Gränzbote

Umgraben, mähen, kompostier­en

Obst- und Gartenbauv­erein Rietheim-Weilheim gibt Tipps, wie der Garten winterfest wird

- Von Simon Schneider

● RIETHEIM-WEILHEIM - Viele Bürger sind in den Herbstmona­ten mit Gartenarbe­iten beschäftig­t, um ihren Garten winterfest zu machen – so auch Norbert Stockinger aus Rietheim. Er ist im Vorstandst­eam des Obst- und Gartenbauv­ereins Rietheim-Weilheim, besitzt einen großen Garten und ist selbst leidenscha­ftlicher Hobbygärtn­er. Er ist obendrauf geprüfter Fachwart für Obst und Garten und hat somit genügend Tipps parat, wie ein Garten winterfest gemacht wird.

Laub kompostier­en

Wichtig sei zunächst, das Laub im Herbst aufzusamme­ln und zu kompostier­en. Denn: „Wenn die Laubdecke geschlosse­n ist, bildet es Fäulnis“, sagt Stockinger und fügte hinzu: „Keine Eichen- und Walnussblä­tter zum Kompostier­en nehmen, weil sie sehr viel Gerbsäure besitzen und das einen schlechten Kompost gibt“, weiß er. Will man den Verrottung­sprozess auf dem Kompost fördern, könne Kalk helfen, der im Kompost hinzugegeb­en werden dürfe, „damit schneller Humus entsteht“.

Kalkanstri­ch für junge Obstbäume

Wichtig sei auch in den Herbstmona­ten, das Obst aufzusamme­ln, es zu verwerten und faules Obst zu entsorgen. „Faules Obst schädigt durch die Fäulnis die Wurzel des Baumes“, gibt er zu bedenken. Faules Obst sollte im Bio- oder Restmüll entsorgt werden. Große Mengen können nach Talheim auf den Wertstoffh­of gebracht werden.

Um junge Obstbäume mit dünner Rinde winterhart zu machen, kann man diese Bäume mit einem Kalkanstri­ch versehen. Die Kälte lässt sonst meist die Rinde aufplatzen. Bei dem Kalkanstri­ch könne beispielsw­eise Tapetenkle­ister hinzugemis­cht werden, damit es besser haften bleibe. Schnellwac­hsende Obstbäume sollten nach der Fruchternt­e geschnitte­n werden, da die Wachstumss­toffe im Herbst, wenn das Laub abfällt, in die Wurzel gehen, damit im Frühjahr der Baum wieder austreiben könne.

Misteln entfernen

Die Mistel, die mystische Schmarotze­rpflanze, wie sie Stockinger mit einem Augenzwink­ern bezeichnet, sollte entfernt werden, weil diese den Baum schädigen würde und er dadurch innerhalb weniger Jahre absterben könnte. Die Misteln hätten tiefe Wurzeln, die dem Baum wichtige Substanzen entziehen. „Hier muss tief geschnitte­n werden, damit die Wurzel auch entfernt wird“, gibt er zu bedenken.

Rasen nicht zu kurz mähen

Forsythien und Holunder sollten ausgelicht­et werden und altes Holz entfernt werden. „Bei der Forsythie ist es ideal, wenn vier bis fünf kräftige Triebe stehen bleiben. Alles andere sollte wenige Zentimeter über dem Boden abgeschnit­ten werden“, empfiehlt der Fachwart für Obst und Garten.

Einen ähnlichen Tipp hat er für den Rasen. Beim letztmalig­en Rasenmähen im Jahr müsse darauf geachtet werden, dass der Rasen nicht zu kurz geschnitte­n werde, weil er sonst wegen der Kälte im Winter leide.

Rosen mit Laub abdecken

Umgegraben werden sollten auch die Gartenbeet­e, „aber nicht zu tief“, fügte er hinzu. Zusätzlich empfiehlt er zwei bis drei Zentimeter Kompost dick aufzubring­en oder Pferdemist. Bei den Rosen und kälteempfi­ndlichen Sträuchern schlägt er vor, sie mit Humus bis zum Wurzelhals aufzufülle­n und mit Laub oder Reisig abzudecken.

„Geschnitte­n werden die Rosen im Frühjahr. Sie können auch als Kübelpflan­ze an geschützte­r Stelle am Haus überwinter­n“, erklärt der Fachwart für Obst und Garten. Übrigens: Flieder sollte laut ihm direkt nach der Blüte geschnitte­n werden und nicht im Herbst.

Dahlien bei Frost schneiden

Bei den Geranien könnten über den Winter Ableger gezüchtet werden. Der Rietheimer rät, Dahlien erst zu schneiden, wenn der Frost darüber liege. Die Wurzeln sollten ausgegrabe­n und über den Winter trocken gelagert werden. „Im Frühjahr werden die Dahlien wieder in den Garten gesetzt“, erklärt der Fachwart für Obst und Garten.

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FOTO: SIMON SCHNEIDER Norbert Stockinger aus Rietheim ist leidenscha­ftlicher Gärtner.
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