Ab Oktober fliegen die Bälle
Neue Kreissporthalle offiziell eingeweiht – Kostenrahmen kann eingehalten werden
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TUTTLINGEN - Im Mai 2017 war Spatenstich gewesen, am Freitag ist die neue Kreissporthalle offiziell eingeweiht worden: Im Sechs-MillionenEuro-Projekt des Landkreises treiben ab dem 8. Oktober Schüler der Fritz-Erler-Schule und der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule Sport.
Beinahe unbemerkt von der Öffentlichkeit war die neue Kreissporthalle auf dem Gelände hinter der bisherigen Halle, direkt vor dem Westflügel des Immanuel-Kant-Gymnasiums, gebaut worden. Erst als die neue Halle fertig war, wurde die alte abgerissen – wodurch es für die beiden Schulen nur für wenige Wochen zu Einschränkungen im Sportunterricht kam.
Wie dringend die Halle benötigt wird, verdeutlichte Ursula Graf, Schulleiterin der Fritz-Erler-Schule. „Die beruflichen Schulen sind stark gewachsen“, sagte sie. Von morgens halb 8 bis zum Unterrichtsende gegen 17.30 Uhr würden die beiden Schulen die Sporthalle voll ausfüllen. Rund 2000 Schüler sind es, die an den beiden Landkreis-Schulen Unterricht im Fach Sport bekommen. Nur in einigen wenigen Zügen gibt es keinen Sportunterricht – etwa bei Auszubildenden, die nur einmal pro Woche zur Berufsschule kommen.
Nach Unterrichtsende soll die Halle dann auch von Vereinen oder Institutionen wie etwa der Volkshochschule genutzt werden. „Wir hoffen, dass es auch in den Abendstunden gut läuft, wenn wir nicht dabei sind“, sprach Graf unliebsame Erfahrungen an, die in der alten Kreissporthalle mit manch einem Verein gemacht worden waren.
Die Schulleiterin ging in ihrer Ansprache auch auf die Geschichte der bisherigen Halle ein. Gebaut im Jahr 1979 sei sie fast 40 Jahre „sehr intensiv“genutzt worden – zuletzt als Flüchtlingsunterkunft. Seit einem großen Hochwasser Anfang der 90er-Jahre habe die Kreissporthalle Schäden gehabt. „Wir haben uns sehr gefreut, dass der Kreistag dem Bau einer neuen Halle zugestimmt hat“, sagte sie.
Ein Punkt, den auch Landrat Stefan Bär ansprach. Sanierung oder Neubau – diese schwierige Frage habe man abwägen müssen. „Es war die richtige Entscheidung, neu zu bauen“, urteilte er mit Blick in die moderne, lichtdurchflutete Halle. In mehrfacher Hinsicht sei der Bau ein Vorzeigeprojekt: Zum einen sei er termingerecht fertiggestellt worden und von den Kosten sogar niedriger als berechnet. Zum anderen sei auch das Erscheinungsbild des Gebäudes herausragend. „Wir haben der Stadt ein weiteres neues Schmuckstück geschenkt“, sagte Bär nicht ohne Selbstbewusstsein.
Bewegung nicht vernachlässigen
„Sie werden hier allerdings noch eine Weile mit Baustellenfahrzeugen leben müssen“, sagte Tuttlingens Oberbürgermeister Michael Beck und spielte auf die anstehende Sanierung der beiden städtischen Gymnasien an. Die neue Halle jedenfalls sei „sagenhaft“und das viele Holz und die großen Glasfronten gefielen ihm gut, so das Stadtoberhaupt. Überhaupt: „Sport und Bewegung ist etwas, das wir nicht vernachlässigen dürfen“, sagte er.
Die Halle war von Architekt Werner Wohlleber vom Architekturbüro Borghammer Jana Wohlleber konzipiert worden. Wohlleber hatte 2015 den ausgeschriebenen Architekturwettbewerb gewonnen.
Auf dem Gelände der alten Kreissporthalle, die in den vergangenen Wochen abgerissen worden ist, sollen bis zum Jahresende 175 Parkplätze entstehen. 100 Plätze davon sind für die Mitarbeiter des Landratsamts reserviert, der Rest ist für das Berufsschulzentrum sowie für Besucher der Halle gedacht. Überlegungen, das Gelände für ein Parkdeck zu nutzen, um mehr Parkaum zu bekommen, gäbe es nicht, teilte Landratsamt-Sprecherin Nadja Seibert auf Nachfrage mit.