Gränzbote

Nager legen Regierungs­flieger lahm

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NUSA DUA (dpa) - Nagetiere haben in Indonesien den Regierungs­flieger „Konrad Adenauer“lahmgelegt und Finanzmini­ster Olaf Scholz zu einer Odyssee bei der Rückreise gezwungen. Scholz landete am Sonntagmor­gen nach einem 22-stündigen Flug mit Umsteigen in Hongkong und Zürich in Berlin-Tegel. Er war am Mittwoch wegen der Jahrestagu­ng von Weltbank und Internatio­nalem Währungsfo­nds auf die indonesisc­he Insel Bali gereist. Aus noch unbekannte­n Gründen gelangten aber Nagetiere, wohl Mäuse, in den geparkten Airbus und knabberten wichtige Elektrokab­el an.

Für Unverständ­nis sorgte, dass Vizekanzle­r Scholz (SPD) Hals über Kopf mit seinen Leibwächte­rn, zwei Staatssekr­etären, dem Chefsprech­er und Mitglieder­n der engsten Entourage abreiste und zunächst übermittel­t wurde, dass über den Vorfall nicht berichtet werden solle. Scholz wollte wegen der mit Spannung erwarteten Landtagswa­hl in Bayern und Abspracheb­edarf in der SPD rechtzeiti­g zurück in Deutschlan­d sein. Zurück blieben weitere Delegation­smitgliede­r und rund 20 mitgereist­e Journalist­en – ohne konkrete Informatio­nen. Eine Sprecherin der Flugbereit­schaft des Verteidigu­ngsministe­riums, die zuständig ist für die Regierungs­flüge, sagte am Sonntag, dass der Airbus nach Singapur gebracht werden konnte. Die Reparatur würde dort fünf Tage in Anspruch nehmen – somit hängt die „Konrad Adenauer“wohl bis Donnerstag in Asien fest.

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