VfL Mühlheim trennt sich von Probst und Röhrer
Fußball-Landesliga: Trainer-Gespann ist vom Aus überrascht – Sportliches Abschneiden ist nicht der Grund
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MÜHLHEIM - Paukenschlag beim VfL Mühlheim: Der Fußball-Landesligist hat sich vom Trainergespann Andreas Probst/Ingo Röhrer getrennt. Die Entscheidung ist genauso überraschend wie der Zeitpunkt. Erst am Sonntag hatte der Neuling mit einem 6:0 (4:0)-Kantersieg gegen Mitaufsteiger SSC Tübingen die Serie von vier Niederlagen beendet und liegt nach acht Spieltagen auf einem Nichtabstiegsplatz.
Das sportliche Abschneiden, so schreibt es der Verein in seiner Mitteilung am Mittwoch, habe bei der Entscheidung keine Rolle gespielt. „Mit neun Punkten aus den ersten acht Spielen und einem Nichtabstiegsplatz sind wir vom VfL Mühlheim nicht unbedingt unzufrieden“, heißt es. Man könne sich richtig einschätzen und wäre – auch wenn man der Meinung sei, dass im derzeitigen Kader eine Menge Potential steckt – mit der momentanen Platzierung zum Rundenende „mehr als glücklich“.
Verein schweigt über die Gründe der Trennung
Über die Hintergründe der Trennung schweigt sich der VfL Mühlheim aus. Von einer Entscheidung in „beiderseitigem Einvernehmen“kann aber wohl nicht die Rede sein. „Ich dachte, ich bin im falschen Film“, meinte Probst, dem am Dienstag zusammen mit Röhrer das Aus mitgeteilt wurde. Die Art und Weise empfindet er als respektlos. „Wir sind einberufen worden. Dann hat man es uns gesagt“, erklärt der ExCoach.
Probst räumt ein, dass es mit der neuen Abteilungsführung Probleme gegeben habe. „Der Abschied von Jürgen Buhl (Anfang März 2018/ Anm. d. Red.), der uns aus Möhringen geholt hat, war ein Knackpunkt“, erklärt er. Mit den Nachfolgern habe es Meinungsverschiedenheiten gegeben. „Wir sind nicht auf einen Nenner gekommen“, meint Probst. Bis zur Entscheidung am Dienstag habe man aber über die Differenzen „nie wirklich gesprochen.“Deshalb sei die Trennung so überraschend gekommen: „Am Montag beim Training war alles noch in Ordnung.“
Probst sieht intaktes Verhältnis zur Mannschaft
Dass die Chemie mit der Mannschaft, die beim Training am Mittwoch über die Entscheidung informiert wurde, nicht mehr gestimmt habe, weist er von sich. „Nichts gegen die Jungs: Wir hatten ein super Verhältnis“, sagt Probst, der vor gut drei Jahren vom FV Möhringen zu den Donautälern wechselte und dort große Erfolge feierte. Nach dem dritten Platz und der Vize-Meisterschaft in der Bezirksliga – Mühlheim scheiterte in der Relegation – führte Probst den VfL in der vergangenen Runde als Meister dann doch in die Landesliga.
Bis zur Winterpause wird die Mannschaft interimsweise von Maik Schutzbach trainiert. „Der VfL Mühlheim ist froh, mit Maik Schutzbach einen erfahrenen Spieler mit Trainererfahrung zu haben, der dem Verein in dieser schwierigen Situation aushilft“, schreibt der Verein in seiner Mitteilung. Da Schutzbach auch noch als Aktiver für die Mühlheimer auflaufen will, wird er von den früheren Spielern Danijel Sajkovic und Daniel Dilger unterstützt.
So überraschend wie das Aus für Probst und Röhrer nun kam, hätte der bisherige Trainer nach dem Saisonende ohnehin einen Schlussstrich gezogen. „Die Mannschaft braucht irgendwann neue Impulse“, so Probst. Gerne hätte er sich im Guten vom Verein getrennt, erklärt er. Vonseiten des VfL Mühlheim war keine Stellungnahme zu bekommen.
Im ersten Spiel nach dem Trainerwechsel tritt der VfL Mühlheim am Samstag, 13. Oktober, ab 15.30 Uhr, beim Vierten der Landesliga, dem VfL Pfullingen, an.