Leistung mit Hand, Fuß und Zehenspitze
Handball: Torhüterin Krämer sichert starker Donautal-HSG Punktgewinn in Reichenbach
● TUTTLINGEN - Ein erfreuliches Wochenende sieht für die überregional spielenden Handball-Mannschaften aus dem Landkreis Tuttlingen sicher anders aus. Während die beiden Württembergliga-Teams aus Fridingen/Mühlheim wenigstens einen Punkt retteten, kassierten alle Landesliga-Mannschaften Niederlagen.
Württembergliga Männer HSG Schönbuch – HSG Fridingen/ Mühlheim 35:35 (18:15).
Emilian Merk hatte sich im Gastspiel in Holzgerlingen seine Tore für den richtigen Moment aufgehoben. Zunächst brachte der Gäste-Akteur die Donautal-HSG nach 56 Minuten erstmals in Führung (31:32). Und dann sorgte er mit seinem zweiten Tor in letzter Sekunde noch für den Ausgleich.
Mit dem Unentschieden hatte bei Fridingen/Mühlheim wohl kaum noch jemand gerechnet. Die Mannschaft von Trainer Mike Novakovic legte einen kapitalen Fehlstart hin, lag nach fünf Minuten 0:4 zurück.
Erst nach und nach berappelten sich die Gäste und kämpften sich immer näher heran. Emilian Merk sorgten dann für den glücklichen Punktgewinn. Tore: Florian Fritz (8/2), Joscha Slongo (7/5), Daniel Hipp (7), Niklas Zepf, Louis Schick (je 5), Emilian Merk (2), Fabian Hipp (1).
Württembergliga Frauen TV Reichenbach – HSG Fridingen/ Mühlheim 24:24 (9:12).
Viel mehr Drama hätte Frank Rohrmeier wohl nicht mehr gut getan. Der Trainer der HSG musste bei Aufstiegsanwärter Reichenbach bis zur Schlusssekunde um den zuvor nicht erwarteten Punktgewinn zittern. Nach dem späten Ausgleich der Gäste kam der TVR noch einmal zu einem Abschluss. Torhüterin Jessica Krämer streckte sich nach dem Ball und lenkte das Spielgerät mit der Zehenspitze noch an den Pfosten. Obwohl sie mit Schuhgröße 39 nicht die größten Füße hat, habe sie „wahrscheinlich den Zeh noch ein wenig mehr herausgestreckt, um den Ball abzuwehren“, scherzte Rohrmeier nach dem Remis erleichtert.
Schließlich wäre es unverdient gewesen, so der HSG-Trainer, wenn wir den Punkt nicht mitgenommen hätten. Beim Favoriten war Fridingen/Mühlheim von Beginn an gut im Spiel. Obwohl Reichenbach körperlich enorm präsent gewesen sei und einen „gigantischen Rückraum“hatte, ließen die Gäste in den ersten 20 Minuten nur vier Gegentore zu. Auf der Gegenseite funktionierte das Offensivspiel der Donautälerinnen wie gewünscht. Ob über den Tempoangriff, den Rückraum oder den Kreis: Fridingen/Mühlheim traf anfangs nach Belieben. Teilweise lagen die Gäste mit vier, fünf Toren vorne. „Das war eine super erste Halbzeit“, freute sich Rohrmeier.
Zwar kam Reichenbach stärker aus der Pause, drückte auf das Tempo. Die Donautälerinnen hielten dagegen und konnten einen knappen Vorsprung bis in die Schlussphase behaupten. Obwohl der TVR zweimal mit einem Treffer (23:22, 54.) vorne lag, habe sein Team „die Ruhe bewahrt und die letzten Angriffe gut ausgespielt.“Mit einem Anspiel an den Kreis glich Fridingen/Mühlheim durch Rebecca Maurer zum verdienten 24:24 aus. „Alle sind an die Grenzen gegangen, haben gekämpft bis zum Umfallen. So kommt solch eine Teamleistung zu Stande“, lobte Rohrmeier sein gesamtes Team. Obwohl der gesamte Auftritt zuvor Hand und Fuß hatte: Am Ende war es die Zehenspitze von Schlussfrau Krämer, die das Remis rettete. Tore: Rebecca Maurer (7/1), Clara Frankenstein (6), Patricia Rebholz, Burcin Özgentürk (je 3), Vanessa Fritz (2/1), Caterina Schwarz (2/2), Tanja Seiffert (1).
Landesliga Männer TV Neuhausen/E. II – TV Aixheim 26:20 (13:10).
Aixheims Trainer Holger Hafner war trotz der zweiten Niederlage nicht unzufrieden. „Neuhausen war stärker, das muss man anerkennen. Unser Spiel war nahe am Optimum und schon besser als vergangene Woche“, bilanziert der Coach. Im Vergleich zur Vorwoche, als der TVA nach schwacher erster Hälfte der SG Ober-/Unterhausen unterlag, lieferte sein Team dieses Mal zwei gute Halbzeiten ab. Im ausgeglichenen ersten Durchgang stand es nach 17 Minuten 7:7. Der TVA hatte sich zu diesem Zeitpunkt zwei Fehlwürfe von der Sieben-Meter-Linie gegönnt. Nach dem 12:8 für Neuhausen verkürzte der Aufsteiger den Abstand bis zur Halbzeit um ein Tor (13:10). Auch der erste Teil des zweiten Durchgangs war ausgeglichen. Nach 45 Minuten stand es 17:14 für den Gastgeber. „In der Phase danach haben wir uns schwer getan. Ich bin mit der Leistung zufrieden, ausgenommen von diesen Minuten. Wir haben drei blöde Tore kassiert“, ärgerte sich Hafner. Sechs Tore erzielten die Gastgeber in den nächsten acht Minuten und zogen davon. Fünf Minuten vor dem Ende nahm Hafner eine Auszeit. Eine Wende gelang dann aber nicht mehr. „Neuhausen war laufstärker und wird, ebenso wie Ober-/Unterhausen, mit dieser Leistung oben mitspielen. Wir müssen gegen andere Mannschaften punkten.“Positiv war aus Hafners Sicht die verbesserte Abwehrleistung und die gute Rückwärtsbewegung. Tore: Pascal Efinger (5), Heiko Honer (4), Axel Baumann, Marius Mauch, Florian Efinger, Kevin Stutz (alle 2), Nikolas Klingeisen, Michael Klaritsch, Michael Mey (alle 1).
SG Ober-/Unterhausen – HSG Rietheim/Weilheim 30:22 (19:13).
In den ersten 20 Minuten war die HSG mit der Topmannschaft aus Ober-/Unterhausen auf Augenhöhe und lag selbst fünfmal mit jeweils einem Tor in Führung. Danach setzten die Gastgeber den Grundstein zum Sieg. Innerhalb von sechs Minuten erspielte sich die SG einen Vorsprung von sechs Toren und führte 16:10. Nach dem Seitenwechsel kam die HSG nur einmal bis auf vier Tore heran (52.) und verkürzte auf 21:25. Nach der eigenen Auszeit lieferte der Gastgeber gute Schlussminuten ab und behielt beim 30:22 klar die Oberhand. Tore: Markus Renz (6/5), Till Oeschger (4), Marius Marquardt, Florian Wenzler (je 3), Thomas Aicher, Luca Martin (je 2), Robin Hermle, Tobias Haffa (je 1).
Landesliga Frauen HSG Winterbach/Weiler – HSG Nendingen/Tuttlingen/Wurmlingen 27:22 (10:11).
In Durchgang eins war das Spiel ausgeglichen. Die HSG NTW lag dabei kein einziges Mal in Rückstand. „Wir sind mit einer Führung in die Pause gegangen. Die zweite Halbzeit war für uns dann deutlich schwieriger“, sagt HSGTrainerin Zeljana Pfeffer. Schwierig deshalb, weil Katharina Beiswenger nach 34 Minuten die rote Karte sah. „Die Entscheidung war regelkonform. Sie hat uns aber das Genick gebrochen. Wir haben danach einen Fehler nach dem anderen gemacht“, meinte die Gästetrainerin. In den ersten sieben Minuten nach der Pause zog Winterbach/Weiler auf 15:11 davon. Beim 18:20 durch Anika Kupferschmid (47.) kamen die Gäste das letzte Mal bis auf zwei Tore heran. „Wir haben nicht konstant gespielt. Unser Gegner war umso motivierter und hat auch von hinten mehrere Tore erzielen können. Sie haben schnellen Handball gespielt“, meinte Pfeffer weiter.
In den Schlussminuten war ihr Team dann chancenlos. Durch mehrere Kontertore erspielte sich die HSG Winterbach/Weiler einen Vorsprung von sechs Toren. Nina Esslinger konnte nur noch auf 22:27 verkürzen (60.). Die HSG-Frauen waren mit nur zwölf Spielerinnen angereist, darunter drei aus der zweiten Mannschaft. „Zudem hat sich Lina Kupferschmid verletzt. Sie wird uns auch drei bis vier Wochen fehlen. Uns kommt entgegen, dass wir nächste Woche spielfrei sind“, sagte Pfeffer. Tore: Katharina Beiswenger (5/3), Lina Kupferschmid (4/3), Lea-Marie Hauser, Lisa-Marie Lettau (je 3), Nina Esslinger (2), Nadine Haberer, Anika Kupferschmid, Philine Baur, Mirjana Misetic, Magdalena Krämer (alle 1).