Einsatzkräfte sind gut gerüstet
Feuerwehr und DRK in Rietheim-Weilheim üben bei Integra den Ernstfall
● RIETHEIM-WEILHEIM - Man hätte es sich am Samstagabend auf dem Sofa gemütlich machen oder ausgehen können, aber nicht die Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes in Rietheim-Weilheim. Die machten eine Übung, in der der Ernstfall simuliert wurde.
Ort des Brandes war das Bürogebäude der Firma Integra zwischen Rietheim und Weilheim. Um kurz nach 19 Uhr löste dort die Brandmeldeanlage aus. Mitarbeiter der Firma Siemens, die die Brandmeldeanlage betreut und überwacht, nahmen umgehend Verbindung mit einem Verantwortlichen der Feuerwehr auf, um die Auslösung der Brandmeldeanlage weiterzugeben.
Dieser Mitarbeiter alarmierte sofort nach Überprüfung der Lage die Wehren beider Orte, die rund zehn Minuten später mit dem ersten Einsatzfahrzeug am Brandort eintrafen. Einsatzleiter und stellvertretender Kommandant, Daniel Vosseler, schickte sofort ein Erkundungsteam los, um die Lage zu sondieren und erste Maßnahmen einzuleiten. Zwischenzeitlich traf ein zweites Fahrzeug ein, das sofort die Wasserversorgung aufbaute und sicherte.
Das DRK traf kurz danach ein. Während sich die Einsatzleitung austauschte, wurde ein Notfalllager in einem naheliegenden Carport aufgebaut, um eventuelle Verletzte aufzunehmen und eine Notfallversorgung sicher zu stellen. Nach und nach durchsuchten die Atemschutzteams Büros und Lagerhalle. Gemeldet wurden drei Verletzte im Bürotrakt, zwei Verletzte in der Lagerhalle und ein Verletzter Installateur auf dem Dach des Bürogebäudes, der mit einer Überprüfung beschäftigt war.
Verletzter ist auf dem Dach
Ein drittes Feuerwehrfahrzeug traf ein, und die Besatzung übernahm, nach Rücksprache mit dem Einsatzleiter, sofort die Rettung des Installateurs vom Dach. Nach und nach holten die einzelnen Rettungsteams, die alle mit Atemschutz ausgerüstet waren, die Verletzten aus den verqualmten Büroräumen und übergaben sie dem DRK, dessen Mitglieder die Verletzten in den Notfallversorgungsraum brachten, um dort erste Maßnahmen einzuleiten.
Mittels eines Schleifkorbs wurde auch der Installateur, der einen offenen Unterschenkelbruch hatte, vom Dach gerettet. Die Mitarbeiter, die aus dem Büro gerettet wurden, wiesen Verbrennungen und Schnittwunden auf, genauso wie einer der beiden Mitarbeiter im Lager. Der andere Mitarbeiter lag eingeklemmt unter einem Hubgerät, das mit einer vollen Palette bestückt war. Mehrere zusammengezogene Teams kümmerten sich um die Rettung des Eingeklemmten, brachten ihn sicher aus dem Lager und übergaben ihn dem DRK, das sich um den Verletzten mit Beckenbruch kümmerte.
Während der Rettungsaktion wurde auch die Brandbekämpfung vorgenommen und das Gebäude belüftet. Dem ganzen Treiben schauten ungefähr 30 Schaulustige zu, darunter auch Bürgermeister Jochen Arno, der über den Stand der Dinge unterrichtet wurde.
Insgesamt nahmen an der Übung 14 Feuerwehrkräfte aus Rietheim, 16 Feuerwehrkräfte aus Weilheim, sieben DRKler aus Rietheim, sechs DRKler aus Weilheim und sieben Mimen, die die Verletzten darstellten teil. Kommandant Jürgen Vosseler, der erst etwas später in die Übung eingriff und eine Funktion als Gruppenleiter übernahm, gab sich zufrieden mit dem Verlauf der Übung. Im Gasthaus „Lamm“gab es die Manöverkritik, bei der sich die einzelnen Gruppenführer äußerten. Logistische und technische Probleme traten nur gering auf, wurden vor Ort gelöst und werden bei den nächsten Übungen Thema sein.
Themen werden abgearbeitet
Bemängelt wurde, dass die Kommunikation der Einsatzfahrzeuge über Funk nicht richtig funktioniert hatte. Die Ursache soll herausgefunden und behoben werden. Aufseiten des DRK wurde festgestellt, dass zu wenig Helfer vor Ort waren, um die Verletzten schnell zu übernehmen und sie zu versorgen. Auch das soll in den Übungsabenden ein Thema werden, um solche Situationen zu vermeiden.
Mit viel Interesse wurde die Übung auch von der Jugendfeuerwehr beobachtet. Die Aktiven zeigten ihnen und der Bevölkerung, dass sie in ihrer Freizeit mit den ihnen zur Verfügung stehenden Geräten umgehen, Menschen aus Notsituationen retten und Sachwerte schützen können.