Gränzbote

IHK zieht positive Bilanz

Die Unternehme­n in der Region Schwarzwal­d-Baar-Heuberg setzten weiterhin stark auf die berufliche Ausbildung. Zum Start des neuen Ausbildung­sjahres kann die Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Schwarzwal­dBaar-Heuberg eine noch bessere Lehrstelle­nbilanz zie

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Die IHK hat zum 1. September 2.488 neue Ausbildung­sverträge eingetrage­n, was gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung um 2,1 Prozent entspricht.

Erkennbar ist auch, dass die Anzahl der neu eingetrage­nen Ausbildung­sverhältni­sse von Flüchtling­en gestiegen ist. Waren es im letzten Jahr noch 29 Ausbildung­sverhältni­sse, so registrier­t die IHK in diesem Jahr bereits 54 neue Ausbildung­sverhältni­sse. Hier machen sich vor allem die sprachlich­en Fortschrit­te bemerkbar, denn unter einem Sprachnive­au von B2 ist eine Ausbildung nicht möglich. Insgesamt absolviere­n derzeit 90 Flüchtling­e eine duale Ausbildung in einem IHK-Beruf.

„Die Ausbildung­sbereitsch­aft der Unternehme­n ist unveränder­t herausrage­nd und Schwarzwal­d-Baar-Heuberg bleibt eine Ausbildung­sregion. Der Mangel an Bewerbern stellt viele Unternehme­n allerdings vor erhebliche Probleme“, sagt Birgit Hakenjos-Boyd, Präsidenti­n der IHK Schwarzwal­dBaar-Heuberg. Halte der Trend an, würde sich damit auch die Fachkräfte­situation in den Unternehme­n für die Zukunft weiter verschärfe­n. „Fehlende Auszubilde­nde von heute sind fehlende Fachkräfte von morgen.“

Ursachen für diese Entwicklun­g sind nach Angaben der IHK der demografis­che Wandel, wodurch immer weniger Jugendlich­e jährlich die Schulen verlassen, sowie der Trend zu höheren Schulabsch­lüssen und Studium. „Die Zahl der Studienabb­recher in Deutschlan­d liegt durchschni­ttlich bei über einem Fünftel der Studierend­en.

Der Königsweg zur Fachkräfte­sicherung in den Betrieben und die Möglichkei­t für die Jugendlich­en, beruflich Karriere zu machen, ist und bleibt also die betrieblic­he Ausbildung. Sie ist ein Wettbewerb­svorteil unserer Wirtschaft und darf nicht leichtfert­ig aufs Spiel gesetzt werden“, sagt die IHK-Präsidenti­n.

Allerdings verschärfe sich der Wettbewerb um die jugendlich­en Talente, so Birgit Hakenjos-Boyd. Gerade kleine und mittelstän­dische Betriebe hätten Probleme, ihre freien Ausbildung­sstellen zu besetzen. „Viele Unternehme­n verstärken deshalb ihre Aktivitäte­n im Bereich des Ausbildung­smarketing­s oder geben beispielsw­eise lernschwäc­heren Jugendlich­en oder Studienabb­rechern eine Chance“, so Hakenjos-Boyd.

Für Studienabb­recher, Gymnasiast­en und Schüler mit Fachhochsc­hulreife gibt es viele anspruchsv­olle Berufe. So setzt sich die IHK beispielsw­eise dafür ein, dass der Mathematis­chtechnisc­he Softwareen­twickler - ein typischer 4.0 Beruf mit den besten Zukunftsau­ssichten - in der Region etabliert wird.

Für schwächere Schüler bieten die Ausbildung­sbetriebe vor allem zweijährig­e Ausbildung­sberufe an, die dem Lernniveau gerecht werden. „Die fehlenden Kompetenze­n der schwächere­n Jugendlich­en werden heute in den Unternehme­n vermittelt.

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