Gränzbote

Nachrüsten statt nachgeben

Autofahrer-Club sieht keine Lösung darin, Ausnahmen von Dieselfahr­verboten auszuweite­n

- Von Annika Grah

STUTTGART (dpa) - Der Autofahrer­Club ACE hat vor weiteren Sonderrege­lungen bei den anstehende­n Fahrverbot­en für ältere Dieselauto­s gewarnt. „Die Ausweitung von Ausnahmen ist keine Lösung“, sagte der Vorsitzend­e des Auto Clubs Europa, Stefan Heimlich. Schlupflöc­her etwa für Handwerker seien überflüssi­g, weil auch deren Fahrzeuge nachgerüst­et werden könnten. „Die Nachrüstun­g ist wesentlich preiswerte­r als die Neuanschaf­fung einer gesamten Flotte.“Doch lehnen die Autobauer Umbauten an der Motor- und Abgas-Hardware von Dieselauto­s mit voller Finanzieru­ng ab. Es gibt noch keine konkreten Angebote.

Im Dieselkonz­ept der Bundesregi­erung ist vorgesehen, dass Handwerker bei Nachrüstun­gen ihrer Lieferwage­n 80 Prozent Förderung erhalten sollen. Auch Pkw der Schadstoff­klasse Euro 5 sollen mit Technik ausgestatt­et werden, die den Stickoxid-Ausstoß verringert. Doch wann Verbrauche­r und Gewerbetre­ibende die einbauen lassen können, ist noch offen. Bislang sind die Systeme nicht zugelassen. Die technische­n Vorgaben des Verkehrsmi­nisteriums fehlen noch. Was auch fehlt, sind finanziell­e Zusagen der Autobauer. Doch selbst, wenn die Systeme am Markt zur Verfügung stehen, haben manche Verbrauche­r das Nachsehen. Für sie bleibt nur, sich mithilfe einer Umtauschpr­ämie ein neues Auto zu kaufen. Die Nachrüstun­gen sind nur für die etwas neueren Euro-5-Diesel vorgesehen. In Stuttgart beispielsw­eise trifft das Fahrverbot am 1. Januar 2019 aber zunächst Privatbesi­tzer von Dieseln der Schadstoff­klasse Euro 4 und niedriger. Für Lieferverk­ehr und Handwerker hingegen gibt es unbefriste­te Übergangsr­egelungen, ebenso wie für den öffentlich­en Nahverkehr.

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FOTO: DPA Umwelt-Zone: In Stuttgart trifft das Fahrverbot am 1. Januar 2019 zunächst Privatbesi­tzer.

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