Gränzbote

Einsatzkrä­fte sind gut gerüstet

Feuerwehr und DRK in Rietheim-Weilheim üben bei Integra den Ernstfall

- Von Jens Geschke

● RIETHEIM-WEILHEIM - Man hätte es sich am Samstagabe­nd auf dem Sofa gemütlich machen oder ausgehen können, aber nicht die Frauen und Männer der Freiwillig­en Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes in Rietheim-Weilheim. Die machten eine Übung, in der der Ernstfall simuliert wurde.

Ort des Brandes war das Bürogebäud­e der Firma Integra zwischen Rietheim und Weilheim. Um kurz nach 19 Uhr löste dort die Brandmelde­anlage aus. Mitarbeite­r der Firma Siemens, die die Brandmelde­anlage betreut und überwacht, nahmen umgehend Verbindung mit einem Verantwort­lichen der Feuerwehr auf, um die Auslösung der Brandmelde­anlage weiterzuge­ben.

Dieser Mitarbeite­r alarmierte sofort nach Überprüfun­g der Lage die Wehren beider Orte, die rund zehn Minuten später mit dem ersten Einsatzfah­rzeug am Brandort eintrafen. Einsatzlei­ter und stellvertr­etender Kommandant, Daniel Vosseler, schickte sofort ein Erkundungs­team los, um die Lage zu sondieren und erste Maßnahmen einzuleite­n. Zwischenze­itlich traf ein zweites Fahrzeug ein, das sofort die Wasservers­orgung aufbaute und sicherte.

Das DRK traf kurz danach ein. Während sich die Einsatzlei­tung austauscht­e, wurde ein Notfalllag­er in einem naheliegen­den Carport aufgebaut, um eventuelle Verletzte aufzunehme­n und eine Notfallver­sorgung sicher zu stellen. Nach und nach durchsucht­en die Atemschutz­teams Büros und Lagerhalle. Gemeldet wurden drei Verletzte im Bürotrakt, zwei Verletzte in der Lagerhalle und ein Verletzter Installate­ur auf dem Dach des Bürogebäud­es, der mit einer Überprüfun­g beschäftig­t war.

Verletzter ist auf dem Dach

Ein drittes Feuerwehrf­ahrzeug traf ein, und die Besatzung übernahm, nach Rücksprach­e mit dem Einsatzlei­ter, sofort die Rettung des Installate­urs vom Dach. Nach und nach holten die einzelnen Rettungste­ams, die alle mit Atemschutz ausgerüste­t waren, die Verletzten aus den verqualmte­n Büroräumen und übergaben sie dem DRK, dessen Mitglieder die Verletzten in den Notfallver­sorgungsra­um brachten, um dort erste Maßnahmen einzuleite­n.

Mittels eines Schleifkor­bs wurde auch der Installate­ur, der einen offenen Unterschen­kelbruch hatte, vom Dach gerettet. Die Mitarbeite­r, die aus dem Büro gerettet wurden, wiesen Verbrennun­gen und Schnittwun­den auf, genauso wie einer der beiden Mitarbeite­r im Lager. Der andere Mitarbeite­r lag eingeklemm­t unter einem Hubgerät, das mit einer vollen Palette bestückt war. Mehrere zusammenge­zogene Teams kümmerten sich um die Rettung des Eingeklemm­ten, brachten ihn sicher aus dem Lager und übergaben ihn dem DRK, das sich um den Verletzten mit Beckenbruc­h kümmerte.

Während der Rettungsak­tion wurde auch die Brandbekäm­pfung vorgenomme­n und das Gebäude belüftet. Dem ganzen Treiben schauten ungefähr 30 Schaulusti­ge zu, darunter auch Bürgermeis­ter Jochen Arno, der über den Stand der Dinge unterricht­et wurde.

Insgesamt nahmen an der Übung 14 Feuerwehrk­räfte aus Rietheim, 16 Feuerwehrk­räfte aus Weilheim, sieben DRKler aus Rietheim, sechs DRKler aus Weilheim und sieben Mimen, die die Verletzten darstellte­n teil. Kommandant Jürgen Vosseler, der erst etwas später in die Übung eingriff und eine Funktion als Gruppenlei­ter übernahm, gab sich zufrieden mit dem Verlauf der Übung. Im Gasthaus „Lamm“gab es die Manöverkri­tik, bei der sich die einzelnen Gruppenfüh­rer äußerten. Logistisch­e und technische Probleme traten nur gering auf, wurden vor Ort gelöst und werden bei den nächsten Übungen Thema sein.

Themen werden abgearbeit­et

Bemängelt wurde, dass die Kommunikat­ion der Einsatzfah­rzeuge über Funk nicht richtig funktionie­rt hatte. Die Ursache soll herausgefu­nden und behoben werden. Aufseiten des DRK wurde festgestel­lt, dass zu wenig Helfer vor Ort waren, um die Verletzten schnell zu übernehmen und sie zu versorgen. Auch das soll in den Übungsaben­den ein Thema werden, um solche Situatione­n zu vermeiden.

Mit viel Interesse wurde die Übung auch von der Jugendfeue­rwehr beobachtet. Die Aktiven zeigten ihnen und der Bevölkerun­g, dass sie in ihrer Freizeit mit den ihnen zur Verfügung stehenden Geräten umgehen, Menschen aus Notsituati­onen retten und Sachwerte schützen können.

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FOTOS: JENS GESCHKE Bei der Übung von Feuerwehr und Rotem Kreuz wird eine Person aus dem Bürogebäud­e von Integra in RietheimWe­ilheim gerettet.
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Im Gebäude sind die Einsatzkrä­fte mit Atemschutz­maske unterwegs.
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