0:0 vergrößert Korkuts Sorgen
VfB kann weiter nicht gewinnen und muss am Ende froh sein über Punkt gegen Aufsteiger
●Mittelfeldspieler
Daniel Baier
(Foto: Imago) kann am Samstag im Spiel seines FC Augsburg gegen Werder Bremen (15.30/ Sky) gleich zwei Jubiläen feiern: Sein 300.Pflichtspiel für den Club aus Bayerisch-Schwaben und sein 250. Bundesligaspiel insgesamt. „Das sind schon große, schöne Zahlen, die mich stolz machen“, sagte er dem „kicker“. Baier, in der Jugend des TSV 1860 München ausgebildet und zum Profi geworden, wechselte 2008 zunächst als Leihspieler vom VfL Wolfsburg nach Augsburg, damals noch Zweitligist. Trainer Manuel Baum setzt auf die Erfahrung seines Anführers. „Es ist außergewöhnlich bei Daniel, dass er die ganzen Fußballevolutionen mitmachen konnte und sich an alle anpassen konnte. Daniel Baier ist das lebendige Beispiel, dass man sich auch im hohen Alter noch an neue Sachen anpassen und mitentwickeln kann.“(dpa)
Nach der 2:3Niederlage von RB Leipzig in der Europa League gegen RB Salzburg hat Cheftrainer
Ralf Rangnick
(Foto: imago) Sanktionen angekündigt. Angeblich sollen sich einige Profis in der Spielvorbereitung unprofessionell verhalten haben. Die Einstellung seiner Spieler sei „unterirdisch“gewesen. „Da können wir uns bei den Zuschauern nur entschuldigen.“Und weiter: „Ich hab die Dinge leider erst heute erfahren. Dann hätte ich nicht in der Halbzeit dreimal gewechselt, sondern schon vor dem Spiel“, sagte Rangnick. Weitere Details wollte der Trainer und Sportdirektor nicht verraten, doch es habe. Und weiter: „Wir fliegen drei Monate durch ganz Europa und qualifizieren uns für die Gruppenphase und dann meinen einige Spieler, es ist nur eine lästige Pflicht. Man lernt auch mit 60 Jahren als Trainer noch nicht aus.“(dpa)
●
STUTTGART - Pechschwarz war die Nacht, dunkel der Stuttgarter Himmel, einzig die Stadionlichter tauchten das Grün in satte Farben und ließen über lange Zeit ein leichtes Hoffnungsglimmen erahnen, das der VfB mit dem 0:0 gegen Fortuna Düsseldorf jedoch weiterhin zu ersticken scheint. Der Befreiungsschlag bleibt aus, die Stuttgarter können in der Bundesliga nicht gewinnen, blieben auch am vierten Spieltag ohne Dreier. Und an keinem war das nach dem Abpfiff besser abzulesen als an VfBTrainer Tayfun Korkut, der wie versteinert an der Außenlinie stand und die dunklen Wolken über sich wohl deutlicher denn je spürt.
Gomez vergibt in Halbzeit eins
Und wie wichtig die Partie gegen die Düsseldorfer war, war dem VfB schon im Vorfeld durchaus bewusst. Nicht umsonst hatte Emiliano Insua von einem „sehr wichtigen Spiel gesprochen“, Sportvorstand Michael Reschke gar von einem „extrem wichtigen“, bei dem es nach einer Niederlage durchaus „Unruhe geben“könnte. Eine Niederlage wars nicht, aber nach diesem über weite Strecken eher müden Auftritt gegen den Aufsteiger ist die Unruhe Gewissheit. „Ich habe Respekt vor der Leistung von Düsseldorf, die haben das sehr mutig gespielt. Von uns war das teilweise wild, das hätten wir cleverer spielen müssen, zumal wir die drei Punkte gut hätten gebrauchen können“, sagte Torwart Ron-Robert Zieler, der dem VfB mit einigen Glanzparaden zumindet den Punkt gerettet hatte, hinterher bei Eurosport: „Wir müssen die Köpfe zusammenstecken und eine Einheit bilden, wir müssen Punkte holen.“
Kapitän Christian Gentner wusste indes, bei wem er sich zu bedanken hatte, dass es nicht sogar eine Niederlage gab: „Ron hat uns überragend im Spiel gehalten. Wir hatten bei den Standards große Probleme. Da müssen wir uns verbessern.“
Begonnen hatten die Stuttgarter dort, wo sie in Freiburg aufgehört hatten – sie gingen aggressiv auf die Bälle und pressten früh. Auch der Abwehrverbund scheint weitgehend gefunden. Andreas Beck, Santiago Ascacibar, Timo Baumgarts, Benjamin Pavard – vier Abwehrsäulen, die nun wieder, zumindest größtenteils, sicher zu stehen scheinen. Jedoch: die Offensive strahlt zwar Gefährlichkeit aus, wird ihre Ladehemmung aber nicht nicht los.
Zieler hält den Punkt fest
Mario Gomez, zuletzt beim 3:3 in Freiburg Doppeltorschütze, tauchte immer wieder vor Miachel Rensing auf. Doch die Krönung blieb aus. Und so fehlt ihm Düsseldorf weiter in seiner Sammlung – die Fortuna ist der einzige Bundesligaclub, gegen den Gomez noch nie getroffen hat. Dass es mit 0:0 in die Pause ging, lag auch am von Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel angerührten Defensiv-Beton. In der zwieten Halbzeit aber drehte die Fortuna auf, konterte stark. Einzig Ron-Robert Zieler war es zu verdanken, dass die Triple-Chance (51, 53.) der Düsseldorfer den VfB-Himmel nicht vollends verdunkelt hätte. Auch danach blieb Düsseldorf in der zweiten Halbzeit das aktivere Team, belohnte sich jedoch trotz zahlreicher Chancen nicht. Zieler parierte in der Schlussphase dreimal (81., 83., 87.). Dennoch scheint die Situation bei den VfB-Spielern angekommen – der Einsatz stimmte, nur das Ergebnis wie derzeit so häufig nicht. Dass Korkut beinahe durchgängig die Linie entlangtigerte und dirigierte, brachte wenig für die Punkteausbeute.
Die Stuttgarter Torkrankheit, die in Freiburg überwunden schien, ist wieder da. Dass Anatasios Donis von den Fans bereits frenetisch gefeiert wurde als er zur Einwechslung trabte, stand sinnbildlich für die derzeit größte Hoffnung der Anhänger, die wieder einmal unerfüllt blieb. Am Schluss war es einmal mehreine Entäuschung. Der VfB bleibt, obwohl nicht alles schlecht war, am Ende der Tabelle. Damit wächst auch der Druck auf Trainer Tayfun Korkut.
VfB Stuttgart: Zieler – Beck, Baumgartl, Pavard, Insua – Castro (85. B. Özcan), Ascacibar – Akolo (57. Thommy), Gentner (74. Donis), Gonzalez – Gomez. – Fortuna Düsseldorf: Rensing – Zimmermann, Ayhan, Kaminski, Gießelmann – Bodzek – Zimmer, Sobottka, Morales, Raman (71. Lukebakio) – Ducksch (71. Hennings). – Zuschauer: 54 410. – Beste Spieler: Zieler, Ascacibar/ Kaminski, Bodzek.