„Grundstein für die Zukunft der Gemeinde“
IMMENDINGEN (cg) Nach drei Jahren Bauzeit ist der Immendinger Daimlerstandort eröffnet worden. Was das für die Gemeinde bedeutet, hat Redaktionsleiter Christian Gerards bei Immendingens Bürgermeister, Markus Hugger, nachgefragt.
Herr Hugger, heute ist ein großer Tag für Immendingen. Was bedeutet er für die Gemeinde?
Wir haben heute den großen Abschluss eines Projektes, das uns über mehrere Jahre beschäftigt hat. Im Nachhinein muss man sagen, es war ein erfolgreiches Projekt, das auch der Grundstein für die Zukunft der Gemeinde Immendingen ist: der Wandel von der Militär- hin zur Wirtschaftsgemeinde.
Seitdem klar ist, dass Daimler kommt, hat sich die Gemeinde gewandelt. Was macht für Sie Immendingen heute im Vergleich zu vor acht Jahren aus?
Nach wie vor die Menschen, die in Immendingen wohnen und auch dieses Projekt unterstützt haben. Hätten die Bürger sich damals dagegen ausgesprochen, würden wir heute nicht diesen Festakt miteinander feiern. Den Wandel haben wir also den Menschen aus Immendingen zu verdanken.
Ist das auch ein Tag, um lange Nase in Richtung Horb zu zeigen, die den Standort abgelehnt haben?
Ja.
Es hat sich auch wirtschaftlich einiges gewandelt. Das dürfte Steuergelder ins Gemeindesäckel spülen. Was hat sich nach Daimler noch entwickelt?
Der Spirit, dass Immendingin über Nacht, auf neudeutsch, „hip“geworden ist. Es macht einfach Spaß. Und damit sind viele kleine Projekte, ob das „Edeka“oder „DM“sind, ob es Adventus ist oder die Perspektive auf ein Hotel. Und das für eine Gemeinde mit 6200 Einwohnern. Wir sind keine Metroppole, wir sind kein Mittelzentrum. Für so etwas eine Infrastruktur zu schaffen, das ist das große Highlight nach Daimler. Immendingen ist eine lebenswerte, interessante und familienfreundliche Gemeinde.
Zum Spatenstich war BadenWürttembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen) hier, heute kommt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Ist das eine weitere Adelung für die Gemeinde?
Ich denke, dass der Besuch einer Regierungschefin in einer kleinen Gemeinde wie Immendingen mit Sicherheit ein Highlight und nicht selbstverständlich ist. Also klar, das kann man so sagen.
Wir erleben also heute einen rundum zufrieden Bürgermeister?
Im Grunde ja. Es gibt eine kleine Einschränkung. Ich finde es schade, dass die Menschen, die ganz stark zum Gelingen des Projektes beigetragen haben, heute nicht so die Plattform haben. Ich denke an eine Regierungpräsidentin, einen Landrat, an viele Amtsleiter, aber auch an die Immendinger Bevölkerung, die stark mitgetragen hat. Und da hätte ich es schön gefunden, diese heute stärker zu integrieren. Ich finde, das kommt etwas zu kurz.