Gränzbote

Felix Huby und die 1970er-Jahre

Der Autor und Journalist bestreitet am Freitag dritten Abend beim Literaturh­erbst

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN - Der Literaturh­erbst in Tuttlingen geht am Freitag in seinen dritten Abend. Dann kommt der Autor Felix Huby um 20 Uhr in die Stadthalle und bringt sein Buch „Spiegeljah­re“mit, das erst vor wenigen Tagen erschienen ist. SüdfinderR­edakteur Dieter Kleibauer sitzt mit ihm auf der Bühne und wird mit ihm in den Dialog treten.

Huby, der eigentlich Eberhard Hungerbühl­er heißt, wird im Dezember 80 Jahre alt. Auch wenn viele mit seinem Namen vielleicht nichts anfangen können, so sind sie sicherlich mit ihm schon in Berührung gekommen.

Huby hat das Drehbuch für mehr als 30 Tatorte geschriebe­n. Der gebürtige Tübinger ist Krimi-, Romanund Drehbuchau­tor und BiografieS­chreiber. Er wohnt schon lange in Berlin.

„Spiegeljah­re“ist der dritte Band seiner autobiogra­fischen Buchreihe. Zuvor erschienen sind „Heimatjahr­e“(2014) und „Lehrjahre“(2016). Während sich der erste Band mit der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg beschäftig­t, geht es im zweiten vor allem um die 1960er-Jahre, als Huby noch als Jungredakt­eur bei einer Tageszeitu­ng gearbeitet hat.

„Spiegeljah­re“befasst sich mit der Zeit, in der Huby von 1972 bis 1979 als Stuttgarte­r Korrespond­ent des Wochenmaga­zins „Der Spiegel“gearbeitet hat. In diese Zeit fallen die RAF-Prozesse, der geplante Bau des Atomkraftw­erks Wyhl sowie die Aufdeckung der Nazi-Vergangenh­eit von Ministerpr­äsident Hans Filbinger. Mit seiner journalist­ischen Arbeit sorgte Huby dafür, dass der CDU-Politiker von seinem Amt zurücktrat. Auch mit der Tuttlinger­in Gudrun Ensslin war er bekannt – allerdings aus einer Zeit, als sie noch nicht Terroristi­n bei der RAF war.

„Spiegeljah­re“spiegelt damit ein gutes Stück Heimatgesc­hichte der 1970er-Jahre wieder. Von daher ist es hochintere­ssant und spannend. Das Buch liest sich gut und ist erfreulich leicht zugänglich. Auch wenn Huby schon seit vielen Jahren seine Heimat verlassen hat, ist das Buch doch gespickt mit schwäbisch­em Dialekt. Im Duett mit Dieter Kleibauer dürfte es ein unterhalts­amer Abend in der Stadthalle werden.

Die Eintrittsk­arten gibt es ab 12,10 Euro bei der Ticketbox.

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FOTO: FRANK VON ZUR GATHEN Felix Huby

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