörn Lenzing und Jürgen Braunbart starteten mit einem blauen Golf 3 und Manuel Braunbart und Dieter Hug mit einem roten Golf 2 – hielten die Teams über Walkie Talkies Kontakt. Tageweise wechselten sich die Fahrer ab, der Golf 3 fuhr aber immer voraus. „Da sich mein Vater auf dem Balkan gut auskennt, hat er immer Wissenswertes per Funkgerät an uns weitergeleitet“, sagt Manuel Braunbart und fügt hinzu: „Wir haben viel von der schönen Landschaft gesehen.“
Auch Dieter Hug bleiben viele Erlebnisse in Erinnerung: „Wir sind teilweise durch verarmte Gegenden gefahren, teilweise durch Industriestädte, in denen man gesehen hat, dass Geld da ist. Alle 200 bis 300 Meter hat jemand Gemüse verkauft, oder auch Fisch. Wir haben Menschen auf Pferdefuhrwerken wie vor 100 Jahren gesehen. Das sind Erlebnisse, die nimmt einem niemand mehr.“Die Männer nutzten die Tour auch, um verschiedene Städte und Sehenswürdigkeiten anzuschauen.
Übernachtet haben die RallyeTeilnehmer meistens in Unterkünften. „Wichtig nach einer langen Fahrt waren ein Bett und eine Dusche“, sagt Dieter Hug und lacht. Zweimal hat die Gruppe ihr Zelt aufgeschlagen, als sie bei einer RallyeParty in Rumänien und Montenegro mit den anderen Teilnehmern zusammen gekommen sind.
Golf 2 weiterhin im Einsatz
Ganz ohne technische Probleme verlief die Rallye für die RietheimWeilheimer nicht. „100 Kilometer nach dem Start in Dresden hatte der Golf 3 Probleme mit den Reifen. Die Spur war verstellt“, berichtet Dieter Hug. In einer Werkstatt in Ungarn konnte das Problem gelöst werden. Mal hatte der Golf 3 Schwierigkeiten, zu beschleunigen, mal machte die Servolenkung Sorgen. Beim Golf 2 wurden das Radlager und der Stoßdämpfer in Mitleidenschaft gezogen. Aber all das hat das Team gemeinsam gemeistert.
Zurück in Deutschland wurde der Golf 3 verkauft, denn das Auto haben die Männer nur für die Rallye hergerichtet. Der Golf 2 wird weiterhin als Alltagsauto genutzt. Dieter Hug will die Eindrücke erst einmal sacken lassen, aber Manuel Braunbart kann sich gut vorstellen, mal wieder an einer Rallye teilzunehmen.