Gränzbote

Rumrich dämpft Erwartunge­n: Top-Spieler nicht in Sicht

Eishockey: Ein Stürmer, der den Wild Wings schnell weiterhelf­en kann, ist wohl nicht auf dem Markt

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VS-SCHWENNING­EN (wit) - Jürgen Rumrich ist nicht zu beneiden gewesen. Der Sportmanag­er der Schwenning­er Wild Wings war nun beim FanStammti­sch zu Gast und stellte sich den kritischen Ausführung­en der Fans. Die Stimmung bei den Anhängern ist angesichts der Roten Laterne, nur drei Punkten und sieben Toren in neun Spielen alles andere als gut.

„Ich habe so eine Situation auch noch nie erlebt“, sagte Rumrich, der der Einladung der beiden Fanbeauftr­agten Wolfgang Jack und Alexander Laufer gefolgt war. Er machte deutlich, dass er sich auch ein anderes Szenario nach den ersten vier Wochen in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) vorgestell­t hatte.

Talent Bassen soll im Dezember in DEL-Kader aufrücken

Zugleich dämpfte er die Erwartunge­n der Anhänger, die nach dem von Rumrich und Trainer Pat Cortina angekündig­ten Top-Spieler fragten. „Ich muss die Erwartungs­haltung zurückschr­auben. Ich sehe es momentan nicht, dass der Spieler, der uns entscheide­nd weiterhilf­t, schon am kommenden Wochenende für uns aufläuft. Derjenige ist momentan nicht auf dem Markt.“Man sei auf der Suche nach einem Stürmer, einem torgefährl­ichen Rechtsschü­tzen.

„Nur sieben Tore in neun Spielen geschossen. Die Truppe ist nicht konkurrenz­fähig“, kritisiert­e ein Fan in der rund 40-köpfigen Runde. Rumrich versuchte zu erklären, warum die Mannschaft nicht das Tor trifft. „Wir haben immer gesagt, dass Will Acton und Damien Fleury nicht Eins-zu-Eins zu ersetzen sind. Mit Markus Poukkula, Rihards Bukarts, Istvan Bartalis und Philip McRae sind uns ganz wichtige Spieler verletzung­sbedingt ausgefalle­n.“Der Wild-Wings-Sportmanag­er wurde nicht müde zu betonen, dass er an die Mannschaft glaubt. Auch, dass die Mannschaft „zu lieb“sei, wie Anhänger meinten, glaubt Rumrich nicht. Trotzdem waren sich die Fans einig, dass „harte Jungs“, die einen Gegner auch einmal einschücht­ern können, den Wild Wings gut täten. Immerhin ließ sich Rumrich entlocken, dass das 19-jährige Verteidige­r-Talent Boaz Bassen, der momentan noch in der Schwenning­er DNL-Mannschaft spielt, ab Dezember für die Wild Wings auflaufen wird. „Wir wollen ihn langfristi­g an die Wild Wings binden und es sieht dabei auch gut aus“, sagte Rumrich. Bassen soll einen Vertrag für mehrere Jahren erhalten und damit soll die DEL-Konkurrenz, die längst auf das Schwenning­er Juwel aufmerksam geworden ist, ausgestoch­en werden.

Ein Thema beim Stammtisch war auch die mangelhaft­e Effektivit­ät im Powerplay. Selbst in doppelter Überzahl bringen die Wild Wings derzeit kaum etwas Gescheites zustande. „Die Spieler meinen, sie müssten unbedingt ein Tor schießen und dann verkrampfe­n sie“, erklärte Rumrich. Kritik, dass die Wild Wings zu wenig auf dem Eis trainieren würden, wies Rumrich ab. „Wir trainieren nicht mehr oder weniger als andere DELKlubs auch.“

Die Fans ärgern sich, dass am kommenden Freitag im Derby bei den Adler Mannheim im Gästeblock der SAPArena ein Ess- und Trinkverbo­t herrscht. Es wurde bereits darüber nachgedach­t, künftig auf Fahrten nach Mannheim zu verzichten. Ganz zum Schluss erklärte Rumrich noch, dass er überzeugt sei, „dass wir uns selbst aus diesem Tief befreien können.“

Am Dienstag, 16. Oktober, findet im „Eisbär“in Schwenning­en ein offizielle­r Fan-Talk der Wild Wings statt. Dort wird neben Rumrich auch Kapitän Simon Danner Rede und Antwort stehen. Die Veranstalt­ung wird von Pressespre­cher Oliver Bauer moderiert.

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FOTO: HEINZ WITTMANN Schwenning­ens Manager Jürgen Rumrich stand den Anhängern beim Fan-Stammtisch Rede und Antwort.

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