Umgraben, mähen, kompostieren
Obst- und Gartenbauverein Rietheim-Weilheim gibt Tipps, wie der Garten winterfest wird
● RIETHEIM-WEILHEIM - Viele Bürger sind in den Herbstmonaten mit Gartenarbeiten beschäftigt, um ihren Garten winterfest zu machen – so auch Norbert Stockinger aus Rietheim. Er ist im Vorstandsteam des Obst- und Gartenbauvereins Rietheim-Weilheim, besitzt einen großen Garten und ist selbst leidenschaftlicher Hobbygärtner. Er ist obendrauf geprüfter Fachwart für Obst und Garten und hat somit genügend Tipps parat, wie ein Garten winterfest gemacht wird.
Laub kompostieren
Wichtig sei zunächst, das Laub im Herbst aufzusammeln und zu kompostieren. Denn: „Wenn die Laubdecke geschlossen ist, bildet es Fäulnis“, sagt Stockinger und fügte hinzu: „Keine Eichen- und Walnussblätter zum Kompostieren nehmen, weil sie sehr viel Gerbsäure besitzen und das einen schlechten Kompost gibt“, weiß er. Will man den Verrottungsprozess auf dem Kompost fördern, könne Kalk helfen, der im Kompost hinzugegeben werden dürfe, „damit schneller Humus entsteht“.
Kalkanstrich für junge Obstbäume
Wichtig sei auch in den Herbstmonaten, das Obst aufzusammeln, es zu verwerten und faules Obst zu entsorgen. „Faules Obst schädigt durch die Fäulnis die Wurzel des Baumes“, gibt er zu bedenken. Faules Obst sollte im Bio- oder Restmüll entsorgt werden. Große Mengen können nach Talheim auf den Wertstoffhof gebracht werden.
Um junge Obstbäume mit dünner Rinde winterhart zu machen, kann man diese Bäume mit einem Kalkanstrich versehen. Die Kälte lässt sonst meist die Rinde aufplatzen. Bei dem Kalkanstrich könne beispielsweise Tapetenkleister hinzugemischt werden, damit es besser haften bleibe. Schnellwachsende Obstbäume sollten nach der Fruchternte geschnitten werden, da die Wachstumsstoffe im Herbst, wenn das Laub abfällt, in die Wurzel gehen, damit im Frühjahr der Baum wieder austreiben könne.
Misteln entfernen
Die Mistel, die mystische Schmarotzerpflanze, wie sie Stockinger mit einem Augenzwinkern bezeichnet, sollte entfernt werden, weil diese den Baum schädigen würde und er dadurch innerhalb weniger Jahre absterben könnte. Die Misteln hätten tiefe Wurzeln, die dem Baum wichtige Substanzen entziehen. „Hier muss tief geschnitten werden, damit die Wurzel auch entfernt wird“, gibt er zu bedenken.
Rasen nicht zu kurz mähen
Forsythien und Holunder sollten ausgelichtet werden und altes Holz entfernt werden. „Bei der Forsythie ist es ideal, wenn vier bis fünf kräftige Triebe stehen bleiben. Alles andere sollte wenige Zentimeter über dem Boden abgeschnitten werden“, empfiehlt der Fachwart für Obst und Garten.
Einen ähnlichen Tipp hat er für den Rasen. Beim letztmaligen Rasenmähen im Jahr müsse darauf geachtet werden, dass der Rasen nicht zu kurz geschnitten werde, weil er sonst wegen der Kälte im Winter leide.
Rosen mit Laub abdecken
Umgegraben werden sollten auch die Gartenbeete, „aber nicht zu tief“, fügte er hinzu. Zusätzlich empfiehlt er zwei bis drei Zentimeter Kompost dick aufzubringen oder Pferdemist. Bei den Rosen und kälteempfindlichen Sträuchern schlägt er vor, sie mit Humus bis zum Wurzelhals aufzufüllen und mit Laub oder Reisig abzudecken.
„Geschnitten werden die Rosen im Frühjahr. Sie können auch als Kübelpflanze an geschützter Stelle am Haus überwintern“, erklärt der Fachwart für Obst und Garten. Übrigens: Flieder sollte laut ihm direkt nach der Blüte geschnitten werden und nicht im Herbst.
Dahlien bei Frost schneiden
Bei den Geranien könnten über den Winter Ableger gezüchtet werden. Der Rietheimer rät, Dahlien erst zu schneiden, wenn der Frost darüber liege. Die Wurzeln sollten ausgegraben und über den Winter trocken gelagert werden. „Im Frühjahr werden die Dahlien wieder in den Garten gesetzt“, erklärt der Fachwart für Obst und Garten.