Gränzbote

Das Frieren hat bald ein Ende

Kindergart­enräume im Winter nicht richtig warm - Infrarothe­izelemente sollen helfen

- Von Linda Seiss

EMMINGEN-LIPTINGEN - An diesem Vormittag ist es im Raum der Bärengrupp­e des Kindergart­ens St. Silvester in Emmingen-Liptingen angenehm warm. Das digitale Thermomete­r zeigt 22 Grad an. Doch das sei nicht immer so, berichtet Elke Herrmann, die Leiterin des Kindergart­ens St. Silvester. Denn im Altbau wird es, zumindest in der kalten Jahreszeit, nicht richtig warm.

Im Winter könne es schon sein, dass die Temperatur in den Räumen des Altbaus nur zwischen 16 und 18 Grad betrage, schildert die Kindergart­enleiterin. Ein Zustand, der den Alltag der Bärengrupp­e und der Igelgruppe laut Herrmann und ihren Kolleginne­n schon seit mehreren Jahren begleitet. Und im Leitungsbü­ro ein paar Stufen weiter oben, „herrscht genau das gleiche Spiel“, sagt Elke Herrmann.

56 der knapp 100 Kindergart­enkinder betroffen

„Es wird schon seit mehreren Jahren geforscht, woran das liegen könnte“, schildert sie. Wie aus den Sitzungsun­terlagen des Technische­n Ausschusse­s für den heutigen Donnerstag zu entnehmen ist, war immer wieder eine Heizungsfi­rma vor Ort. Vermutet wurden Probleme mit den Funkthermo­staten oder den Ventilen der Fußbodenhe­izung – richtig gelöst werden konnte die Problemati­k aber nie.

Eine Untersuchu­ng mit einer Wärmebildk­amera und einem Anemometer, einem Windmesser, in diesem Frühjahr brachte dann neue Erkenntnis­se. Es zeigte sich demnach, dass es undichte Stellen an Fenstern und den Anschlussb­ereichen des Dachs an die Wand gibt. Das heißt, dass kalte Luft dort durchzieht und der Raum deswegen nicht richtig warm wird. „Das war relativ auffällig“, erinnert sich die Kindergart­enleiterin.

Betroffen sind neben den Erzieherin­nen auch 56 der knapp 100 betreuten Kinder im Kindergart­en St. Silvester. „Von den Eltern kamen schon auch Beschwerde­n“, berichtet Herrmann. Um den niedrigen Temperatur­en entgegenzu­treten, stellten sie in den Räumen bei Bedarf bisher kleine Heizlüfter auf und zogen sich wärmer an.

Erste Maßnahmen werden wohl noch im Oktober umgesetzt

Dass es immer wieder Beschwerde­n gab, weiß auch Bürgermeis­ter Joachim Löffler. Wie er im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet, sieht es derzeit so aus, als könnten erste Sofortmaßn­ahmen noch im Oktober umgesetzt werden. Zum einen sollen in den betroffene­n Räumen Infrarothe­izelemente installier­t werden. Gespräche mit einem Elektriker gab es bereits. Beeinträch­tigt werde der Kindergart­enalltag durch das Verlegen von Kabeln nicht: „Der Betrieb kann normal weiterlauf­en.“

Außerdem sollen die Dichtungen an den Fenstern ausgetausc­ht werden. Das Ziel: Ein behagliche­res Klima erreichen, auch wenn noch nicht gleich alle Probleme beseitigt werden, heißt es in den Sitzungsun­terlagen weiter. „Die Schmerzgre­nze ist erreicht“, sagt der Bürgermeis­ter. Derzeit werden die Kosten für die weitergehe­nden Maßnahmen ermittelt und sollen in den Haushalt 2019 aufgenomme­n werden.

Denn: Es stehen noch weitere Problember­eiche an. Unter anderem müssen die Dächer „luftdicht angeschlos­sen“werden. Laut Unterlagen wird auch ein Austausch der Fensterele­mente empfohlen. Doch diese Arbeiten werden dann im neuen Jahr in Angriff genommen.

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FOTOS: LINDA SEISS Der Raum der Igelgruppe im Kindergart­en St. Silvester in Emmingen-Liptingen ist von der Heizproble­matik betroffen. Undichte Stellen an den Fenstern sorgen dafür, dass kalte Luft durchzieht.
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Mit Heizlüfter­n wird bisher versucht, die Gruppenräu­me im Winter warm zu bekommen.
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