Jüdische Gemeinde sucht Rabbiner
Levi Hefer ist mit seiner Familie nach Düsseldorf umgezogen – Kontaktfreudigkeit sei wichtig
ROTTWEIL (sbo) - Die Jüdische Gemeinde in Rottweil ist derzeit ohne Rabbiner. Levi Hefer und seine Familie haben Rottweil schon wieder verlassen.
Familiäre Gründe hätten zu der Entscheidung geführt, sagt Tatjana Malafy, die Geschäftsführerin der israelitischen Kultusgemeinde Rottweil/Schwenningen. Die Kinder der Familie seien nun im Kindergartenalter, und in Rottweil gebe es keinen jüdischen Kindergarten. Lediglich in größeren Städten seien jüdische Kindergärten, Grundschulen und Gymnasien zu finden, sagt sie. Das sei für viele gläubige Familien schwierig. Schweren Herzens habe sich die Familie Hefer für den Umzug nach Düsseldorf entschieden. Sie bedauert den Weggang.
Jetzt ist die Gemeinde auf der Suche nach einem Nachfolger. „Gerne hätten wir auch wieder eine junge Familie. Wir müssen jemanden finden, der auch zu unserer Gemeinde passt“, so Malafy. Derzeit zählt die Gemeinde 271 Mitglieder. Malafy habe schon viele Gespräche geführt: „Es gibt viele junge Rabbiner in Deutschland, sie werden hier ausgebildet.“Aber ihr und der Gemeinde sei es sehr wichtig, dass der neue Rabbiner, ebenso wie Levi Hefer, die Kontakte zur Stadtverwaltung, zu den Kirchen und anderen Institutionen und Organisationen pflegt. „Es soll wieder so harmonisch werden, wie es war. Das ist uns ganz wichtig“, betont sie. Die Entscheidung, wer den Zuschlag erhält, trifft der Vorstand der Gemeinde.
Bis ein Nachfolger gefunden ist, wird Hochschulrabbiner Shaul Friberg von der Hochschule für Jüdische Studien in Heidelberg die Aufgaben übernehmen. Eine der Hauptaufgaben des Rabbiners ist seit klassischen Zeiten die Ansprache (also die Predigt) und die Schriftauslegung.
TRAUERANZEIGEN