Gränzbote

Zu viel Wind, zu wenige Besucher

Beim Kilbemarkt ist die Stimmung durchwachs­en gewesen - Samstag ein Erfolg

- Von Sabine Felker und Silvia Müller

TROSSINGEN - Was wäre der Trossinger Kilbemarkt ohne den bangen Blick gen Himmel. Während der Familienna­chmittag am Samstag noch vom beständige­n Wetter profitiert­e, erlebte der Krämermark­t am Sonntag wegen zeitweise Regen und einer Sturmwarnu­ng eine Besucherfl­aute.

„Ich bin einfach ein bisschen früher gekommen, gerade regnet es nicht“, sagte ein älterer Herr am Morgen und nutzte die Gunst der Stunde. Denn schon kurz nach 9 Uhr waren die allermeist­en Stände bereits aufgebaut, der Markt zwar noch nicht offiziell eröffnet, aber „das ist mir egal. Ich besorge jetzt schnell, was ich jedes Jahr hier kaufe“, sagte er und wandte sich wieder dem Bekleidung­sstand zu.

Für so manchen Essensstan­d kam das unbeständi­ge Wetter gar nicht so ungelegen. Denn Schupfnude­ln mit Sauerkraut, aber auch Magenbrot und gebrannte Mandeln gehen bei niedrigere­n Temperatur­en bekanntlic­h besser über die Theke als an hochsommer­lichen Tagen. Doch die Verkäufer waren sich einig: Das Geschäft lief schlecht. Dort, wo sich sonst die Besucherma­ssen durch die Hauptstraß­e quälen, war fast nichts los.

Auch wenn der Krämermark­t von den profession­ellen Beschicker­n lebt, so wäre der Kilbemarkt ohne die vielen engagierte­n Ehrenamtli­chen undenkbar. Denn den Samstagnac­hmittag auf dem Maschke-Platz stellen sie fast ganz alleine auf die Beine. Martina Pospisil hatte mit ihrem Arbeitskre­is Familienfr­eundliches Trossingen eine Spielstraß­e aufgebaut, die Kinder wie Eltern begeistert­e. „Das ist wirklich toll. Die Kinder haben Spaß und jede Menge Bewegung“, sagt eine Mutter, die mit Tochter und Sohn auf den MaschkePla­tz gekommen ist. „Überhaupt finde ich es beeindruck­end, wie viele Ehrenamtli­che hier ihre Zeit investiere­n, damit es dieses Programm gibt.“

Und tatsächlic­h haben einige Trossinger Vereine für die Bewirtung gesorgt, die Bläserbube­n ihr Instrument­enkarussel­l vorgestell­t und auch zwei Kinderkaru­sselle fehlten nicht. Auch wenn beim Kilbemarkt oft auf Altbewährt­es gesetzt wird, so gab es doch eine Neuerung: Der erste Bayerische Abend der Trossinger Reserviste­nkameradsc­haft RK08 am Samstag war hinsichtli­ch des Besucheran­dranges ein voller Erfolg gewesen. Bürgermeis­ter Clemens Maier übernahm den Fassanstic­h.

Am Sonntag gingen die Vereine in die zweite Runde, die Trossinger Einzelhänd­ler stiegen mit ihrem Verkaufsof­fenen Sonntag mit ins bunte Treiben ein. Um 11 Uhr war die Hohner-Sirene zu hören. Rief sie früher die Elf-Uhr-Weiber, machte sie dieses Mal auf das Museumsfes­t des Harmonikam­useums aufmerksam.

Als gegen Nachmittag der Wind deutlich stärker wurde, nahm die Zahl der Besucher weiter ab, die Martkbesch­icker sicherten ihre Stände mit Sturmbände­rn. „Das macht nicht wirklich Spaß“, zog ein Verkäufer sein Fazit.

 ?? FOTO: SABINE FELKER ?? Zur Mittagszei­t waren ein paar mehr Besucher gekommen. Doch die dunklen Wolken und der auffrische­nde Wind vermiesten den Standbetre­ibern spätestens am Nachmittag das Geschäft.
FOTO: SABINE FELKER Zur Mittagszei­t waren ein paar mehr Besucher gekommen. Doch die dunklen Wolken und der auffrische­nde Wind vermiesten den Standbetre­ibern spätestens am Nachmittag das Geschäft.
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