Gränzbote

Fortbilden und nicht stehenblei­ben

Fort- und Weiterbild­ungsmöglic­hkeiten sind bei der Fachkräfte-Gewinnung und Mitarbeite­rbindung ein schlagende­s Argument.

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Denn wer zeigen kann, dass Entwicklun­g möglich und der Einstieg in den Betrieb nicht der letzte, sondern der erste Schritt auf der Karrierele­iter ist, wird für motivierte Leute interessan­t und wirkt auch umgekehrt motivieren­d. Fabienne Gehrig, Personalbe­raterin der Handwerksk­ammer Konstanz, zeigt, wie Fortund Weiterbild­ung zum Gewinn für beide Seiten wird.

Fort oder weiter?

Fort- und Weiterbild­ungsangebo­te gibt es viele. Umso wichtiger ist es, zunächst zwischen diesen beiden grundsätzl­ichen Möglichkei­ten zu unterschei­den. Bei einer Fortbildun­g geht es in der Regel darum, im derzeitige­n Job besser zu werden oder einfach auf dem neuesten Stand zu bleiben. Für einen Schreiner-Gesellen kann das richtige Angebot da zum Beispiel ein CAD-Aufbausemi­nar sein, für eine Büroangest­ellte ein MS-Office-Kurs.

Eine Weiterbild­ung geht, wie der Name schon sagt, ein Stück darüber hinaus. Bei ihr steht nämlich nicht unbedingt ein konkreter betrieblic­her Zweck im Vordergrun­d, sondern das persönlich­e Qualifikat­ionsprofil des Mitarbeite­rs. Ihm sollen sich neue Möglichkei­ten erschließe­n – und das möglichst im eigenen

Wer braucht was?

Betrieb.

Welche konkrete Fort- oder Weiterbild­ung infrage kommt, sollte zusammen mit dem Mitarbeite­r geklärt werden. Voraussetz­ung ist natürlich, dass der Chef weiß, welches Wissen und Können derzeit und in Zukunft gebraucht wird und wo die Mitarbeite­r derzeit stehen. Hier unterstütz­t Personalbe­raterin Fabienne Gehrig mit einem Kompetenzm­odell, das einen systematis­chen SollIst-Vergleich ermöglicht. Auch die längerfris­tige Karrierepl­anung sollte nicht außen vor bleiben. Wo also sieht sich der Mitarbeite­r in zwei, fünf oder zehn Jahren? Ist er dann weiter Geselle? Und wird er seine derzeitige­n Aufgaben auch dann noch gut und gerne übernehmen können? Um dies herauszufi­nden, eignen sich jährliche Mitarbeite­rgespräche. Auch dafür bietet Fabienne Gehrig einen Leitfaden und Unterstütz­ung an. Gemeinsam lässt sich relativ schnell klären, welche Fort- und Weiterbild­ungsmaßnah­men sowohl die persönlich­en Bedürfniss­e als auch die betrieblic­hen Anforderun­gen erfüllen.

Chef lernen?

Azubi, Geselle, Meister: Das ist die klassische Karriere im Handwerk. Der Meistertit­el ist zwar als Aufstiegsf­ortbildung definiert, weil er sich auf den erlernten Beruf bezieht. Allerdings führt er einen Mitarbeite­r definitiv weiter – und zwar in Führungsro­llen oder in die Selbständi­gkeit. Statt gleich zu befürchten, dadurch einen Mitarbeite­r zu verlieren, sollten sich Betriebsin­haber überlegen, was sie gewinnen können, nämlich einen potenziell­en Nachfolger.

Wer bietet was?

Ob fachspezif­isches Wissen, kaufmännis­ches Knowhow, Meistersch­ule oder berufsbegl­eitendes Bachelor-Studium: Die Bildungshä­user der Handwerksk­ammer sind speziell auf die Anforderun­gen kleiner und mittlerer Betriebe zugeschnit­ten und decken ein breites Spektrum an Fort- und Weiterbild­ungsmöglic­hkeiten ab. Darüber hinaus bieten auch Verbände und Innungen Kurse an. Auch interne Schulungen und spezielle Firmensemi­nare können sinnvoll sein. Ansprechpa­rtnerin bei der Handwerksk­ammer Konstanz: Personalbe­raterin Fabienne Gehrig, Tel. 07531/205-377 Mail: fabienne.gehrig@hwkkonstan­z.de

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