Wild Wings fehlt die Effizienz
Eishockey: Gegen Krefeld hat SERC genug Chancen – Mit dem Toreschießen hapert es aber
VS-SCHWENNINGEN (wit) - So haben sich die Schwenninger Wild Wings den Start in die DEL-Saison nicht vorgestellt: Nach vier Spieltagen ist das Team von Trainer Pat Cortina Letzter. Nur zwei von möglichen zwölf Punkten hat der SERC in den ersten vier Spielen geholt. Trainer, Manager und Mannschaft glauben an sich.
Lediglich das erste Spiel konnten die Wild Wings 3:2 nach Verlängerung gegen Nürnberg gewinnen. Der Sieg war zudem teuer erkauft. Die Ausländer Rihards Bukarts und Kalle Kaijomaa verletzten sich. Anschließende setzte es Niederlagen gegen Wolfsburg, Düsseldorf (beide 0:3) und Krefeld (2:4).
SERC-Manager Rumrich schließt Nachverpflichtungen aus
Von Nachverpflichtungen wollte Manager Jürgen Rumrich nichts wissen. „Wir haben einen großen Kader und warten erst einmal ab“, sagte er nach dem Sieg gegen Nürnberg. Nach drei Niederlagen, bei denen offensiv zu wenig beim SERC ging, hat auch Rumrich erkannt. „Wir tun uns mit dem Tore schießen schwer.“Der Sportmanager gerät aber nicht in Panik. „Im zweiten Drittel in Krefeld waren wir schon auf dem richtigen Weg. Wir hatten mehr Chancen als der Gegner. An unserer Effizienz müssen wir arbeiten.“
Es fehlt bei den Neckarstädtern auch die spielerische Klasse, ein Denker und Lenker. Neuzugang Philip McRae konnte diese Rolle bislang noch nicht ausfüllen. Wenigstens zwei Scorerpunkte, ein Tor und ein Assist, hat Tobias Wörle auf seinem Konto. „Das Ganze ist eine Kopfsache. Es macht einem schon zu schaffen, wenn die Mannschaft zwei Spiele lang kein Tor schießt“, sagt Wörle und zeigt auf, dass den Wild Wings derzeit das Selbstvertrauen fehlt.
Doch wie lässt sich das zurückgewinnen? „Wir sollten jetzt nicht alles in Frage stellen, sondern hart weiterarbeiten“, meint Torwart Marco Wölfl, der in Krefeld im Tor stand und dem – wie in den drei Spielen zuvor der Nummer eins Dustin Strahlmeier – auch kein Vorwurf zu machen war. „Gegen Krefeld haben wir zwei schwere Fehler gemacht, die die Pinguine mit Toren bestraft haben“, ist für Cortina, der großen Wert auf eine stabile Defensive legt, das Abwehrverhalten auch längst noch nicht so gut wie es sein sollte.
Der Schwenninger Übungsleiter sagt aber auch: „Wir hatten in Krefeld genug Chancen, um das Spiel zu gewinnen. Dann würde keiner über unsere Tabellensituation reden.“Auch Rumrich ist überzeugt, dass „wir spielerisch stark genug sind.“Auch Kapitän Simon Danner glaubt, dass „wir auf dem richtigen Weg sind und uns das fehlende Selbstvertrauen nun eben wieder erarbeiten müssen.“
Danner, der in Krefeld zum zwischenzeitlichen 2:3 aus Schwenninger Sicht traf, meint: „Es sind Kleinigkeiten, die uns fehlen. Vielleicht ist es gut, dass wir das so früh in der Saison aufgezeigt bekommen, jetzt können wir noch entsprechend reagieren.“
Einige Verletzte stehen vor der Rückkehr in den Kader
Verteidiger Jussi Timonen bekam im letzten Drittel in Krefeld einen harten Check. Er sollte deswegen aber nicht ausfallen, hofft Rumrich. Stürmer Kai Herpich, der wegen einer Oberkörperverletzung bislang kein Saisonspiel absolvieren konnte, geht davon aus, dass er am kommenden Wochenende, wenn die Wild Wings am Freitag in Ingolstadt gastieren und am Sonntag Augsburg empfangen, auflaufen kann. Möglicherweise kann dann auch der ungarische Angreifer Istvan Bartalis nach seiner Jochbeinfraktur erstmals spielen. Auf die Kreativität von Bukarts, der mit einer Adduktorenverletzung noch rund drei Wochen ausfällt, müssen die Neckarstädter verzichten. Die Spielideen des pfeilschnellen, eigenwilligen Letten gehen den Wild Wings voll ab.
Unterdessen ist Markus Poukkula optimistisch, nicht erst zum Ende des Kalenderjahres, sondern deutlich früher zurückzukehren. Der 31jährige Finne, der sich in der Vorbereitung am linken Arm verletzte und nach einer erfolgreichen Operation Schienen trägt, sagt: „Die Armverletzung hat nichts mit einer Schulterverletzung, die ich vor zwei Jahren hatte, zu tun. In vier Wochen habe ich eine Untersuchung. Verläuft die positiv, kann ich vielleicht nach einer Woche mit vollen Training schon wieder spielen.“