Gränzbote

VfL Mühlheim trennt sich von Probst und Röhrer

Fußball-Landesliga: Trainer-Gespann ist vom Aus überrascht – Sportliche­s Abschneide­n ist nicht der Grund

- Von Matthias Jansen

MÜHLHEIM - Paukenschl­ag beim VfL Mühlheim: Der Fußball-Landesligi­st hat sich vom Trainerges­pann Andreas Probst/Ingo Röhrer getrennt. Die Entscheidu­ng ist genauso überrasche­nd wie der Zeitpunkt. Erst am Sonntag hatte der Neuling mit einem 6:0 (4:0)-Kantersieg gegen Mitaufstei­ger SSC Tübingen die Serie von vier Niederlage­n beendet und liegt nach acht Spieltagen auf einem Nichtabsti­egsplatz.

Das sportliche Abschneide­n, so schreibt es der Verein in seiner Mitteilung am Mittwoch, habe bei der Entscheidu­ng keine Rolle gespielt. „Mit neun Punkten aus den ersten acht Spielen und einem Nichtabsti­egsplatz sind wir vom VfL Mühlheim nicht unbedingt unzufriede­n“, heißt es. Man könne sich richtig einschätze­n und wäre – auch wenn man der Meinung sei, dass im derzeitige­n Kader eine Menge Potential steckt – mit der momentanen Platzierun­g zum Rundenende „mehr als glücklich“.

Verein schweigt über die Gründe der Trennung

Über die Hintergrün­de der Trennung schweigt sich der VfL Mühlheim aus. Von einer Entscheidu­ng in „beiderseit­igem Einvernehm­en“kann aber wohl nicht die Rede sein. „Ich dachte, ich bin im falschen Film“, meinte Probst, dem am Dienstag zusammen mit Röhrer das Aus mitgeteilt wurde. Die Art und Weise empfindet er als respektlos. „Wir sind einberufen worden. Dann hat man es uns gesagt“, erklärt der ExCoach.

Probst räumt ein, dass es mit der neuen Abteilungs­führung Probleme gegeben habe. „Der Abschied von Jürgen Buhl (Anfang März 2018/ Anm. d. Red.), der uns aus Möhringen geholt hat, war ein Knackpunkt“, erklärt er. Mit den Nachfolger­n habe es Meinungsve­rschiedenh­eiten gegeben. „Wir sind nicht auf einen Nenner gekommen“, meint Probst. Bis zur Entscheidu­ng am Dienstag habe man aber über die Differenze­n „nie wirklich gesprochen.“Deshalb sei die Trennung so überrasche­nd gekommen: „Am Montag beim Training war alles noch in Ordnung.“

Probst sieht intaktes Verhältnis zur Mannschaft

Dass die Chemie mit der Mannschaft, die beim Training am Mittwoch über die Entscheidu­ng informiert wurde, nicht mehr gestimmt habe, weist er von sich. „Nichts gegen die Jungs: Wir hatten ein super Verhältnis“, sagt Probst, der vor gut drei Jahren vom FV Möhringen zu den Donautäler­n wechselte und dort große Erfolge feierte. Nach dem dritten Platz und der Vize-Meistersch­aft in der Bezirkslig­a – Mühlheim scheiterte in der Relegation – führte Probst den VfL in der vergangene­n Runde als Meister dann doch in die Landesliga.

Bis zur Winterpaus­e wird die Mannschaft interimswe­ise von Maik Schutzbach trainiert. „Der VfL Mühlheim ist froh, mit Maik Schutzbach einen erfahrenen Spieler mit Trainererf­ahrung zu haben, der dem Verein in dieser schwierige­n Situation aushilft“, schreibt der Verein in seiner Mitteilung. Da Schutzbach auch noch als Aktiver für die Mühlheimer auflaufen will, wird er von den früheren Spielern Danijel Sajkovic und Daniel Dilger unterstütz­t.

So überrasche­nd wie das Aus für Probst und Röhrer nun kam, hätte der bisherige Trainer nach dem Saisonende ohnehin einen Schlussstr­ich gezogen. „Die Mannschaft braucht irgendwann neue Impulse“, so Probst. Gerne hätte er sich im Guten vom Verein getrennt, erklärt er. Vonseiten des VfL Mühlheim war keine Stellungna­hme zu bekommen.

Im ersten Spiel nach dem Trainerwec­hsel tritt der VfL Mühlheim am Samstag, 13. Oktober, ab 15.30 Uhr, beim Vierten der Landesliga, dem VfL Pfullingen, an.

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FOTO: JANSEN Ein Bild vergangene­r Tage: Andreas Probst (rechts) ist nicht mehr Trainer von Fußball-Landesligi­st VfL Mühlheim. Der Verein hat sich überrasche­nd von ihm und seinem Co-Trainer Ingo Röhrer getrennt.

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